Madagaskar - Jenseits von Afrika

Reisezeit: Oktober 2008  |  von Sarah Paulus

Von Manakara nach Ranomafana

Tag 13
17.10.2008, Freitag, 250km

Früh ist die Hütte voll mit lebensfrohen Moskitos. Antibrumm hilft nur vorübergehend. Also raus und ganz allein ein Bad im Meer. Auf dem Weg zurück laufe ich dem Koch über den Weg. Er gleicht seiner Küche und scheint die Berufskleidung seit 1786 nicht gewaschen zu haben. Zum Frühstück gibt es Brackwasser mit Tee- oder Kaffeeansatz, dazu pappige Baguettes und Marmelade. Nur schnell weg von Desperado Beach.

Einkauf on the road

Einkauf on the road

Schweigend kurven wir nach Ranomafana, wo wir gegen Mittag eintreffen. Rolfi ist noch ein wenig schlapp vom Vorabend und kämpft mutig gegen eine tückische Automalaria. Henry hat die Medizin gut angenommen und breitet den Tagesplan aus. Wir Autisten lehnen mal wieder ab und erkunden die Gegend auf eigene Faust.

Erkundungstour

Erkundungstour

Ranomafana ist ein vergleichsweise wohlhabender Ort, im grünen Hochland, wunderbar am Rande eines Nationalparks gelegen. Es gibt recht viele Steinhäuser, eine heiße Quelle sowie die Ruine des einst elegantkolonialen Hôtel du Therme. Heute weben hier Frauen soziale Projektteppiche. Die Therme ist über eine ansehnlich verfallene Brücke zu erreichen. Das Wasser ist schön warm, aber nicht ganz so heiß, wie im Thermalbecken von Ai-Ais in Namibia. Vier Angestellte sind für den Verkauf der Eintrittskarten zuständig. Nur fünf Schritte weiter müssen wir dann an zwei Posten vorbei, die die Karten emsigst kontrollieren. Wir hätten sie ja zwischendurch fälschen können. Es ist heiß, das Bad ist gut besucht. Einen Getränkestand suchen wir vergeblich und dünsten verdrossen im Thermalwasser herum.

Brückenbau

Brückenbau

Das Hotel Centrest Sejour ist übrigens wirklich gut, AIR 102.000 für das Doppelzimmer. Zu Abend essen wir lauschig auf der Terrasse, staunen ins Dorf hinunter und sehen kleinen Geckos beim Jagen zu. Sie haben es auf einen Schmetterling abgesehen, der viermal größer ist. So umkreisen sie unschlüssig den Braten und kommen nicht zum Zug. Nach unserem Hauptgang werden wir vom Kellner vergessen. Kein Dessert. Keine Frage. Wir können noch eine Karaffe Rotwein bestellen. Um 21:30 Uhr sind die Schotten dicht. Nichts gegen die Schotten im allgemeinen, aber das hier ist schon blöd. Rolfi schaut mich sonderbar an. 'Ja was machen wir denn nun, Frau Paulus? Ich grinse. Ist er nicht süß, der Herr Saulus?

© Sarah Paulus, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
20 Tage auf der viertgrößten Insel der Welt.
Details:
Aufbruch: 04.10.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 24.10.2008
Reiseziele: Madagaskar
Der Autor
 
Sarah Paulus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.