Sambia

Reisezeit: August / September 2015  |  von Agnes Krimmer

Ndola

Donnerstag, 17.09.15
Unsere Gastgeberin ist Krankenschwester und sozial sehr engagiert. Sie betreut täglich zwei Senioren, motiviert eine Rollstuhlfahrerin zur Herstellung und zum Verkauf von Grußkarten, unterstützt das Waisenhaus und ein weiteres Projekt CINDI (children in distress) in einem Armenviertel Ndolas. Dieses Projekt besuchen wir heute, dafür kleiden J. und ich uns heute in trad. Shitenge.
Es geht darum, Kindern aus schwierigen Verhältnissen eine Chance/Perspektive zu geben. In zwei Klassenräumen wird Unterricht erteilt. Wer sich hier bewährt, erhält die Möglichkeit zur staatlichen Schule zu wechseln. Das bedeutet, dass das Projekt für diese Kinder die Finanzierung von Schuluniform, Schuhen, Büchern übernimmt.
Ein weiteres Gebäude wird zur Zeit erweitert, um ältere Lernende aufzunehmen. Die Herstellung der Mauersteine findet direkt auf dem Gelände statt. Außerdem gibt es eine Art Sozialarbeiter, die Kontakt zu den Familien halten und diese auch zu Hause besuchen.
Chris, einer der Mitarbeiter des Projekts, führt uns durch das Viertel. Es ist ein eigener Kosmos. Neben sehr armen Behausungen, gibt es einfache Steinhütten mit Strom. Wasser wird aus Bohrlöchern/Brunnen geholt. Es gibt einen eigenen Markt,sowie Gewerbe und Handwerk.
Einige Familien werden mit Maismehl versorgt, um den Kindern eine Mahlzeit am Tage zu sichern. Auch Gemüseanbau wird gefördert.
Es ist ein sehr vielfältiges, basisorientiertes Projekt, das von Spenden lebt.

Herstellung von Mauersteinen: Eine Mischung wird hergestellt und in eine Form gedrückt, die Form angehoben, der Stein "fällt" heraus, liegt zum Trocknen einige Tage in der Sonne und wird dann verwendet.

Herstellung von Mauersteinen: Eine Mischung wird hergestellt und in eine Form gedrückt, die Form angehoben, der Stein "fällt" heraus, liegt zum Trocknen einige Tage in der Sonne und wird dann verwendet.

Fertige Mauersteine

Fertige Mauersteine

Nachmittags bekommt M. in einem Sportshop das lang ersehnte Fußballtrikot der zambischen Nationalmannschaft. Es war schwieriger zu finden als gedacht.
An unserem letzten Tag fahren wir noch einmal zum Fuhrunternehmen, um am wöchentlichen Feierabend-Beisammensein der leitenden Angestellten teilzunehmen. Der junge Sicherheitsbeauftragte Tim erzählt uns von seinen Ausbildungen und weiteren Plänen für die Zukunft und ist sehr an der Lebensweise unserer jungen Leute interessiert. Es herrscht eine muntere, lockere Stimmung.
Für das letzte Abendessen haben wir einen eigenen Raum im nahe gelegenen Chinarestaurant. Chinesen sind auch in Zambia stark vertreten.
Das Essen ist gut, aber zum Dessert zieht es uns noch einmal in die ital. Eisdiele. Hier haben wir uns getroffen, hier können wir uns schon fast verabschieden. Morgen früh fahren wir nach Lusaka, abends ist Abflug.

Trikot der zambischen Fußballnationalmannschaft.

Trikot der zambischen Fußballnationalmannschaft.

© Agnes Krimmer, 2015
Du bist hier : Startseite Afrika Sambia Ndola
Die Reise
 
Worum geht's?:
Ende August werden wir für drei Wochen mit dem Mietwagen Zambia erkunden. Die Route umfasst neben touristischen Zielen wie Livingstone, den Victoria Fällen und Safari Camps im Kafue Nationalpark auch Kasama und Ndola. In Kasama lebten wir vor dreißig Jahren, dort wurde unser Sohn M. geboren. In Ndola treffen wir Freunde aus der damaligen Zeit.
Details:
Aufbruch: 28.08.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.09.2015
Reiseziele: Sambia
Der Autor
 
Agnes Krimmer berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.