auf den Dächern Afrikas

Reisezeit: Februar 2014  |  von Herbert S.

über Land nach Bahir Dar: Wasserfälle des blauen Nils

Die berühmten Fälle des Blauen Nil (Tis Issat genannt - etwa 'dampfendes Wasser' bzw. 'Rauchender Abay') sind durch den Bau eines Wasserkraftwerks in den 1980er Jahren wahrscheinlich - vor allem in der Trockenzeit - nicht mehr so gewaltig wie sie einmal gewesen sein müssen, denn viel Wasser wird 'abgezeigt'. Trotzdem lohnt sich der Ausflug, denn auch die Landschaft fasziniert. Die Fahrt zu den etwa 35 km südöstlich von Bahir Dar gelegenen Fälle führt zum ersten Mal über eine mit Schlaglöchern übersäte Schotterpiste und dauert entsprechend lange.

die Fahrt - eine staubige Angelegenheit

die Fahrt - eine staubige Angelegenheit

Kurze Stops werden eingelegt um große Raubvögel in den Bäumen zu fotografieren.

Raubvögel zu hauf in den Bäumen

Raubvögel zu hauf in den Bäumen

Man braucht recht viel Zeit auf diesen Straßen, da ja auch die gesamten landwirtschaftlichen Güter mit Eselskarren, per Tuktuk oder auch zu Fuß über sie transportiert werden.

Endlich an den Nilfällen angekommen, muß man natürlich sich irgendwo registrieren lassen, schließlich gehört das Gelände inzwischen zu einer Elektrizitätsgesellschaft, die auch zeitweise die Nilfällen 'abstellen' kann. Heute sind sie eingeschränkt offen. Man erhält einen Führer zugeteilt, (um den Weg zu finden?)

Der Weg führt überquert zunächst den Abay auf einer Brücke aus der Zeit des Kaisers Fallidas (1632-1667). Mit der Überquerung des Abay hat man auch die alte Provinzgrenze zwischen den Provinzen Gojam und Begemder passiert.

Brücke aus der Zeit des Kaisers Fallidas

Brücke aus der Zeit des Kaisers Fallidas

unser Weg scheint auch ein stark frequentierter Versorgungsweg der Einheimischen zu sein

unser Weg scheint auch ein stark frequentierter Versorgungsweg der Einheimischen zu sein

Unsere kleine Wanderung/ großer Spaziergang über Stock und Stein geht nach links einen Berg hinauf zu einer Anhöhe gegenüber den Fällen, von wo ein Blick auf den (theoretisch) ca. 45 m tiefen Absturz auf einer Breite von 400 m möglich ist.

Der Fluß verzweigt sich kurz vorher aus eine Ebene deltaähnlich. Die Fälle selbst ziehen sich daher auf einen halben Kilometer hin mit unterschiedlicher Intensität.

Die Fortsetzung des Weges hat für Ulrike eine Überraschung parat: eine Hängebrücke, die nicht umgangen werden kann, todesmutig läßt sie sich Berreket hinüberbegleiten.

Wieder oben angekommen können wir an einem Stand einen Kaffee trinken, der in kürzester Zeit von Kindern umringt ist, die alle etwas verkaufen wollen. Eine alte Dame, die ich beim Spinnen fotografiert habe, ist mit meinem Angebot (3Birr) unzufrieden, somit bekommt sie gar nichts.

Kinderhändler, alle sind sie 'students'

Kinderhändler, alle sind sie 'students'

Bald darauf müssen wir noch kurz mit einem Boot über den eigentlichen Nil (Zufluß zum Kraftwerk) übersetzen.

Es geht die gleiche Strecke zurück und daher dauert sie gefühlsmäßig noch länger.
In der Stadt Bahir Dar steigen wir aus und laufen am Ufer entlang zu unserem Hotel - inzwischen ist es schon fast dunkel.

© Herbert S., 2014
Du bist hier : Startseite Afrika Äthiopien Wasserfälle des blauen Nils
Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf die Frage im Freundeskreis 'was wollt Ihr denn in Äthiopien - ist es da nicht so gefährlich?' können wir nur antworten. Äthiopien hat eine lange, reiche und bunte Geschichte, die 3.000 Jahre und in die Zeit von Königin Sheba zurückverfolgt werden kann. Axum, Lalibela, Gondar, Bahir Dar sowie Harar sind die herausragendsten Attraktionen und dort passiert sicherlich nicht mehr als in einer deutschen Großstadt. .
Details:
Aufbruch: Februar 2014
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Februar 2014
Reiseziele: Äthiopien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors