Mit dem Wohnmobil Transafrika - von Tunis nach Kapstadt -

Reisezeit: November 2009 - April 2010  |  von Ingrid und Achim H.

Aethiopien III

Wir sind jetzt in Bahir Dar, und ich versuche die bilder reinzubringen, wenn es nicht geht, gibt in Addis jede Menge, die wir dann einstellen. Viele Gruesse Achim und Ingrid
60. Tag - Dienstag - 26.01.2010 - Lalibela

Heute wollen wir die Felsenkirchen von Lalibela besichtigen, die in der Zeit des 8. bis 12. Jh. erbaut wurden.
Da seit gestern hier in der Stadt das Tauffest Jesu - Timkat - gefeiert wird, ist sehr viel los, auch nachts. Diese Nacht wurde ab 2 Uhr laut gesungen und gebetet und die Menschen haben gerufen und gesungen, also an Schlaf war da nicht zu denken. Aber wir sind ja nicht klein zu kriegen, um 9 Uhr traten wir den Weg vom Hotel zu den Kirchen an. Auch heute morgen sind noch ziemlich viele Menschen auf der Straße, auch die Priester, die am an ihren weißen Gewändern mit den bunten Schärpen erkennt.
Etwa eine halbe Stunde ging es bergauf zu den Kirchen der so genannten Nordgruppe.
Die erste Kirche war die Bete Medhane Alem. Sie ist die größte Kirche in Lalibela mit den Ausmaßen von 33,5 m Länge und 23,5 m Breite bei einer Höhe von 11,5 m.

Die Kirchen sind komplett aus einem riesengroßen Felsen gehauen. Im obersten Stockwerk, also dort wo zuerst der Fels abgeschlagen wurde, wurdn Fenster eingemeißelt und dann wurde das Innere herausgeschlagen und der Abraum durch diese kleinen Fenster gereicht.
Zum Schutz gegen die Witterung sind die Kirchen inzwischen mit einem Dach versehen worden.
Im Innern ist es natürlich sehr dunkel, da es nut die kleinen Fensteröffnungen gibt. Die Pfeiler mit den Kapitellen sind sehr fein gearbeitet, auch gibt es Rundbögen.

Wir können um die ganze Kirche herumlaufen, die völlig frei in diesem Felsen steht.
Wir gehen dann zur nächsten Kirche, der Bete Maryam. Diese Kirche ist am schönsten von innen. Es gibt Fresken und auch Steinmetzarbeiten.

Dann geht's weiter zur Bete Debra Sina. Hier gibt es noch eine Zwillingskirche, die es Mikael, die Frauen wieder einmal nicht betreten dürfen. Aber die Männer dürfen fotografieren, so dass wir dann doch einen Blick auf die
hier herausgemeißelten Heiligen haben können.

Durch das "Grab des Adam" verlassen wir dann den Bezirk der Nordkirchen um zur St. Georgskirche zu gehen.

Wir kommen an den Häusern der Einheimischen vorbei, die zweistöckig sind, im untersten Geschoß ist das Vieh untergebracht und im obersten Stock lebt die Familie. Das Dach ist wieder mit Binsen gedeckt.
Dann kommen wir zur Bete Gyorgis, sie ist eine Schachtkirche, die komplett tief unten im Felsen liegt. Es ist genau das Bild, das man von Fotos kennt. Das Dach ist mit einem großen Kreuz geschmückt. Da es hier noch kein Schutzdach gibt, kann man alles sehr gut erkennen.
Der Schacht ist 11 m tief und wir können vom Rand hinab in die Tiefe schauen. Wie auch die anderen Kirchen, wird hier immer noch Gottesdienst gefeiert. Da heute der Tag des Heiligen Georgs ist, finden deshalb hier auch Feierlichkeiten statt. Es kamen immer mehr Menschen, die sangen, tanzten und mit Stöcken den Takt schlugen.

