Crazy India, everything is possible

Reisezeit: September 2005  |  von Simone Baumann

Auf Mowglis Spuren

Die Hitze und der Stress in den Städten hat mich in den Corbett Nationalpark geführt. Endlich mal wieder was Grünes, nicht mehr andauernd das Gefühl dass man gleich ins Koma fällt wenn die Wasserflasche grad nicht griffbereit war und außerdem mal etwas Ruhe!
Der Park umfasst eine Fläche von ca. 400 m² und hier gibt es so ziehmlich alles was die indische Tierwelt zu bieten hat. Rudyjard Kippling hat "Das Dschungelbuch" hier geschrieben und ich glaube seit der Zeit hat sich hier auch nicht allzu viel verändert. Außer dass die Anzahl der hier lebenden wilden Tiger auf nur noch 140 Stück geschrumpft ist. Ich habe in einem Camp mitten im Park gewohnt, ohne Strom und ohne Zivilisation und außer den 4 indischen Parkangestellten, zwei davon mit ihren Familien, war hier auch kein Mensch, H E R R L I C H!
Die Stimmen der Natur, besonders in der Nacht und die Grüche waren einzigartig, ein wirklichs Paradies irgendwie kommt hier Daktari-Feeling auf. Am Tage meiner Ankunft habe ich dann für abends gleiche eine "Elefanten-Safari" abgemacht. So bin ich dann abends allein auf dem einzig vorhanden zahmen Elefanten samt Mahout in den Dschungel hinausgeritten, vorbei an Herden von Rehen, Schakalen und Vogelscharen die an den Wasserläufen zu sehen waren, Affen, Reptilien..wohl eine Waranenart in etwa einen Meter lang und was weiß ich noch alles immer in der Hoffnung evtl. einen der letzten hier noch lebenden wilden Tiger oder eine Herde wilder Elefanten zu sehen.
Irgendwann ist der Elefant dann durch mannshohes Gebüsch gelaufen und plötzlich ertönte ein lautes, und im Moment Angsteinflösendes: "Grrrrrrrrr", der Elefant hat getänzelt und getrompetet und ich obendrauf bin schier erstarrt. Auf jeden Fall steht da plötzlich ein riesiger wilder Tiger den wir beim Fressen gestört hatten! Er streckte seinen Kopf aus dem Unterholz, stand auf und zeigte sich von allen Seiten. Ich Glückskind hatte meine Kamera parat und knipste supergeile Tigerbilder.
Natürlich wünscht man sich so was mal zu sehen besonders wenn man in so einem Nationalpark ist aber die Chancen sind relativ gering, das hatten mir auch die Leute gesagt, die ihr Leben tagtäglich im Park verbringen. Am nächsten morgen habe ich dann noch eine Jeep-Safari im Park gemacht, doch einen Tiger habe ich natürlich nicht mehr gesehen, aber es war trotzdem auch klasse. Alles in allem war der Park echt Top und irgendwann komme ich nochmal dorthin zurück. Dadurch dass ich der einzige Tourie im Camp war habe ich mit den dort lebenden Indern richtig Freundschaft geschlossen. Die waren super nett, sogar so nett, dass die mich am nächsten Tag mit ihrem Jeep bis nach Nainital gefahren haben, das liegt im Himalay ca. 2600m hoch sodass ich nicht die Rosstour von Bus auf mich nehmen musste.

© Simone Baumann, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich war schon des öfteren in Indien und dieser Bericht ist eine Zusammenfassung von zwei meiner Reisen. An und für sich zieht es mich schon seit 15 Jahren immer wieder nach Asien. Nach den Südostasiatischen Ländern bin ich eigentlich nur mal nach Indien gereist, damit ich halt auch mal in Indien war...jedoch faszinierte mich dieses Land so sehr, dass es mich seither immer wieder dorthin verschlagen hat.
Details:
Aufbruch: September 2005
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2005
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Simone Baumann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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