Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Shiraz / Persepolis (Fars)

Die Strecke nach Sarvestanführt durch eine herrliche Berglandschaft, vorbei an einem riesigen Salzsee.

Die Strecke nach Sarvestanführt durch eine herrliche Berglandschaft, vorbei an einem riesigen Salzsee.

Außerhalb von Sarvestan schauen wir uns die Ruinen eines überkuppelten sassanidischen Palastes an, der auf König Bahram V. Gur um 430 n. Chr. zurückgehen könnte. Der Palast war entweder eine Gouverneurs-Residenz oder ein zoroastrischer Feuertempel, auf einer riesigen, ansonsten leeren Ebene gelegen.

Außerhalb von Sarvestan schauen wir uns die Ruinen eines überkuppelten sassanidischen Palastes an, der auf König Bahram V. Gur um 430 n. Chr. zurückgehen könnte. Der Palast war entweder eine Gouverneurs-Residenz oder ein zoroastrischer Feuertempel, auf einer riesigen, ansonsten leeren Ebene gelegen.

Sarvestan Palast

Sarvestan Palast

Von Sarvestan zurück nach Shiraz

Von Sarvestan zurück nach Shiraz

Koran Tor (Darvazeh-ye Qoran) erhebt sich am Ortsausgang Richtung Persepolis an den Ausläufern des Berges Baba Kuhi an einer Engstelle. Bis 1949 stand es in der Straßenmitte, musste dann aufgrund des starken Verkehrs an die heutige Stelle versetzt werden. Das Tor enthält in seinem mittleren Bogen einen Koran, der die Reisenden segnen soll.

Koran Tor (Darvazeh-ye Qoran) erhebt sich am Ortsausgang Richtung Persepolis an den Ausläufern des Berges Baba Kuhi an einer Engstelle. Bis 1949 stand es in der Straßenmitte, musste dann aufgrund des starken Verkehrs an die heutige Stelle versetzt werden. Das Tor enthält in seinem mittleren Bogen einen Koran, der die Reisenden segnen soll.

Shiraz / Persepolis (Fars)

15. Mai 2014 21. Tag
Shiraz / Persepolis (Fars) 5 ½ Std. / 303 km
Hotel Jahangardi - 28,22 Euro mit Frühstück

Frühstück um 8 Uhr und um 8.30 Uhr starten wir, Richtung Sarvestan, ca. 65 Meilen (104 km). Heute ist es wieder richtig warm. Plötzlich sieht Rolf eine Tankstelle und fährt als "Geisterfahrer" zurück, es war die letzte Möglichkeit, in dieser Richtung zu tanken. Hier stört sich niemand an solche Fahrweise, scheint an der Tagesordnung zu sein.

Die Strecke führt durch eine herrliche Berglandschaft, vorbei an einem riesigen Salzsee. Außerhalb von Sarvestan schauen wir uns die Ruinen eines überkuppelten sassanidischen Palastes an, der auf König Bahram V. Gur um 430 n. Chr. zurückgehen könnte. Der Palast war entweder eine Gouverneurs-Residenz oder ein zoroastrischer Feuertempel, auf einer riesigen, ansonsten leeren Ebene gelegen.
Ein freundlicher Mann, der in den Ruinen wohnt, zeigt uns alles. Hier an diesen Ort verirren sich nur wenige Touristen.

Auf Anraten des Hoteldirektors in Shiraz fahren wir nicht die vorgesehene Strecke durch die Berge nach Persepolis, sondern wieder zurück über Shiraz. Die Straße soll nicht gut zu fahren sein, also befolgen wir den Rat, zumal die Strecke von heute Morgen so schön ist, dass man sie ruhig zweimal fahren kann. Zurück in Shiraz halten wir noch am Koran Tor und machen dort Fotos. Die Leute fahren dort auf der mehrspurigen Straße wie der Teufel und Rolf hat Mühe, heil zu Fuß durch den Verkehr zu kommen, um Bilder zu machen. Ich hüte derweil das Motorrad am Straßenrand.

Koran Tor (Darvazeh-ye Qoran) erhebt sich am Ortsausgang Richtung Persepolis an den Ausläufern des Berges Baba Kuhi an einer Engstelle. Bis 1949 stand es in der Straßenmitte, musste dann aufgrund des starken Verkehrs an die heutige Stelle versetzt werden. Das Tor enthält in seinem mittleren Bogen einen Koran, der die Reisenden segnen soll.

Durch die Berge geht es nach Persepolis, wo wir um 14 Uhr, nach 165 Meilen (266 km) ankommen. Wir müssen etwas warten und können dann unser Zimmer beziehen. Das Zimmer ist sein Geld nicht wert. Auch in diesem staatlichen Hotel - hauptsächlich Männer als Angestellte, kein Englisch sprechend - ist alles sehr heruntergekommen und hat schon mal bessere Zeiten gesehen. Eigentlich schade, denn die Zimmer, motelähnlich, liegen in einem ehemals schönen schattigen Blumen-Garten.

Zunächst fahren wir nach Naqsh-e Rostam, wo wir uns die Gräber der achämenidischen Könige und die sassanidischen Felsreliefs ansehen. Auch hier werden wir von Iranern angesprochen, die traurig darüber sind, dass man diese Kulturstätten nicht besonders pflegt. Einige Männer machen Fotos mit dem Motorrad.

Naqsh-e Rostam
Dies ist eine archäologische Stätte, sechs Kilometer nördlich von Persepolis. Hier befinden sich 4 Gräber (Nekropole) der achämenidischen Großkönige sowie eine Reihe sassanidischer Felsreliefs am Hoseyn Kuh-Berg.

Bevor Forscher den Sinn der Reliefs erkannten und die Inschriften entzifferten, war man in Persien der Meinung, es handle sich um Darstellungen ihres Nationalhelden Rostam, worauf der Name des Ortes zurückzuführen ist.

Die sassanidischen Felsreliefs belegen die Bedeutung dieser uralten Kultstätte. Es werden wichtige Ereignisse der Regierungszeit Shapurs I. aufgeführt und von dem Oberpriester Kartir kommentiert, u. a. die Niederlage des römischen Kaiser Valerian (260 n. Chr.) in der Schlacht zwischen Edessa und Karrhai, der den Rest seines Lebens als Gefangener Shapurs verbrachte. Shapur I. ging als ein militärisch erfolgreicher und toleranter Herrscher in die Geschichte ein. Er gilt als einer der bedeutendsten Sassanidenkönige.

Die Felsgräber gehen auf die Könige Dareios I. (522 - 485 v. Chr.), Xerxes I. (485 - 465 v. Chr.), Artaxerxes I. (464 - 425 v. Chr. und Dareios II. (425 - 405 v. Chr.) zurück. Ähnlich den Großgräbern in Persepolis sind auch diese Gräber in senkrecht abfallende Wandfluchten hineingemeißelt worden.

An einer steilen Felswand, die die Grenze des Plateaus bildet, ließ der persische König Dareios I. ein Felsgrab in den Stein meißeln. Ein Relief über dem Eingang zeigt, wie der Gott Ahura Mazda dem Großkönig den Ring der Herrschaft überreicht. Der Großkönig steht auf einem Podest, das von Vertretern von 28 Völkern des Persischen Reiches getragen wird. Die Inschrift über seiner Grabkammer verkündet, dass König Dareios, der Achämenide, vom großen Gott Ahura Mazda beauftragt wurde, die Welt zu befrieden. Ferner wird dazu aufgerufen, die Gebote Ahura Mazdas einzuhalten mit besonderer Betonung darauf, die Wahrheit zu sagen. Inschriften befinden sich neben den dargestellten Personen. Die Inschriften waren ursprünglich farbig gefasst

Dareios Nachfolger Xerxes I., Artaxerxes I. und Dareios II. ließen ebenfalls in dieser Felswand Grabmäler errichten, die z. T. genaue Kopien des Grabes von Dareios I. sind, jedoch mit einer unterschiedlichen Anzahl von Grabkammern und darin enthaltenen Sarkophagen. An Xerxes Grab befindet sich keine Inschrift.

In Naqsch-e Rostam befindet sich auch ein 12,5 m hoher Turm, der Kaaba-ye Zardosht mit Scheinfenstern. Vermutlich entstand der unter Dareios I. und ist dem stark beschädigten Zendan-e Soleyman (Gefängnis Salomos) in Pasargadae nachempfunden. Der Zweck des Baues ist unbekannt. Man vermutet jedoch, dass es sich um einen Feuertempel oder eine weitere Königsgrabstätte handelt. Zur Zeit der Sassaniden wurde der Bau wahrscheinlich als Aufbewahrungsort für die Schriften der Avesta verwendet. Sassanidische Handschriften an den Außenwänden künden vom Machtkampf zwischen Sassaniden und Römern.

