Mit dem Wohnmobil Transafrika - von Tunis nach Kapstadt -

Reisezeit: November 2009 - April 2010  |  von Ingrid und Achim H.

Sudan II

46. Tag - Dienstag - 12-01.2010 - Meroe nach Naqa

Wir starten früh um 8 Uhr, dann ist es noch nicht so warm, wenn wir in den Pyramiden von Meroe herumklettern. Selbst der Wächter der Anlage ist noch nicht da, als wir zur Besichtigung hineingehen.

die Pyramiden von Meroe

die Pyramiden von Meroe

Achim klettert in den Pyramiden herum

Achim klettert in den Pyramiden herum

Wir sind natürlich ganz allein im Gelände und können überall hineinsehen.
Die Pyramiden waren die Grabstätten der Könige, d. h. sie ließen sich nicht direkt unter der Pyramide begraben, sondern es gab Grabkammern im Bereich unter dem Zugang, so dass intakte Kammern nicht gefunden wurden. Einzelne Pyramiden und Kammern wurden wieder hergestellt, um ein Bild zu geben, wie es einst ausgesehen hat.

der Archäologe Dr. Pawel Wolf erklärt uns die Ausgrabungen

der Archäologe Dr. Pawel Wolf erklärt uns die Ausgrabungen

Stufen ins Allerheiligste

Stufen ins Allerheiligste

Von den Pyramiden sind wir dann zu einem nahe gelegenen Dorf gefahren, in dem die Königstadt ausgegraben wird. Hier sind zur Zeit deutsche Archäologen beschäftigt und wir hatten die Gelegenheit mit Herrn Dr. Pawel Wolf über seinen Grabungen und Funde zu sprechen. Er machte eine Führung und erklärte uns zahlreiche Details über die ehemalige Königsstadt. Die letzte große Ausgrabung war ein Bad, das von innen mit Bildern und Figuren geschmückt war.

der Löwentempel in Naqa

der Löwentempel in Naqa

Bis März dieses Jahres werden die Archäologen noch im Sudan bleiben und weiter Ausgrabungen machen. Wir haben fast eine Stunde bei den interessanten Erzählungen verbracht, bis wir dann weiterfuhren. Heute wollen wir noch nach Naqa und Mussawwarat fahren, aber Ursel, Hans, Heidi und Guido hatten dazu keine Lust mehr, sie wollten lieber gleich nach Khartoum fahren. So trennte sich hier die Gruppe für einen Nacht und wir fuhren mit Renate und Joachim nach Naqa. Da ging's wieder direkt durch die Wüste und tiefen Sand, aber wir haben es gut geschafft. In Naqa angekommen parkten wir direkt bei einem Brunnen, an dem Einheimische sich mit ihren Tieren mit Wasser versorgten.
Esel zogen die Schöpfeimer aus der Tiefe hoch und das Wasser wurde verteilt. Wir haben uns kurz dieses Schauspiel angesehen und sind dann zum Tempel gegangen.

Der Gott mit dem Löwenkopf

Der Gott mit dem Löwenkopf

Hier ist der best erhaltenste Tempel aus der meroitischen Zeit so ab 800 vor Chr.
Dieser Tempel ist dem Löwengott Apedemek geweiht und die Reliefs zeigen diesen Löwengott deutlich
Die doppelschwänzige Schlange an der Toreinfassung ist ebenfalls ein Hinweis auf den Gott.

der "römische" Kiosk

der "römische" Kiosk

Nebenan gelegen ist der "römische Kiosk", der wegen seiner Bauelemente den Namen "römisch" trägt, die Römer waren nämlich niemals bis hierin gekommen.

Die Fassadengliederung, die Rundbögen und die Kapitelle zeigen deutliche Einflüsse der römisch-griechischen Tradition.

Amontempel in Naqa

Amontempel in Naqa

Dann ging es weiter zum Amontempel. Dieser Tempel stürzte einst ein und wurde dann vom Sand bedeckt, so dass hier zahlreiche Funde in situ gemacht wurden. Durch Widdersphinxenallee gingen wir auf den Altar im Allerheiligsten zu.

unser Stellplatz in der Savanne

unser Stellplatz in der Savanne

Weiter ging's durch die Höfe. Der originale Altarblock steht heute in Khartoum im Museum, vor Ort ist nur die Kopie zu sehen. Es ist heute Nachmittag ganz besonders heiß und wir schwitzen so stark, dass uns das Wasser im Gesicht herunterläuft. Deshalb beenden wir dann die Besichtigung, trinken noch einen Kaffee im Schatten der großen Akazie, unter der wir geparkt haben und dann geht's weiter auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht.

Tempel in Musawwarat, vorne links unten Teil des Elefantenrüssels

Tempel in Musawwarat, vorne links unten Teil des Elefantenrüssels

Wir fahren zurück in Richtung Musawwarat und finden natürlich wieder einen schönen Platz, wir bleiben kurz im Sand stecken, kommen dann aber wieder frei und sind froh, dass wir noch einmal so herrlich ruhig mitten in der Savanne stehen können. Wir richten uns ein und plötzlich kommen auch schon Einheimische angewandert, ein Mann mit zwei Frauen und vier Kindern begrüßt uns mit Handschlag, es werden freundliche Worte gewechselt, da Renate ja arabisch sprechen kann, die Kinder werden mit Bonbons versehen, der Papa bekommt Aspirin gegen seine Kopfschmerzen und einen Becher Wasser und dann ziehen sie sich wieder in die Savanne zurück. Wir können gar nicht sehen, wo sie leben.
Am Abend, nach dem Sonnenuntergang, kocht Joachim eine köstliche Tomatensuppe, die wunderbar schmeckt, wir schauen dann noch ein wenige die Sterne an und dann geht's ab in die Koje.