Es wurden immer mehr Menschen, die hier zur Georgskirche strömten, so dass wir mit Mühe und Not gegen den Strom ankamen, um den Platz zu verlassen. Wir kämpften uns also durch die Menschen um dann noch eine Kirche der Südgruppe zu besichtigen.

Wir kletterten dann wieder den Hügel hoch, um zu dem Südbezirk zu kommen. Obwohl wir ja hier auf einer Höhe von 2.600 m sind, wird es jetzt doch ganz schön warm und wir kommen ganz schön ins schwitzen. Aber dann haben wir auch die Bete Emanuel erreicht. Der Fremdenführer schreibt, dass dies die perfekt ausgewogene Kirche sei. Viele axumitische Bauelemente finden sich hier wieder, wie die umlaufenden Bänder, Fenster Holzbalkenimitationen. Der Guide erzählt uns einiges über die Kirche, während wir geschafft und fertig im Schatten sitzen.

Ins Innere konnten wir nur kurz einen Blick hineinwerfen, denn ein Gottesdienst wurde vorbereitet.

Damit war der Besichtigungsteil erledigt und wir auch. Wir gingen den kurzen Weg zurück zum Hotel und tranken erst einmal Bier und Cola. Danach ist Erholung und Relaxen angesagt.

61. Tag - Mittwoch - 27.01.2010 - Lalibela

Diese Nacht war himmlisch, herrliche Ruhe, keine Gesang, kein Muezzin und auch kein Hund. Nach dem Frühstück sind dann die Männer noch einmal in das Dorf gefahren. Geld musste gewechselt werden, Brot brauchten wir und vor allem Getränke. Dann haben sie in John's Café Kaffee getrunken, das erste Café am Platze und der Kaffee war sehr gut.
Es gab aber sonst auch nichts zu kaufen, nur der weite Blick über die Landschaft.

Ansonsten ist heute wieder ein schöner Ruhetag. Man ist immer wieder mit dem Wagen beschäftigt. Heute habe ich das Moskitonetz eingebaut um gegen die Mücken gerüstet zu sein.

n.

Joachim hat seine Mückengardine und seine Füße gleichzeitig gewaschen. Beides wurde sauber.
Abends wurden wir dann noch zu einem leckeren Eintopf zu Jo und Renate an den Wagen geladen. - mmmh lecker.

62. Tag - Donnerstag - 28.101.2010 - Weiterfahrt nach Bahir Dar

Heute ging es auch wieder um 7 Uhr los, denn eine lange und unangenehme Strecke bis Bahir Dar lag vor uns. Zuerst mussten wir wieder die Piste zurück zur Hauptstrasse, wir kamen wieder an dem Platz unserer Reifenpanne vorbei. Für die 65 km haben fast zwei Stunden gebraucht.
Ab Gashema war es dann auch nicht so einfach zu fahren, denn es gab sehr viele Baustellen, an denen man höllisch aufpassen musste und die sehr eng waren.

Wieder waren dort Chinesen, die die Arbeiten überwachten. Die 190 km haben wir dann in 7,5 Stunden geschafft. Manchmal steckten wir auch in Schlangen von LKW's fest und es ging nur sehr langsam voran.

Wenn uns ein LKW auf der einspurigen Straße entgegenkam, musste mit viel Fingerspitzengefühl an einander vorbei fahren.
Dabei ging es noch rauf und runter, rechts und links die Serpentinen hinauf und hinab.
Aber dann war es endlich geschafft und wir hatten die Teerstraße wieder unter den Reifen. War das eine Wohltat. Jetzt lagen noch 65 km bis Bahir Dar vor uns die dann schnell gefahren werden konnten.

Unterwegs konnten wir immer wieder beobachten, wie das Getreide geerntet und von Tieren gedroschen wurde. Pferde, Kühe und Esel erledigten die Arbeit stoisch im Kreis.
Wir machten dann noch unterwegs in einem Dorf eine Kaffeepause, ein kleines Café am Straßenrand lud uns dazu ein.
Wir parkten die Wagen am Straßenrand und setzten uns hin. Kaffee macchiato gab es und Tee.

