Namibia - der Gast ist König - aber die Natur der Kaiser

Reisezeit: März / April 1998  |  von Herbert S.

Ballonfahrt und Sossusvlei

Sonntag 05.04.98 (9. Reisetag)
Alle erscheinen pünktlich um 6.15 Uhr zu einer Tasse Kaffee und einer Scheibe selbstgebackenem pain d'épices. Dann geht es ca. 200 m in die Wildnis, wo einer der Hilfskräfte eine Handvoll Sand hochwirft, um die Boden-Wind-Richtung zu testen. Der Ballon ist erstaunlich schnell startbereit und wir gehen zunächst auf ca. 600 m Höhe, um den Sonnenaufgang zu erleben und westwärts über die Dünen zu schauen.

Leider haben wir ganz wenig Wind und den auch noch aus der falschen Richtung. Mit viel Glück hätten wir über ein oder zwei Dünenrücken in ein dahinter liegendes Tal fahren sollen. Noch schlechter aber wäre Westwind, der uns in die Naukluft-Berge getrieben hätte.

So treiben wir über das breite Tal hin und her je nach Höhe und schauen uns aus unterschiedlichen Perspektiven die Gegend und auch die Springböcke und Antilopen an.

der Schatten des Ballons (ver)treibt die Tiere

der Schatten des Ballons (ver)treibt die Tiere

Nach der Landung gibt es im Busch das sog. Champagner-Frühstück. Die schwarzen Jungens, mit denen Ulrike - wie schon gehabt - im Begleitwagen dem Ballon gefolgt ist, bauen im Handumdrehen ein umfangreiches Büffet auf. Philipp öffnet den Champagner und erzählt von seinen Taten.

Er kommt aus Zaire (von belgischen Eltern) und machte vorher Safari-Fahrer-Guide, wo er auch Nathalie kennengelernt hat. Gegen 9.30 Uhr erreichen wir wieder das Camp. Nathalie hat sich für uns nach einem Transport am Sossusvlei erkundigt.

Dort sollen wir gegen 11.00 Uhr sein. Über ganz schlechte Wegstrecke - 11 km, dann wird sie etwas besser - erreichen wir Sossusvlei erst weit nach 11.00 Uhr, da wir 12 km zu weit gefahren sind.

Eingang zum Sesriem Park Sossusvlei

Eingang zum Sesriem Park Sossusvlei

Dort bekommen wir die Shuttle-Tickets und das Eintrittspermit und können die 63 km durch das breite Tal , das von Sanddünen gesäumt ist, zum Vlei fahren.

auf der Strecke sind die Dünen nummeriert - hier die Düne 45, zu der wir auf der Rückfahrt (wollten)

auf der Strecke sind die Dünen nummeriert - hier die Düne 45, zu der wir auf der Rückfahrt (wollten)

hier Düne 17

hier Düne 17

Hier ist merklich mehr Verkehr: uns begegnen auf diesem 'kurzen' Stück mindestens 8 Autos.

Tiefsand-Straße vor der Senke

Tiefsand-Straße vor der Senke

Mit einem 1954er Landrover geht es dann die letzten 5 km durch tiefen Sand ins eigentliche Vlei. Je nach Wandern der Dünen kann auch mal wieder ein neues Vlei (Senke) entstehen, das wird vielleicht so in etwa 2000 Jahren der Fall sein, sagt uns der Fahrer.

flüssigkeitsspeichernde Pflanzen

flüssigkeitsspeichernde Pflanzen

Er zeigt uns auch einige Pflanzen und 'Sebastian', seinen Oryx. Wir können die Dauer unseres Aufenthaltes selbst bestimmen, da er jede Stunde wieder vorbeikommt.

trotz des Wassers: vertrocknet

trotz des Wassers: vertrocknet

kein Wunder - bei dem Boden

kein Wunder - bei dem Boden

Da Christels Fuß immer noch nicht wieder richtig mitspielt, reicht uns diese Stunde, um ans Wasser zu kommen und eine Düne ein Stück hochzulaufen, denn es ist so richtig heiß.

Ich laufe zum Gaudi von ein paar anderen Touristen mit Regenschirm als Sonnenschutz herum; hat sich allerdings durchaus bewährt.

Auf der Rückfahrt nehmen wir für Gregor noch Namib-Sand und besuchen danach den Sesriem Canyon.

Die Düne 45 vergessen wir irgendwie, da wir uns noch ein wenig auf der Karos Lodge Terrasse bei einem gekühlten Sprudelwasser entspannen wollen. Es schmeckt herrlich, denn im Sossusvlei hatten wir nur lauwarmes Wasser aus unserem Sicherheits-Wasserkanister. Kurz vor Aufbruch erscheint Frau Goebel und alle freuen sich über das Wiedersehen. Auch Heiko treffen wir noch mit seiner Maschine an der Tankstelle. Er reist nun ab und will (so Philipp) im Sossusvlei übernachten, obwohl verboten.

auf dem Rückweg

auf dem Rückweg

WegeSchild zu unserem 'Zuhause'

WegeSchild zu unserem 'Zuhause'

Am Camp angekommen ist dort die Sonne schon hinter dem Bergrücken verschwunden, so daß es erträglicher wird als die 37°C tagsüber. Duschen, ein Bier auf der Terrasse und wir drei unterhalten uns über die Probleme der Versorgung eines solchen Camps. Christel: "Vielleicht bringen die die Lebensmittel mit dem Luftballon!".
Dann geht es zum Abendessen, das wir zusammen mit den Engländern und den Belgiern einnehmen. Heute hat Natalie Straußen-Steak gemacht. Zum Nachtisch gibt es Birne Helene. Wir erzählen viel und lachen nicht minder. Die Engländer betreiben in Swindon einen Shop mit angeschlossenem Postamt. 22.00 Uhr ist Schlafen angesagt. Als wir beide zu unserem Zelt kommen, fragt Ulrike: "Hast Du den Schlüssel?"

© Herbert S., 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist zwar schon etwas her, aber diese Reise gilt für mich als eine der schönsten mit aufregenden Landschaften, freundlichen Menschen und erstaunlichen Resten deutscher Kultur.
Details:
Aufbruch: 28.03.1998
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.04.1998
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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