47. Tag - Mittwoch - 13.01.2010 - Musawwarat und Khartoum

Heute Morgen stehen wir extra um 6 Uhr auf, um den großen Wagen, den Löwen, den Skorpion und das Kreuz des Südens am Sternenhimmel zu sehen. Es ist noch sehr dunkel, aber wir können die Sternbilder gut erkennen. Dann geht's nach Musawwarat.
Hier gibt es ein großes Ausgrabungsgebiet, auf dem auch Dr. Pawel Wolf, den wir ja schon kennen gelernt haben, ausgegraben hat. Für diese monumentalen Steingebäude gibt es weder in Nubien noch in Ägypten Parallelen. Auch dieser Tempel ist dem Löwengott Apedemek geweiht und wird in die Zeit um 250 v. Chr. datiert. Außer Löwendarstellungen gibt es zahlreiche Darstellungen und Hinweise auf Elefanten. An der Außenmauer des Tempels ist noch sehr gut der Rüssel eines Elefanten zu erkennen, in einem weiteren Tempel steht die Statue eines Elefanten

Es gibt mehrere Rampen und schiefe Ebenen, die möglicherweise auf ein Trainingslager für Kriegselefanten hinweisen.
twa 500 m entfernt gibt es einen weiteren Tempel mit Elefantenreliefs. Dieser Löwentempel wurde 1969 von den Archäologen der Humbolduniversität restauriert und mit seinen Reliefs wieder hergestellt.

der Löwentempel  von Musawwarat

der Löwentempel von Musawwarat

diee Piste sind wir durch die Wüste/Savanne gefahren

diee Piste sind wir durch die Wüste/Savanne gefahren

Damit hatten wir vier dann die Sehenswürdigkeiten der Savanne besichtigt und fuhren ca. 35 km durch die Wüste, bzw. die Savanne zurück zu Teerstraße nach Khartoum. Es waren noch knapp 140 km zu fahren. Als wir in Khartoum ankamen, war die Brücke gesperrt, die wir eigentlich fahren wollen, so mussten wir eine Umleitung nehmen, die uns über eine andere Brücke führen sollte. Aber in letzter Minute gab uns ein Polizist durch Handzeichen zu verstehen, dass wir nicht durchpassen würden, also haben wir auf der Brückauffahrt gedreht und wurde dann auf eine andere Brücke geschickt. Nochmal Glück gehabt, denn die Aufbauten der Brücke waren sehr niedrig.
Dann fuhren wir am Flughafen vorbei und Joachim führte uns sicher zu unserem Camp direkt am Nil. Hier werden wir den nächsten drei Nächte verbringen. Ursel, Hans, Heidi und Guido hatten sich schon auf Schattenplätzen eingerichtet und freuten sich, als wir anderen dann auch eintrudelten. Wir bekamen auch noch Schattenplätze und der Wagen wurde geparkt.

so stehen wir in Khartoum, direkt am Nil

so stehen wir in Khartoum, direkt am Nil

48. Tag - Donnerstag - 14.01.2010 - Khartoum

Heute müssen wir erstmal zum Flughafen zu DHL, um dort unsere zweiten Pässe mit den entsprechenden Visa für die folgenden Länder abzuholen.
Wir fahren mit dem Taxi und nach einigen Hin- und Herfahrten, nach dem Einkaufen in einem Hypermarket, bekommen wir dann den Brief mit den Pässen, also kann es dann weitergehen.

Wir haben dann noch den Tag in brütender Hitze am Wagen verbracht, abends setzten wir uns an den Nil und haben noch ein wenig erzählt.

49. Tag - Freitag - 15.01.2010 Khartoum

Oh wie vermissen wir die Stellplätze in der Wüste, dieser Stellplatz hier ist ziemlich zentral gelegen, das bedeutet auch eine große Straße vor dem Tor und viel Lärm. Aber da müssen wir durch.
Heute ist nur ein Abendessen geplant und so verbringen wir die Zeit wiedermal mit Reinigungsarbeiten.
Oder auch am Computer, denn wenn wir uns hinter den Zaun des Platzes setzen, haben wir ein Netz und können dort Emails usw. erledigen. Das sieht aus, jeder sitzt auf einem Stuhl, den Computer auf dem Schoß und ist beschäftigt. Ein Meter zurück, auf dem Platz, funktioniert das Netz dann schon nicht mehr. Morgen geht's weiter in Richtung Grenze nach Äthiopien. Wir wollen 480 km morgen schaffen, also müssen wir früh losfahren.

von "unserer"Terrasse auf den blauen Nil

von "unserer"Terrasse auf den blauen Nil

auch hier der Elfefant im Tempel

auch hier der Elfefant im Tempel

Viele Grüße an alle, die unseren Bericht lesen und uns immer wieder Kommentare schicken, über die wir uns sehr freuen, machts gut zu Hause

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Genua aus mit dem Schiff nach Tunis, weiter durch Tunesien, Libyen nach Kairo und südwärts bis Kapstadt durch den Sudan, Äthopien, Kenia Uganda, Tansania, Malawi, Sambia, Namibia nach Südafrika
Details:
Aufbruch: 25.11.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 25.04.2010
Reiseziele: Südafrika
Italien
Tunesien
Ägypten
Sudan
Äthiopien
Uganda
Tansania
Malawi
Sambia
Namibia
Der Autor
 
Ingrid und Achim H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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