1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate

Reisezeit: April - Juli 2012  |  von Susanne M.

Pokhara

Reisebericht KTM- Pokhara

Nun geht es weiter. Um 7 Uhr Abfahrt mit dem Überlandbus Swiss Travel ganz in der Nähe des Hotels. Aaah, kein Frühstück, kein Tee! Es gibt drei Arten, um nach Pokhara zu kommen. Der Flug, der Publicbus für ganz kleines Geld und der VIP Bus für kleines Geld (5,--Euro). Ich habe die letzte Variante gewählt, da ich ein wenig Land und Leute sehen wollte. Mit dem Publicbus wäre man auch mit Land und Leute auf Tuchfühlung gewesen, allerdings kann es dir und deinem Gepäck passieren, dass du nicht deinen Platz kriegst, den du eigentlich möchtest, sondern eher auf dem Dach oder auf den Trittbrett...ja wirklich, nicht nur das Gepäck, auch der Mensch....das wollte ich auf eine mehrstündige Fahrt de fakto vermeiden. Leider ist es mir nicht gelungen, solche überfüllten Busse auf der holprigen Fahrt zu fotografieren und der, wo die lebenden Ziegen oben auf dem Dach waren im fahrenden Zustand, ist mir auch durch die Lappen gegangen.
Nach 8 Std. Fahrt für angebliche 200 km (wobei ich mittlerweile denke, dass ist Luftlinie) bin ich angekommen. Da ich nicht wußte, wie viele Schlaglöcher und Serpentinen mich erwarten, habe ich eine Reisetablette genommen. Aber es war nicht so schlimm, wie erwartet. Es war zwar eine holprige Angelegenheit, aber auszuhalten. Im Bus war es auch sehr angenehm, keine schreppelige laute Musik aus kaputten Lautsprechern wie in Thailand und auch der Fahrer fuhr für hiesige Verhältnisse sehr besonnen. Auf dieser Fahrt wird zweimal Rast gemacht, natürlich Pipipause (bloss nicht drüber nachdenken) und wenn man wollte, hatte man Zeit zu essen. Da an diesen Stellen aber alle VIP Busse hielten, war es eine Massenabfertigung am Buffet und da stehe ich absolut nicht drauf.

Da haben es die Publicbusse besser, die hielten nett an Marktständen und einheimischen Essensständen in den Städten, das hätte mir besser gefallen.
Trotz 8 Stunden wurde es kein bisschen langweilig, du fuhrst durch Dörfer, das Reispflanzen hat begonnen, man kam an schmuddeligen wie aber auch wunderschönen Stellen vorbei. Man sah Kinder spielen und winken. Die Frauen wuschen am Fluss die Wäsche, es wurden die Felder mit Wasserbüffeln gepflügt und die Reissetzlinge kamen in die Erde. Ein Knochenjob. Wadentief im Schlamm, immer gebückt...
Auf halber Strecke bezog sich der bis dahin blaue Himmel und je näher meine Ankunft kam, desto dunkler wurde es (hat das eigentlich etwas mit mir zu tun?) Ich wurde wie versprochen von Ram abgeholt und so herzlich von ihm und vor allen Dingen Sabine empfangen, dass ich absolut sagen kann: Ich bin in Nepal angekommen!
Ein wunderbares Gästehaus und vom ersten Eindruck kann ich nur sagen: wunderbare Menschen. Hierhin zu kommen war glaube ich die beste Entscheidung! Ein Begrüßungsteechen und ein erster Schwatz mit Sabine ließen den Regen und das Gewitter, welches zwischenzeitlich Einzug gehalten hat, vergessen. Trotz Regen bin ich dann mal erst ein wenig an der "Lakeside" flaniert, ich musste mir nach der langen Busfahrt die Füße vertreten und ich muss sagen: Ja, das ist mein Ort! Ich glaube, hier werde ich mich rundherum wohlfühlen. Heute Abend Essen mit allen vom Gästehaus, ein paar Austauschstudenten vom Krankenhaus und Sponsoren aus Belgien und ich bin schon sehr gespannt. Mal erst beginne ich meine Zeit hier morgen früh mit Yoga und da Vollmond ist, findet morgen abend eine Klangschalenmeditation statt. Da kann man mal erst von der Unruhe der Anreise und dem Großstadtstreß ein wenig Abstand gewinnen.

Nach einer guten Nacht der erste Tag, aber ohne Sicht auf die Berge, aber trotzdem:
Wow, was für ein Tag. Frühmorgens mit Yoga begonnen, mein erstes Yoga auf Englisch. Aber es hat geklappt. Dann mal erst schön gefrühstückt und auf zur Lakeside.
Ich bin zum See und mit einem kleinen Ruderboot wird man dort zu einen kleinen Hindutempel - Barahi Tempel- gerudert. Hier auf dieser winzig kleinen Insel kommt ein Strom an einheimischen Hindus, um sich segnen zu lassen, im Uhrzeigersinn um den Tempel zu gehen und die Glocken zu läuten, damit sie Glück haben werden. Bei meinem weiteren Spaziergang kam ich an vielen tibetischen Händlern vorbei, mit einer, Karma, kam ich auch ins Gespräch. Sie haben Exil in Nepal, dürfen aber offiziell nicht arbeiten und versuchen sich mit Handarbeiten am Straßenrand über Wasser zu halten. Aus der Heimat verstoßen, aber auch als Flüchtlinge kaum eine Chance, ein neues Leben aufzubauen. Stimmt schon nachdenklich.
Hier sind viele nette Cafes direkt am See, aber irgendwie hatte ich heute ein wenig Frust und fühlte mich alleine, ich mochte einfach mal nicht wieder irgendwo alleine sitzen.
Über die Haupstraße zurück und da siegte doch die Lust auf einen leckeren Fruchtshake. Dann schon mal erste Kontakte zu einem Tibeter für eine Klangschale geknüpft, aber die perfekte war noch nicht dabei.
Tja und dann ist ja nun Vollmond. Es stand eine Vollmondklangschalenmeditation bei Sabine an. Wow, das hatte was. Sie arbeitet mit ganz vielen Klangschalen, die schwerste mit einem wunderbaren vollen Klang ist 8 kg!!! schwer.
Dies war ein tolles Erlebnis. Sabine und ihre belgischen Freundinnen waren dann bei einer japanischen Freundin eingeladen...........ich durfte mit. Es wurde schnell noch Salat geschnippelt und Nudeln gemacht. Dann ging es mit den Kochtöpfen unter dem Arm zum Ort und wir haben uns mit 6 Frauen plus einen Fahrer und zwei Kochtöpfen in ein ganz winziges Taxi gequetscht. Im Nachbarort angekommen, ging es dann noch über Stock und Stein einen Feldweg hoch, dann quer über einen Acker, über eine Mauer geklettert und wir standen bei Najah auf dem Grundstück. Begrüßt wirst du hier von einem mindestens 5-6 m hohen Bambus. Das Haus hat wirklich Hexenhauscharakter, ein kleines rundes Natursteinhaus mit Strohdach, herrlich. Alles dunkel, der Vollmond, da kein Strom nur die Kerzen und ein Lagerfeuer. Das hatte etwas. Hier haben wir die Mondmeditation weitergemacht, Najah hat am Lagerfeuer gesungen, wir haben versucht, die Mondenergie in uns aufzunehmen, wobei ich mich da ja immer schwer tue, dann haben wir nett gequatscht, ein bisschen gegessen und einfach diese Nacht genossen! Japan, Deutschland, Nepal und Belgien an einem Feuer. Es war ein schöner Abend.
In der Nacht sind wir mit leeren Kochtöpfen zurück spaziert und auch an dem voller Frösche quakenden See war es noch sehr idyllisch.

Lakeside

Lakeside

Barahitempel

Barahitempel

Läute die Glocke, gehe im Uhrzeigersinn und es wird dir Glück bringen

Läute die Glocke, gehe im Uhrzeigersinn und es wird dir Glück bringen

Lakeside

Lakeside

© Susanne M., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich starte in Nepal und dann arbeite ich mich Richtung Vietnam, Burma, Laos und Thailand vor!
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 11 Wochen
Heimkehr: 02.07.2012
Reiseziele: Nepal
Katar
Thailand
Myanmar
Vietnam
Der Autor
 
Susanne M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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