Safari - mit dem Auto durch Namibia

Reisezeit: Oktober 2014  |  von Misch und HO :-)

Sossusvlei - ab in die Wüste

Wie könnte es anders sein.... wieder einmal viel zu früh sind wir aufgestanden, um uns unserem Frühstück zu widmen. So früh, dass noch nicht einmal der Kaffee fertig war.

Nachdem wir nicht geduscht haben, weil Wasser kalt, haben wir unsere sieben Sachen gepackt und ins Auto geladen, bevor wir uns eben jenem Frühstück widmeten. Misch heute mit drei Spiegeleinern, Ho wieder ohne Nutella.

Während der Zahlung des Oboluses von CHF 120 für zwei Abendessen, ein "light Lunch" (was an dem mayoverseuten Thonsalat light war wissen wir zwar noch nicht, aber egal), diverse Getränke (zumeist Bierchen und ein gutes Fläschchen Rotwein aus Südafrika) haben wir festgestellt, dass die Chefin hier gar nicht die Chefin ist, sondern die Vertretung eben jener Chefs, da diese gerade eine Woche Ferien machen. Auf einmal war sie auch recht nett... besser spät als nie.

Unter grossem Wehklagen haben wir uns von Wilfried und Bärbel verabschiedet und sind ins Auto gestiegen um dieses in Richtung Sossusvlei zu fahren. Ging natürlich nicht so schnell, weil eine kleine Herde Kudus beobachtet werden musste, ein paar Oryx wollten auch fotografiert werden. Hier und da ein Stop für den einen oder anderen Strauss oder einfach für ein paar Affen, die sich uns vor die Motorhaube geworfen haben.
Unseren ersten Wüstenhund haben wir auch gesehen, aber der wollte sich einfach nicht fotografieren lassen. Während wir dies versuchten, haben Bärbel und Wilfried und überholt und wir sind noch kurz nebeneinander gestanden um ein wenig zu plaudern.

Weiter ging es die Strasse entlang, natürlich mit respektvollen Abstand auf unserer beiden neuen Urlaubsfreunde, da der Staub hier dann doch recht staubig ist. Bald kam die Kreuzung an der wir nach rechts mussten, während unsere beiden links abbiegen sollten. Doch sie bogen nicht ab, sondern wartetet auf uns.

Sie wollten uns unbedingt noch von der ein oder anderen Attraktion erzählen, die wir unbedingt mitnehmen müssen und haben uns analog Gernot ans Herz gelegt, in Solitaire unbedingt einen Apple-Crumble zu essen. Wird gemacht ihr Lieben!

Ein letztes bye bye wurde über die Motorhauben gerufen und wir verabschiedeten uns nun definitiv in zwei Richtungen, nicht ohne ehrlich von der herzlichen Verabschiedung berührt gewesen zu sein. Nicht oft hört, man, dass man den Urlaub (wenn auch nur für zwei Tage) von jemand anderen bereichert hat. Das können wir nur zurückgeben, ihr Lieben!

Vor uns lagen nun die letzten 30 km nach Sossusvlei, wo wir in der Desert Lodge (ein Zeltcamp) ein Zelt gebucht hatten. Selfcatering oder eben essen gehen, Frühstück in Form eines Fresspakets auf den Weg zu den Dünen.

Dort angekommen (natürlich nicht, ohne den einen oder anderen Straussstopp einzulegen), teilte man uns mit, dass sie überbucht seinen und wir in der Loge übernachten müssten. Trauer machte sich breit, ist doch ein Zeltcamp mit Aussicht auf die Berge auch mal was neues.
Einigermassen unglücklich fuhren wir also weiter und erreichten die Lodge, die sehr gut und auf afrikanische Namibwüstenart auch edel war. Statt richtigen Häusern gibt es hier ebenfalls eine grosse Anzahl Zelte, deren Eingangsbereich und Bad aus einem Haus bestehen, die Grundmauern bis zu den Oberschenkeln sind ebenfalls gemauert. Die Tatsache, dass ein Doppelzimmer hier pro Nacht über CH 330.00 kostet, wir das Abendessen nun inklusive haben würden und statt eines Fresspaketes ein Frühstüchsbuffet bekommen würden, liess uns über unsere Trauer ob der verpassten rudimentären Übernnachtungsmöglichkeit hinwegkommen. Nun denn halt, dann halt ein Upgrade. Swiss - daran könntest Du Dir ein Beispiel nehmen.