Die beiden sogenannten Feuertempel, die 200 m entfernt an der Westseite des Berges Hoseyn Kuh stehen, wurden wahrscheinlich in sassanidischer Zeit von Zarathustriern als Ostodane errichtet, wobei die Vertiefungen an der Oberseite zur Aufbewahrung von Knochenresten dienten.

Auf der Rückfahrt nach Persepolis machen wir noch Halt am Naqsh-e Rajab. Hier finden sich sassanidische Felsgräber. Während Rolf wie ein Weltmeister fotografiert, unterhalte ich mich radebrechend mit dem älteren Wärter, der dort auch zu wohnen scheint. Er bietet mir Tee an und mit Mühe und Not ver-stehen wir einander. Er ist voller Bewunderung, dass wir den weiten Weg von Deutschland in den Iran gemacht haben.

Naqsh-e Rajab
Vor der Abzweigung nach Naqsh-e Rostam befindet sich ein kleiner Tal-Kessel, wo sich vier weitere sassanidische Felsgräber befinden, zwei davon mit König Shapur I. und je eines mit König Ardeshir I. und dem zoroastrischen Oberpriester Kartir.

Kartir war Mobedan Mobed (Priester der Priester, Hohepriester) der zoroastrischen Religion. Er gilt als Reformator des zoroastrischen Glau-bens. Er begann seine Laufbahn als einfacher Preister, wurde dann Hofpriester Shapurs I., begleitete ihn auf seinen Feldzügen und diente ihm als Ratgeber. Er rief zur Verfolgung der Juden, Buddhisten, Hindu sowie der einheimischen und griechischen Christen auf. Dies wurde jedoch von Shapur I. nicht unterstützt. Erst unter Shapurs Sohn, Hormizd I. wurde sein Einfluss größer. Auch Bahram I. und Bahram II. förderten ihn. Er stieg in den Adelsstand auf, wurde Oberster Priester (Mobed) und Richter des Reiches. Er erhielt den Ehrentitel "Kartir - durch den die Seele Bahrams gerettet wird".

Zurück im Hotel lernen wir ein persisches Ehepaar und einen Perser kennen, die in Wien leben und dort als Taxifahrer arbeiten. Sie sind 4 Tage auf Besuch im Iran, haben eine persische Führerin, die sie im Auto herumfährt. Sie haben alle österreichische Pässe, besuchen allerdings ihre iranischen Verwandten nicht, aus Furcht, Probleme zu bekommen. Wir trinken Tee und unterhalten uns. Dann fahren wir nach Persepolis, welches ca. 1 km entfernt ist.

Rolf will am Abend erste Aufnahmen von der einstmals riesigen Stadt machen. Für ihn wird mit dem Besuch von Persepolis ein Jugendtraum Wirklichkeit. Die einstige Größe der Anlage ist heute noch zu erkennen, wenn auch viel zerstört wurde. Und auch hier sprechen uns Iraner an, die geschockt sind von dem Zustand der Anlage, alles etwas vergammelt und nicht sehr gepflegt. Da müsste die UNESCO wirklich etwas tun.

Nach vielen Bildern und interessanten Gesprächen geht es zurück ins Hotel, wo Maryam uns erwartet. Wir trinken Tee und unterhalten uns. Sie verdient an der Rezeption des Hotels bei 8 Std./Tag bei einer 6-Tage-Woche 300 Dollar. Davon kann sie nicht leben, geschweige denn, eine eigene Wohnung bezahlen. Sie lebt bei ihren Eltern. Ihr Vater hat vor seiner Pensionierung jahrelang im Ausland gearbeitet, ist jetzt pensioniert, arbeitet aber noch, damit es der Familie gut geht. Auch ihr Bruder, ein Rechtsanwalt, und ihre Schwester, die verlobt ist, wohnen noch Zuhause. Maryam selbst will keinen iranischen Mann, sie will das Land verlassen. Ihren Urlaub verbringt sie meist in Istanbul, wo sie auch ihre Kleidung kauft.

Alle Angestellten im Hotel werden gleich entlohnt, egal, ob sie mehrere Sprachen sprechen, freundlich oder unfreundlich sind, gut oder schlecht arbeiten. Freie bezahlte Tage schreibt der Manager auf seinen Sohn, der gar nicht im Hotel arbeitet und kassiert das Geld, das eigentlich den Angestellten zu-steht. Wenn man sich beschwert, wird man gefeuert. Kein Wunder, dass einige keine Lust haben, unter solchen Bedingungen zu arbeiten.