Bei der Weiterfahrt gab es wieder herrliche Ausblicke, denn wir mussten von über 2.600 m auf 1.900 m herunterfahren.

In der Ferne haben wir den ersten Blick auf den Tanasee. Dort werden wir übernachten.
Dann hatten wir Bahir Dar erreicht. Das ist die zweitgrößte Stadt Äthiopiens. Breite Straße mit Palmen bepflanzt leiten uns zum Hotel Ghion. Hier im Garten werden wir die nächsten drei Nächte verbringen. Das Abendessen nehmen wir im Hotel.

63. Tag - Freitag - 29.01.2010 - Bahir Dar

Wir stehen hier im Hotelgarten direkt am Tanasee. Wir haben einen weiten Blick auf die vielen Inseln des Sees. Solch eine Insel mit Klöstern und Kirchen wollen wir heute besichtigen. Wir fahren direkt vom Hotel mit einem kleinen Schiff los. Es geht so etwa eine halbe Stunde über den See. Dabei fahren wir an einer riesigen Kolonie von Pelikanen vorbei.

Außerdem sind Fischer in ihren Papyrusbooten unterwegs, wir überholen sie vorsichtig, damit wir nicht so viel Wellen machen, denn ihre Boote liegen doch sehr flach im Wasser.
Wir fahren weiter zur Halbinsel, in der Trockenzeit, Zeghie. Hier klettern wir aus dem Boot und erklimmen den kleinen Hügel.

Die Vegetation war dschungelartig, es gab viele Kaffeesträucher mit den roten Kaffeebohnen, aber auch Lianen, die von hohen Bäumen hingen. Wir kamen an der Rundkirche an, die aus dem 16. Jh. ist.
Darin gab es wieder Wandmalereien mit den bekannten Themen.

Es gab noch eine weitere Rundkirche aus derselben Zeit. Hier waren die Malereien erneuert worden, nur noch an einer Tür konnte man den Unterschied von Original und Restaurierung erkennen.

Wir besuchten noch ein kleines Museum, in dem auch wieder Kronen und alte Bücher mit Malereien. Leider war es so dunkel in dem Museum, dass das Fotografieren sich nicht lohnte.
Wir warfen noch mal einen Blick auf die große Rundkirche, dann stiegen wir hinab wieder zurück zum Boot. Unterwegs trafen wir noch Kinder, die hier lebten. Sie wollten uns meist etwas verkaufen oder aber betteln.

Die Fahrt ging dann weiter über den See, denn wir wollten den Ablauf sehen, denn hier fließt aus dem Tanasee heraus der Blaue Nil.

Hier konnten wir dann auch zwei Nilpferde beobachten, die immer wieder auftauchten, um zu atmen.

Wir fuhren zwischen zwei kleinen Inseln hindurch, da hier ein Fest stattfand, wurden viele Leute mit den kleinen Papyrusbooten von der einen Insel zu anderen übergesetzt. Das war eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Ob wohl alle schwimmen konnten?

Um noch einmal die Pelikane zu beobachten, fuhren wir noch weiter auf den See hinaus. Auf einer kleinen Steininsel saßen viele Pelikane und Marabus, sie ließen sich von uns nicht stören.

Dann ging es schnurstracks zum Hotel zurück. Hier haben wir dann zusammen noch ein Mittagessen eingenommen und dann war Mittagsruhe angesagt.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Genua aus mit dem Schiff nach Tunis, weiter durch Tunesien, Libyen nach Kairo und südwärts bis Kapstadt durch den Sudan, Äthopien, Kenia Uganda, Tansania, Malawi, Sambia, Namibia nach Südafrika
Details:
Aufbruch: 25.11.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 25.04.2010
Reiseziele: Südafrika
Italien
Tunesien
Ägypten
Sudan
Äthiopien
Uganda
Tansania
Malawi
Sambia
Namibia
Der Autor
 
Ingrid und Achim H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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