der Anfang ist gemacht.....

Reisezeit: Januar 2012 - Dezember 2017  |  von Cathleen Stemmler

GOA und der Versuch das Leben zu akzeptieren…

Was kann noch passieren ? Was für ein Jahr 2012......
Zwei geliebte Menschen verloren...... und jetzt der Versuch weiter zu gehen - ohne Mama, ohne Opa...... Versuchen das geschehende zu akzeptieren und los zulassen - das sind wohl die Schlüsselwörter dafür.......
Ich bin jetzt in Goa genauer gesagt in Arambol - im Norden gelegen und wohl der bekannteste Strand durch die flippigen, spirituellen, trommelnden, mit dem Feuer spielenden und auch sonst so allerlei hippieges Zeug machenden Menschen. Die Meinungen über Arambol driften wahrscheinlich sehr auseinander - wie schon im letzten Bericht über Goa beschrieben ist es für mich ein kleines Paradies und wenn man mal alleine mit sich und der Welt sein möchte hier findet sich alles.
Ich finde hier Ruhe, die Sonne und das Wasser geben mir ein bisschen Kraft. Viele Gespräche helfen und lassen auch wieder Sonnenstrahlen in mein Herz......
Es ist schön zu lachen und unbeschwert zu sein und dann sitzt ich wieder da und schäme mich dafür - ich bin hier an diesem wundervollen Ort und lebe und meine Mama ist tod. Es liegt ein langer steiniger Weg vor mir und ich werde es schaffen vorwärts zu gehen ..... ich habe es versprochen und ich habe das Leben immer geliebt und liebe es immer noch.
Und täglich grüsst das Murmeltier ........ Die Tage beginnen mit Jogging, Workout und Yoga am Strand.... Es ist wunderbar in den morgen zu laufen ( naja manchmal ist es auch schon später), den Fischern zu zuschauen und zu fühlen wie Arambol erwacht. Danach duschen und zum Frühstück ins Lieblingsrestaurant an den Strand. Und das war jetzt wirklich schon anstrengend - also Jumping auf den Sunchair und chillen - wobei den Variationen hierbei keine Grenzen gesetzt sind - mal nur in der Sonne braten - mit Musik im Ohr oder nicht, mal wird die gelbe Scheibe herausgeholt und hin und her geworfen, mal die lilafarbenen Schläger und der wie ein gerupftes Huhn aussehende Ball benutzt oder ich knüpfe allerlei Zeug für Arme und Füße und probiere mich in neuen Kreationen.......An manchen Tagen weht der Wind in den Haaren beim Motorrad fahren und so ist man ganz schnell im realen Indien und kann auch das geniessen. Abends natürlich wieder ins Lieblingsrestaurant - Butternaan, Kingfisher und Cola, Spagetti- Seafood, Spicyfood oder nur mal einen Salat - meine Italiener würden jetzt sagen: hard Life......not so bad......

Die neueste Story von gestern muss ich noch erzählen - mit Carolina ( so heisst das Bike ) wollen wir zum Paradies-Beach 40 Minuten von Arambol. O.k. dann mal Wasser und Fruit kaufen und wir düsen los. Auf der Fähre geht es zu wie auf einem Jahrmarkt und dann fährt das letzte Auto auch noch einen Roller um - na das kann jetzt dauern - mit Händen und Füßen - grossen Gesten und Geschrei wird diskutiert. Gut dann haben wir das jetzt auch - der ein oder andere scheint nicht so glücklich mit der Lösung zu sein - weiter geht's.....Ich liebe es so die Gegend zu erkunden und Indien und das Leben zu spüren. Der Paradies Beach ist anders - eine kleine Oase mit eigener Ausstrahlung und Energie. Es ist heiss und wir hüpfen ins warme Wasser. Ha Ha eigene Energie - die Strömung ist heftig und unter Wasser befindet sich ein Labyrinth aus Rocks. Ich kann mich nicht mehr halten und werde regelrecht weggespült. Ich habe das Bild eines Wasserfalls vor Augen der mich gleich in die Tiefe reisst...... Also irgendwie über die Steine ans Ufer gelangen egal wie. Geschafft...... Ich bin am Strand und sehe aus wie nach einem Kampf mit was weiss ich ........Die Hände und Füße sind zerschnitten, bluten und dann kommen die Schmerzen - dann mal erst alles schön mit unserem Trinkwasser sauber machen und trocknen lassen. Die Knie von Francesco sehen nicht besser aus....Später zu Hause machen wir dann das Hospital auf - mal jetzt nicht die Laune verderben lassen....... Es ist ein wundervoller Tag und ich muss ja Gott sei Dank keine langen Strecken laufen....... Abends wird alles desinfiziert und verbunden und gegen die Schmerzen findet sich immer ein Mittel. Zum Essen werde ich gefahren und das Essen funktioniert mit Hilfe auch.......
Dann werde ich jetzt mal die letzten Tage genießen - dann geht es weiter nach Delhi und da werde ich Papa treffen und ihm ein bisschen Indien zeigen - ich glaube das wird ein Kulturschock....... ich freue mich und es wird alles gut......
Bis bald aus Delhi, Dharamsala oder Varanasi.......

Namaste und OM Shanti

Cat

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Tränen, Abschiede, tanzen, Vorfreude, Angst, Neugier. Die Gedanken im Gefühlschaos..... Delhi und sich treiben lassen...
Details:
Aufbruch: 05.01.2012
Dauer: 6 Jahre
Heimkehr: 31.12.2017
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Cathleen Stemmler berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.