Mosambik/Malawi Sommer 2006

Reisezeit: August 2006  |  von Sabine H.

Lilongwe/Malawi

Tag 14

An diesem Morgen hatte ich natürlich nichts anderes im Kopf, als in den Malawi-See zu springen ! Nicht ganz ohne Risiko ist das Unterfangen, allerdings. Der Malawi-See gilt als bilharziose-verseucht, allerdings nur, wenn man einen Nicht-Malawier befragt. Für die Leute dort ist der See ein völlig gesundes Gewässer. Logischerweise sieht man es dem See nicht an, ob er nun gesundheitsgefährdend ist oder nicht ! Es ist also eine ganz persönliche Gewissensentscheidung, ob man da nun reinspringt, oder nicht.

Wer könnte da widerstehen ??? Ich nicht !

Wer könnte da widerstehen ??? Ich nicht !

Lake Malawi - so groß, wie ein Meer !

Lake Malawi - so groß, wie ein Meer !

Der Strand wird gereinigt, für wen eigentlich ? War keiner da !

Der Strand wird gereinigt, für wen eigentlich ? War keiner da !

Der Hotelstrand. Ebenfalls verwaist, aber es war ja noch früh am Morgen.

Der Hotelstrand. Ebenfalls verwaist, aber es war ja noch früh am Morgen.

Abgesoffen...

Abgesoffen...

Also ich alte Wasserratte konnte nicht widerstehen: Hinein da ! Mit den Füßen war ich sowieso schon durch´s Wasser marschiert, was sollte es da für einen Unterschied machen, mich vollständig in den See zu schmeißen ? Ich genoss es sehr, im See zu schwimmen.

Später machten wir uns auf nach Lilongwe. Unterwegs wurden uns durch´s Landrover-Fenster interessante Snacks angeboten:

Das sind Mäuse am Spieß !!! In Malawi wohl aus der Not geboren und nicht wirklich eine Delikatesse...

Das sind Mäuse am Spieß !!! In Malawi wohl aus der Not geboren und nicht wirklich eine Delikatesse...

Die 50 %-Stimmung war gut !

Die 50 %-Stimmung war gut !

Ziegen - das Vieh der Armen

Ziegen - das Vieh der Armen

So eine Art shopping-mall

So eine Art shopping-mall

Wir trudelten in Lilongwe ein und machten uns auf die Suche nach unserem Campingplatz. Eine Art Backpacker-Unterkunft, von Holländern sehr nett geführt. Wir fanden es nicht auf Anhieb, aber mein Lonely Planet leistete mal wieder nützliche Dienste und so fanden wir es doch. Für mich war´s das letzte Mal, daß ich mein Zelt aufbauen sollte, denn am nächsten Tag war für mich die Tour beendet. E. verkündete, daß heute nachmittag noch ein Supermarktbesuch stattfinden sollte, aber den brauchte ich ja schon nicht mehr, also beschloss ich, zurückzubleiben und die anderen ihrem Glück zu überlassen. Zumal es tatsächlich Mitreisende gab, die nebenbei eine "Sightseeing-Tour" durch die Stadt erwarteten ! Hm, schwarzafrikanische Städte sind nicht unbedingt sigthseeing-geeignet, normalerweise gibt´s da nicht wirklich viel zu sehen, das Verkehrschaos macht es zu einem Unding und die Kriminalität erleichert einem auch nicht gerade das Unherbummeln. Normalerweise macht man sowas eben einfach nicht, CBD´s in Afrika sind üblicherweise no-go-areas, aber einige meiner Mitreisenden erwarteten wohl eine Stadtführung a lá Heidelberg...

Trotz E. Bitte, mitzukommen, sehnte ich mich nach einer Runde Einsamkeit, stellte mich gerne als vorübergehende Verwahrerin diverser Wertgegenstände zur Verfügung und verblieb im Camp. Allerdings brauchte ich doch noch einen Gegenstand und bat, mir diesen mitzubringen: Klarsicht-Gefrierbeutel ! Zur Erinnerung: Es war August 2006, wir hatten unterwegs schockiert mitbekommen, daß in London versucht worden war, mithilfe irgendwelcher Flüssigkeiten, die an Bord von Flugzeugen geschmuggelt werden sollten, Terroranschläge zu verüben und daraufhin war der Handgepäck-Klarsichtbeutel-Erlass ergangen. Mein Rückflug ging mit South African Airways nach Frankfurt, aber ich hatte keinen blassen Schimmer, was mich handgepäckmäßig erwarten würde, also brachte mir "V." Gefrierbeutel aus dem Supermarkt mit. Die "Stadtrundfahrt" hatte natürlich nicht stattgefunden - rush hour in Lilongwe!

Ich hatte in der Zwischenzeit meinen Transfer zum Airport von Lilongwe am nächsten Vormittag organisiert: Der Typ an der Rezeption hatte mir gesagt, daß noch eine junge Holländerin ebenfalls mit dem gleichen Flug morgen nach Joburg zurückfliegen würde und empfahl mir, mit ihr den Taxi-Transfer zum Flughafen abzusprechen. Das war absolut kein Problem, sie war ganz happy, sich die Taxi-Kosten teilen zu können. Die Reservierung des Taxis verschoben wir allerdings auf den nächsten Morgen, da in Afrika kein Verlass darauf ist, daß eine Reservierung 24 Stunden später noch nicht vergessen ist !

Egal. Abendessen. Es war klar, daß "mein" letzter Abend in einem Restaurant gefeiert werden sollte. Obwohl ich nur die Hälfte der Truppe, mit denen ich die letzten 2 Wochen verbracht hatte, wirklich nett fand, war ein letztes gemeinsames Essen mit allen wohl angebracht. Irgendjemand schlug das nahegelegene koreanische (!) Restaurant der Stadt vor. Mir wäre alles andere lieber gewesen, aber bitteschön, von mir aus auch koreanisch ! Ich erinnere mich definitiv nicht, was ich eigentlich gegessen habe, es könnte Reis mit Kimchi gewesen sein...So richtig harmonisch wurde auch dieser Abend nicht in der kompletten Runde.

Zurück im Camp wurde die Runde sehr klein, E. und ich blieben übrig und feierten auf unsere Weise meinen Abschied, indem wir die Ereignisse der Reise Revue passieren ließen und noch einen Drink genossen. Meine Taxi-Partnerin für morgen leistete uns Gesellschaft. Dieser Abend wurde wirklich noch sehr, sehr nett !

© Sabine H., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Campingsafari mit kleiner Gruppe, Start in Johannesburg/Südafrika - Ende in Lilongwe/Malawi und viel wunderschönes Mosambik unterwegs !
Details:
Aufbruch: August 2006
Dauer: unbekannt
Heimkehr: August 2006
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Malawi
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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