Südafrika - Das schönste Ende Afrikas

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Kerstin Reimer

Cape Town - The Mother City: Hop on - Hop off

01.12.15

Hop on - Hop off

Wetter: wolkig, später heiter 24Grad

Kapstadt, du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau...
Petrus, wo bist du mit dem Wetter hin? Als ich heute früh aus dem Fenster schaute, dachte ich spontan: " Aufstehen lohnt sich nicht." Also legte ich mich wieder hin. Andreas schlief ohnehin noch. Als wir dann später irgendwann aus den Federn krochen, sah es am südafrikanischen Himmel weiterhin trübe aus. So vertrödelten wir den Vormittag und konnten uns zu nichts so recht entschließen. Trotzdem machten wir uns am frühen Mittag auf den Weg. Wir hatten uns zu einer Hop on -Hop off Tour durch die Stadt und drum herum entschieden. Nicht selber fahren müssen, im offenen Doppeldecker zu den touristischen Highlights kutschieren lassen, das kann man auch bei schlechtem Wetter machen. Ganz komfortabel gab es auch an jedem Sitzplatz Kopfhörerbuchsen für die Stadtführung in beliebiger Sprache. Wir wählten Deutsch. City Sightseeing Cape Town bietet für 180 Rand vier verschiedene Linien an. Wir sind sie alle gefahren. Kaum saßen wir erwartungsfroh im Bus, kam die Sonne zum Vorschein. Leider waren unsere Sonnenschutzmaßnahmen nur unzureichend. Da wir ja bei ach so schlechtem Wetter gestartet sind. Auch der freundliche Fremdenführer aus dem off weist alle paar Haltestellen auf die Tücken der afrikanischen Sonne hin. Wir europäischen Sonnenprofis ignorieren die freundlichen Ratschläge und gehen abends zum Dank dafür mit zünftigen Sonnenbrand nach Hause. Jaahaa, Strafe muss sein.
Also nicht nur sämtliche Klamotten für alle vier Jahreszeiten in den Rucksack, sondern auch Hut, Sonnencreme, Regenschirm, Mütze, Handschuhe und Badesachen. Leute wettertechnisch ist Kapstadt echt eine Diva.

Wir schaukelten weiterhin gemütlich in unserem feuerroten Spielmobil durch Kapstadts Straßen und ließen uns mit wissenswerten Details zu verschiedenen Häusern, Straßen und Vierteln berieseln.
So sparen wir uns das nervige rumgerenne durch Kapstadts Innenstadt. An der St. George's Cathedral, eine wuchtige Kathedrale und ehemaliger Sitz von Desmond Tutu, als er noch Erzbischof von Kapstadt war, stiegen wir aus. Wie alle Kirchen, die wir bis jetzt angesehen haben, ist auch diese schlicht aber schön. Direkt hinter der Kirche schließt sich Company's Garden an. Den ließ Jan von Riebeck, der Verwalter der Kapkolonie im Auftrag der VOC (Niederländische Ostindien Kompanie) zur Versorgung der Handelsschiffe anlegen. Vorwiegend natürlich mit frischem Obst und Gemüse.
Heute ist Company's Garden die grüne Lunge von Kapstadt. Hier können Einheimische und Touristen vor der sommerlichen Hitze entkommen und im Schatten exotischer Bäume eine Rast einlegen. Die heutige Parkanlage ist 6ha groß und zählt zu den schönsten Parkanlagen Afrikas. Eine Reihe von Museen ist über die Parkfläche verteilt und auch diverse Regierungsgebäude erstrecken sich an ihrerWestseite. Im südafrikanischen Sommer (also jetzt) zieht die Regierung und das Parlament in das "House of Parliament", während in der Winterzeit die offizielle Hauptstadt Pretoria das Regierungszentrum ist.Wir nehmen in einem wunderschönen Café ein verspätetes Mittagessen zu uns.
Weiter geht es wieder - Hop on! Eindrücklich ist die Fahrt durch den sogenannten Distrikt Six. Dieser multiethnische Stadtteil Kapstadts wurde in den späten 1960er Jahren gewaltsam geräumt und abgerissen und in ein Wohnviertel für "Weiße" umgewandelt. Die Vertreibung der vormaligen Bevölkerung gilt als eines der Musterbeispiele für die rassistische Politik der Arpartheidsperiode.
Auch heute noch ist der ehemalige Distrikt Six eine überwiegend brach liegende Fläche, die mit Unkraut bewachsen ist. Was in einer dichtbesiedelten Gegend wie Kapstadt eher ungewöhnlich ist. Aber irgendwie scheint es, als wolle in dieser Gegend niemand bauen und wohnen. Obwohl das Areal beste Innenstadtlage ist.
Wir nutzen unser Tagesticket voll aus und fahren bis Betriebsschluss. Danach begeben wir uns an die Waterfront und lösen unser Auto aus. Das stand den ganzen Tag auf einem Gebührenpflichtigen, bewachtenParkplatz und wir bekamen es für ungerechnet 5€ wieder. Abendbrot brauchten wir aufgrund des späten Mittagessens keines mehr und so waren wir heute recht früh wieder zu Hause.

Selbstgefahrene Kilometer: 3,5
Fazit: wechselhaftes Wetter macht wechselhafte Hautzustände

Kapstadt Sightseeing

Kapstadt Sightseeing

Longstreet

Longstreet

Mit z.T. noch wirklich schönen alten Häuserfassaden

Mit z.T. noch wirklich schönen alten Häuserfassaden

Lässigen Café's

Lässigen Café's

Und coolen Bars

Und coolen Bars

Touristen im Bus

Touristen im Bus

Nun auf der blauen Strecke unterwegs. Die Kleine Halbinsel Tour.

Nun auf der blauen Strecke unterwegs. Die Kleine Halbinsel Tour.

Die alten Pinien sollen alle abgeholzt werden, da sie keine einheimischen Bäume sind. Es regt sich Protest in der Bevölkerung.

Die alten Pinien sollen alle abgeholzt werden, da sie keine einheimischen Bäume sind. Es regt sich Protest in der Bevölkerung.

Die Strände von Camps Bay und Cliffton, Kapstadts mondäne Vororte.

Die Strände von Camps Bay und Cliffton, Kapstadts mondäne Vororte.

Mittagspause in Company's Garden

Mittagspause in Company's Garden

Fish an Chips. Die Mittags-Allzweckwaffe

Fish an Chips. Die Mittags-Allzweckwaffe

Skulpturen im Park

Skulpturen im Park

Königsprotea. Südafrika's Nationalblume

Königsprotea. Südafrika's Nationalblume

Hop in - Hop off

Hop in - Hop off

© Kerstin Reimer, 2015
Du bist hier : Startseite Afrika Südafrika Hop on - Hop off
Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr wird alles anders. Wir Wechsel den Kontinent. 3000 Kilometer Küste,9 Provinzen,11 Amtssprachen. Südafrika, die Regenbogennation, beeindruckt mit seinen Kontrasten gleich jeden Besucher - auch uns?
Details:
Aufbruch: 04.11.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.12.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors