Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Täbris (Ost-Aserbaidschan)

Einer der vielen schönen Parks in Täbris - Iran

Einer der vielen schönen Parks in Täbris - Iran

Täbris - Rathaus - Emarate-e Tarihi Shardari - mit Uhrturm - Borj-e Saat 
Das Gebäude wurde in den 1930er Jahren im europäischen Stil errichtet.

Täbris - Rathaus - Emarate-e Tarihi Shardari - mit Uhrturm - Borj-e Saat
Das Gebäude wurde in den 1930er Jahren im europäischen Stil errichtet.

Täbris - Die Blaue Moschee ist von einem schönen Garten mit blühenden Blumen umgeben, Bagh-e Khaqani. Hier ist eine Statue des um die Wende zum 13. Jh. verstorbenen Dichters Afzaladdin Khaqani zu sehen

Täbris - Die Blaue Moschee ist von einem schönen Garten mit blühenden Blumen umgeben, Bagh-e Khaqani. Hier ist eine Statue des um die Wende zum 13. Jh. verstorbenen Dichters Afzaladdin Khaqani zu sehen

Täbris (Ost-Aserbaidschan)

5. Mai 2014 11. Tag
Täbris (Ost-Aserbaidschan)
Hotel Sina - 28,00 Euro mit Frühstück

Der Wecker schellt um 7.15 Uhr. Wir frühstücken gemütlich im Hotel, Spiegeleier, Schafskäse, Butter, Brot, Tee. Ein anderes deutsches Ehepaar ist auch im Hotel Sina abgestiegen, der Mann total unpassend angezogen (kurze Hose).
Wir erwischen die Zimmerfrau. Sie bekommt von uns extra mitgebrachtes Duschgel, Handcreme und Dollar. Sie hat das nicht erwartet und bedankt sich 1.000-mal. Gleich bringt sie uns extra Toilettenpapier und Kleenex-Tücher.
Wir machen uns auf zur Besichtigung, erst wandern wir zur Blauen Moschee, die leider montags geschlossen ist. Die Moschee ist von einem schönen Garten mit blühenden Blumen umgeben, Bagh-e Khaqani. Hier ist eine Statue des um die Wende zum 13. Jh. verstorbenen Dichters Afzaladdin Khaqani zu sehen. Morgen werden wir die Besichtigung der Moschee von Innen nachholen.

Blaue Moschee
Sie wurde im Jahr 1465 im Auftrag von Chatun Dschan Begun, der Frau des Führers der turkmenischen Stammesförderation, Dschahan Schah, erbaut. Nach seinem Tod wurden seine Überreste im südlichen Teil der Moschee beigesetzt.
Der Moschee-Komplex beherbergte ursprünglich eine Schule, eine öffentliche Badeeinrichtung und eine Bibliothek. Bei einem Erdbeben 1779 wurden sämtliche Gebäude zerstört, lediglich Teile der Moschee blieben erhalten. Ihren Namen trägt die Moschee wegen ihres einstigen kobalthaltigen Fliesenschmuckes, von dem noch Reste zu sehen sind.

Das Rathaus - Emarate-e Tarihi Shardari - mit Uhrturm - Borj-e Saat - haben wir auf unserem Spaziergang auch angeschaut. Das Gebäude wurde in den 1930er Jahren im europäischen Stil errichtet.

Ganz besonders interessant ist die neue Imam Khomeini Mosalla-Anlage, die für große religiöse Versammlungen und Freitagspredikten benützt wird. Leider ist sie auch geschlossen, so dass wir nicht ins Innere sehen können.

Hinter der Mosalla können wir die Mauern der Ali-Shah Festung - Arg-e Ali Shah - besichtigen, die Überreste einer gigantischen Moschee.

Gegen 11.30 Uhr laufen wir zurück ins Hotel, ausruhen und ich muss zur Toilette. Unterwegs finden sich nur Stehclos, die ich aufgrund meiner Hüfte nicht benutzen kann.

Um 12.30 Uhr machen wir uns auf zum Basar, der mit seinen Gewölbegängen, Geschäften, Hofanlagen und Moscheen seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Einige Gebäude gehen bis in sa-fawidische Zeit im 16.Jh. zurück, doch der überwiegende Teil entstand im 19. Jh. Der Basar ist der größte überdachte Basar der Welt und war eines der wichtigsten Handelszentren an der Seidenstraße. Was uns verwundert, hier finden sich Goldgeschäfte neben Metzgern, deren Waren oft mehr als gruse-lig wirken. Rolf kann gar nicht hinschauen, ihm ist eh schon sehr schlecht. Und dann die vielen kleinen Mopeds, die ohne Rücksicht auf die Fußgänger durch die Gassen des Basars rasen. Nein, um ehrlich zu sein, uns gefällt der Basar nicht so besonders gut.

Am Basareingang findet sich die Touristen-Information im 1. Stock eines unscheinbaren Gebäudes. Wir treffen dort auf Nasser Khan, der gut Deutsch spricht. Wir wollen Geld wechseln und Nasser Khan geht mit Rolf zu einem Sarafi, wo der Wechselkurs besser ist als bei den staatlichen Banken. Rolf geht es nicht gut, wahrscheinlich von dem Essen in der Spelunke in Dogubayazit. In einem Laden kaufen wir noch eine Art Bluse für mich und machen dann eine Teepause, 14.45 Uhr.

In Täbriz finden sich wunderschöne breite Straßen, herrlich geschmückt mit Blumen und Statuen. Es gibt auf den ersten Blick nur Männermodegeschäfte zu sehen, Frauenkleidung entweder im Kellergeschoss oder in der 1. Etage, nur kleine Hinweisschilder sind zu sehen. Doch die Kleidung, die dort zu sehen ist, ist zum Teil sehr sexy. Schwarz verhüllte Frauen kaufen dort ein. Die Männer über 30 Jahre sind alle elegant angezogen, schöne Hemden, Anzüge, jedoch keine Krawatte. Krawatten gelten als unerwünscht, da sie ein Zeichen der westlichen Lebensweise sind. Selbst die Schuhputzer auf den Straßen sind sehr gut angezogen.

Es gibt elegante Häuser mit Tiefgaragen, hinter mehr als 3 m hohen Mauern, bewacht. Hin und wieder konnte ich einen Blick in prächtige Gärten erhaschen. Der Unterschied zwischen arm und reich ist auch hier krass. Gewöhnungsbedürftig ist für mich, wie man mit Frauen umgeht. Im Basar bot jemand Rolf einen Stuhl an, mich hat man gar nicht beachtet. Im Hotel hat Rolf der Zimmerfrau die Tür zum Aufzug aufgehalten und sie zuerst einsteigen lassen, sie war total überrascht.

Der Verkehr ist chaotisch, Ampeln und Verkehrsschilder werden nicht beachtet. Und als Fußgänger lebt man mehr als gefährlich. Ein Schild erinnert an den Iran/Irak Krieg, der auf beiden Seiten viele Opfer forderte. Einige der Toten gelten als Märtyrer und in allen Städten sind riesige Schautafeln mit deren Gesichtern zu sehen.

Nach 15.30 Uhr laufen wir zurück ins Hotel, Rolf hat Fieber. Ich mache ihm Wadenwickel, alle 10 Minuten misst er seine Temperatur, die ist sehr hoch und Rolf sieht mehr als elend aus. Ich mache mir ernsthafte Sorgen.

Um 18 Uhr gehen wir ins Restaurant, Rolf trinkt Tee und ich esse Spiegeleier mit Brot. Dann versucht Rolf ins Internet zu gehen, was auch gelingt. Doch einige Seiten sind gesperrt, u. a. GMX.
Seit dem Geld wechseln heute sind wir Millionäre. Das Hotelzimmer kostet pro Nacht 1.000.000 Rials, ca. 23 Euro, incl. Frühstück. Der Angestellte an der Rezeption hatte uns übrigens zu einem Geldwechsler gesandt, der zu einem schlechten Kurs tauscht. Dass Nasser Khan uns auch übers Ohr gehauen hat mit seinem Geldwechsler wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Auch heute gehen wir früh schlafen, ich hoffe, dass es Rolf morgen besser geht.

Bilder auf meiner Facebookseite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art oder auf www.harley-rolf.de

Täbris - Ganz besonders interessant ist die neue Imam Khomeini Mosalla-Anlage, die für große religiöse Ver-sammlungen und Freitagspredikten benützt wird. Leider ist sie auch geschlossen, so dass wir nicht ins Innere sehen können.

Täbris - Ganz besonders interessant ist die neue Imam Khomeini Mosalla-Anlage, die für große religiöse Ver-sammlungen und Freitagspredikten benützt wird. Leider ist sie auch geschlossen, so dass wir nicht ins Innere sehen können.

Täbris - Hinter der Mosalla können wir die Mauern der Ali-Shah Festung - Arg-e Ali Shah - besichtigen, die Überreste einer gigantischen Moschee.

Täbris - Hinter der Mosalla können wir die Mauern der Ali-Shah Festung - Arg-e Ali Shah - besichtigen, die Überreste einer gigantischen Moschee.

Ein älterer Herr im Basar zeigt Rolf seine Schätze ... in Täbris

Ein älterer Herr im Basar zeigt Rolf seine Schätze ... in Täbris

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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