Es war gerade mal 10.00 h vorbei und wir waren bereits eingecheckt. Also haben wir die erst mal einen Drink auf der Terrasse genommen und entschieden, dass das Abendessen hier sicherlich so sündhaft teuer wäre, dass wir das gesparte Geld gut und gerne in einen Namibwüstenrundflug mit einer Chesna investieren könnten.

Gesagt, gebucht... nun noch ab "in den Ort", das Auto auftanken, in den Shop um Getränke und Snacks für unserer morgige Tour organisieren, in den nächsten Shop um noch mehr Getränke und Lunch zu organisieren, und zurück in die Lodge, um der Dinge zu harren, die da kommen würden... unserer Rundflug über die Wüste Namib!

Punkt 13.30 h ging's in die Lobby um den Rundflug zu zahlen (CHF 200.00 p.P.) und dann auf der aufgesetzten Rückbank eines Pick Up's zum Flugfeld. Eine Cesna mit 6 Sitzplätzen wartete auf uns - und der Rundflug über die Namib Wüste bis hin zur Küste und wieder zurück.
Ho als PPL Pilot dachte sich in der Luft ja erst... "Okay, fliegen! Kennen wir ja schon..."
während Misch es von Anfang an als super empfand. Aber auch Ho hat sich dann vom Flugerlebnis packen lassen und neben 25 kurzsequenzigen Videos auch noch ein paar Fotos geschossen. Misch hat neben hunderten von Foto's noch ein paar Foto's geschossen. Somit ist der Nachmittag verplant.

Der Flug über die Wüste selber war schon sehr eindrücklich, noch besser, bzw. das Highlight des Rundflugs war effektiv das entlangcruisen an der Küste. Jede Mindestflugghöhe wurde konsequent unterschritten und als der gute Mann mit weniger als 100 Fuss über die Dünen fegte, bzw. die Küstenline ebenso tief überflog war das dann doch ein sehr spezielles Erlebnis. Abgesehen von Misch's kurzem aber heftigen Pochen in der Schläfe (war wohl ein zu schneller Abstieg auf Meereshöhe) war der gesamte Flug ein geniales Erlebnis.

Extrem eindrücklich ist, wie die Dünen von über 50 Metern Höhe binnen weniger Meter Distanz auf Meereshöhe absinken, sozusagen als Küstenline entstehen. Das ist echt ein Flecken Erde, auf dem man weder abstürzen noch Schiffbruch erleiden will.
Nach ca. 70 Minuten endete der Rundflug mit einer sanften Landung auf einer extremen Schotterpiste und 4 zufriedenen Gesichtern. Well done...

Der Rest des Tages ist für einmal schnell erzählt. Nach einem Powernap von knapp zwei Stunden war Abendessenszeit ohne Hunger...

Zuerst gab es ein sehr unglückliches Vorspeisenbuffet.... unglücklich für die, die davon Essen mussten, danach Fleisch vom Grill, wobei das Gnu, der Kudu und Misch's Strauss genial waren, Ho's Strauss jedoch vollkommen umsonst gestorben ist. Zu mehr als zum Fleischsaft auslutschen war das arme Tier nicht zu gebrauchen. Das Desserbuffet grenzte dann wieder an das Vorpeisenbuffet.

Danach ging's packen, da heute ja für 05.30 h Tagwache angesagt war, das Auto beladen und nach dem obligaten Schlummi mit einer Sternschnuppe am Rande der Namib Wüste in unsere Übernachtung im halben Zelt.

Lernerfolg des Tages:
Auch ein gratis Abendessen in einer luxuriöse Lodge muss kein wirklich gutes Essen sein.

© Misch und HO :-), 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Irrungen und Wirrungen der Reisenden HCJS und MIFI, wenn sie Namibia mit dem 4WD erkunden. Das kann ja heiter werden....
Details:
Aufbruch: 06.10.2014
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 22.10.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.