Das alles hört sich gar nicht gut an. Viele Menschen im Iran sind gefrustet, die Arbeitslosigkeit ist enorm hoch. Da die Verhütung unter der islamischen Regierung verboten wurde - man wünscht sich, dass sich die Bevölkerungszahl verdoppelt! - werden immer mehr Kinder geboren, die keine vernünftige Schul- oder Ausbildung erhalten und arbeitslos sind. Hauptsächlich Söhne werden für die Polizei oder Armee gebraucht, viele von ihnen können weder lesen noch schreiben ... Man fragt sich, wo das hinführen wird.

Maryam hat uns Süßigkeiten mitgebracht. Sie sorgt dafür, dass wir Morgen in ein besseres Zimmer umziehen können. Und sie wird uns für die nächsten Orte - Yazd und Esfahan - Hotels besorgen, da es - lt. ihren Angaben - schwer sein wird, dort Zimmer zu finden. Sie erklärt das alles so überzeugend, dass wir ihr glauben. Erst Tage später erkennen wir, dass sie uns ganz schön über den Tisch gezogen hat.

Nachdem Maryam nach Shiraz zurück gefahren ist, essen wir zu Abend, Forelle, aber das Essen ist nicht besonders, um nicht zu sagen, schlecht. Um 22 Uhr liegen wir im Bett, wir sind müde vom vielen Anschauen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de und auf meiner Facebookseite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art.

Von weitem - Persepolis

Von weitem - Persepolis

Naqsh-e Rostam
Dies ist eine archäologische Stätte, sechs Kilometer nördlich von Persepolis. Hier befinden sich 4 Gräber (Nekropole) der achämenidischen Großkönige sowie eine Reihe sassanidischer Felsreliefs am Hoseyn Kuh-Berg.

Naqsh-e Rostam
Dies ist eine archäologische Stätte, sechs Kilometer nördlich von Persepolis. Hier befinden sich 4 Gräber (Nekropole) der achämenidischen Großkönige sowie eine Reihe sassanidischer Felsreliefs am Hoseyn Kuh-Berg.

In Naqsch-e Rostam befindet sich auch ein 12,5 m hoher Turm, der Kaaba-ye Zardosht mit Scheinfenstern. Vermutlich entstand der unter Dareios I. und ist dem stark beschädigten Zendan-e Soleyman (Gefängnis Salomos) in Pasargadae nachempfunden. Der Zweck des Baues ist unbekannt. Man vermutet jedoch, dass es sich um einen Feuertempel oder eine weitere Königsgrabstätte handelt. Zur Zeit der Sassaniden wurde der Bau wahrscheinlich als Aufbewahrungsort für die Schriften der Avesta verwendet. Sassanidische Handschriften an den Außenwänden künden vom Machtkampf zwischen Sassaniden und Römern.

In Naqsch-e Rostam befindet sich auch ein 12,5 m hoher Turm, der Kaaba-ye Zardosht mit Scheinfenstern. Vermutlich entstand der unter Dareios I. und ist dem stark beschädigten Zendan-e Soleyman (Gefängnis Salomos) in Pasargadae nachempfunden. Der Zweck des Baues ist unbekannt. Man vermutet jedoch, dass es sich um einen Feuertempel oder eine weitere Königsgrabstätte handelt. Zur Zeit der Sassaniden wurde der Bau wahrscheinlich als Aufbewahrungsort für die Schriften der Avesta verwendet. Sassanidische Handschriften an den Außenwänden künden vom Machtkampf zwischen Sassaniden und Römern.

Naqsh-e Rajab
Vor der Abzweigung nach Naqsh-e Rostam befindet sich ein kleiner Tal-Kessel, wo sich vier weitere sassanidische Felsgräber befinden, zwei davon mit König Shapur I. und je eines mit König Ardeshir I. und dem zoroastrischen Oberpriester Kartir.

Naqsh-e Rajab
Vor der Abzweigung nach Naqsh-e Rostam befindet sich ein kleiner Tal-Kessel, wo sich vier weitere sassanidische Felsgräber befinden, zwei davon mit König Shapur I. und je eines mit König Ardeshir I. und dem zoroastrischen Oberpriester Kartir.

Persepolis oder Takht-e Jamshid, wie die Iraner es nennen, ist mehr als einen Kurzaufenthalt wert.

Persepolis oder Takht-e Jamshid, wie die Iraner es nennen, ist mehr als einen Kurzaufenthalt wert.

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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