yebo, yes! 12 monate unterwegs auf dem schwarzen kontinent!

Reisezeit: November 2010 - November 2011  |  von Markus Knüsel

un journal marocain

kurz nach fünf in der früh. noch im tiefschlaf befindend weckt mich der islamische prediger, welcher auch heute wieder das morgengebet spricht. was sich am anfang für mich magisch anfühlte, wird nach und nach zum laster, und heute morgen konnte ich sogar ein tiefer seufzer nicht unterlassen. okay, man muss auch bedenken, dass um unseren zeltplatz 5 moscheen in nächster nähe stehen, wobei jeder prediger versucht den anderen zu übertreffen. ich denke mir, schon mal wach, mache ich mich nützlich und nehme eine dusche. arschkalt! man bedenke, egal wo in marokko, es liegt auch noch nörlich vom äquator, somit ist auch hier winter angesagt. nach einigen aufschreien und gesichtsverkrampfungen habe ich es nun doch noch geschafft und zieh mir einen hoody über und begebe mich auf die suche nach etwas essbaren. essbar! genau, es gibt wohl 3 länder, in welchen vorsicht geboten ist mit esswaren: ägypten, indien und eben marokko. und genau dieses marokko hat mir schon einige magenschmerzen bereitet. im wahrsten sinne des wortes. und wäre es nicht genug, kennt man hier das wort "öffentliche toilette" nicht. erschwerend kommt dazu, wenn man das glück auf seiner seite sicher zu haben scheint und man ein klo gefunden hat, toilettenpapier kennt man hier auch nicht...
nun aber zurück zum frühstück oder besser gesagt nach dem frühstück. man geht in die stadt, schaut sich die endlos vielen moscheen an, schlendert durch die unendlich vielen gassen oder besucht einer der vielen bunten märkte, welche von perser teppichen bis zum meerschweinchen einfach alles anbieten. messi's barca-shirt (natürlich original) für umgerechnet zwanzig franken oder potenzpillen für einen lächerlichen preis. naja! um lunchtime verköstige ich mich mit einem feinem tajine. leckeres gemüse und fleisch, gemacht in einem tongefäss auf dem feuer. dazu genehmige ich mir eine lauwarme cola in einer alten mehrweg-glasflasche mit arabischer aufschrift. der nachmittag läuft im selben rahmen ab wie der morgen, schlendern, staunen und beobachten. gegen abend setz ich mich in eines der unzähligen teehäuser und geniesse minzetee. beobachte meine beiden weiblichen nachbarn. es müssten mutter und tochter sein. mutter trägt den kopf verschleiert, tochter hat hotpans mit highheels an. was für ein kontrast, denk ich mir. nun gut, nicht mein problem und mach mich auf den weg zurück zum zeltplatz und truck. auf dem zeltplatz erwarten mich schon meine neuen "mates". jerome, der australier spielt erneut auf seiner gitarre und unterhält uns vom background aus. rund ums feuer hat siche eine kleinere gruppe versammelt und unterhalten sich. da haben wir mal carol aus canada. zu ihrer rechten haben wir ella, eine engländerin durch und durch. sie ass sogar schon mal mit prinz harry dinner. wiederum an ellas rechter seite sitzen juan und tia, das einzige pärchen auf dem truck. die runde vervollständigen massimo und massimiliano, zwei lustige italiener. sie waren zwei erfolgreiche geschäftsleute und haben alles aufgegeben, und starten nun ein neues leben. unter dem motto "back to basic" machen sie die ganze tour mit, bis istanbul. ironischerweise sind es genau diese zwei italiener die am meisten technik dabei haben. je 50 kilo: solarzellen, gps, laptops, mobilephone, beste kameraausrüstung, und, und, und... die besitzen einfach alles!

etwas im abseits des feuers sitzt janet, die schottische lady. etwas zurückhaltend und oft am lesen. in richtung der zelte sitzt unsere bekannte australierin (sorry, war ein fehler im letzten mail, sie ist nicht amerikanerin, lebt aber den amerikanischen way of life). sie sieht sich die neuste folge von gossip girls auf dem ipad an. der rest der gruppe geht den ämtlis nach.
danach gemeinsames nachtessen, gemeinsames geschichten erzählen und gemeinsames singen. der ruf aus der moschee begleitet uns auch an diesem abend. wenigstens schlafe ich ruhig und schnell ein... bis zum nächsten morgengebet!
ps: bilder hochzuladen ist ein ding der unmöglichkeit hier und nächster blockeintrag könnte einige zeit dauern

© Markus Knüsel, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
wir reisen in ferne länder, verlassen unsere männer und frauen, buchen fröhlich die teuersten flüge und nehmen fast jede entbehrung in kauf, nur um genau dasselbe immer wieder und wieder zu tun. warum, zum teufel, nur? weil wir süchtig sind, süchtig nach freiheit, ferne und glück...!!! yebo yes!
Details:
Aufbruch: 10.11.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: November 2011
Reiseziele: Marokko
West-Sahara
Mauretanien
Mali
Burkina Faso
Ghana
Südafrika
Namibia
Botsuana
Simbabwe
Sambia
Malawi
Tansania
Uganda
Kenia
Äthiopien
Sudan
Ägypten
Der Autor
 
Markus Knüsel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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