Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Esfahan / Khor (Wüste) (Esfahan)

Wüstenstraße durch die Wüste Dasht-e Kavir - Die Gegend ist mehr als einsam.

Wüstenstraße durch die Wüste Dasht-e Kavir - Die Gegend ist mehr als einsam.

Anarak - diese netten LKW-Fahrer haben uns zum Tee eingeladen

Anarak - diese netten LKW-Fahrer haben uns zum Tee eingeladen

In der Wüste Dasht-e Kavir

In der Wüste Dasht-e Kavir

In Chah Malek wollen wir tanken, doch die "Tankstelle" - so etwas haben wir noch nie gesehen - hat geschlossen. Ein netter Mann hält, will einen Jungen zum Tankwart senden, doch wir haben noch genug Benzin und fahren weiter, aber erst nachdem wir ein Bild von dieser "Tankstelle" gemacht haben.

In Chah Malek wollen wir tanken, doch die "Tankstelle" - so etwas haben wir noch nie gesehen - hat geschlossen. Ein netter Mann hält, will einen Jungen zum Tankwart senden, doch wir haben noch genug Benzin und fahren weiter, aber erst nachdem wir ein Bild von dieser "Tankstelle" gemacht haben.

Lange Warteschlangen immer vor den Tankstellen für die LKW-Fahrer, warten auf Diesel - hier in Khor.

Lange Warteschlangen immer vor den Tankstellen für die LKW-Fahrer, warten auf Diesel - hier in Khor.

Esfahan / Khor (Wüste) (Esfahan)

23. Mai 2014 29. Tag
Esfahan / Khor (Wüste) (Esfahan) 6 Std. / 390 km
Kaviri Bali Hotel - 28,21 Euro mit Frühstück

Nach dem Frühstück brechen wir um 8 Uhr auf. Der Himmel ist bedeckt. Die Fahrt aus Esfahan hinaus ist sehr angenehm, kaum Verkehr. Heute ist für die Iraner Sonntag, gestern waren sie lange auf und schlafen nun heute lange.

Die Fahrt führt durch die Wüste, wir sehen die Oase Nain. Der Ort hat ca. 30.000 Einwohner und liegt im iranischen Hochplateau auf einer Höhe von 1.545 m. Man nimmt an, dass Nain bereits in der Sassanidenzeit gegründet wurde. Die Stadt ist ein Zentrum für Teppichherstellung und liegt an der Wüs-tenstraße durch die Wüste Dasht-e Kavir. Die Gegend ist mehr als einsam.
Heute Morgen habe ich meinen Seidenschal, den ich um den Hals trage, nass gemacht, das kühlt angenehm. Unterwegs befeuchte ich ihn immer wieder mit kühlem Wasser, das wirkt wirklich prima.

Um 11 Uhr erreichen wir das pittoreske Anarak. Einige LKW-Fahrer sitzen am Straßenrand und frühstücken. Sie laden uns zum Tee ein, diese Freundlichkeit ist immer wieder umwerfen. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, mal reichen die Berge nah an die Straße heran, mal sind sie weiter weg.

Wir kommen in die Wüstenoase Chupanan und kaufen dort zwei Säfte gegen den Durst, Kosten 25.000 Rials = 0,56 Euro. Die Kinder, die auf der Straße spielen, bestaunen das Motorrad. Auch in diesem Ort finden sich einige Windtürme.

Weiter geht die einsame Fahrt durch die Wüste. In Chah Malek wollen wir tanken, doch die "Tankstelle" - so etwas haben wir noch nie gesehen - hat geschlossen. Ein netter Mann hält, will einen Jungen zum Tankwart senden, doch wir haben noch genug Benzin und fahren weiter, aber erst nachdem wir ein Bild von dieser "Tankstelle" gemacht haben.

Und weiter geht es durch die Wüste, Salzablagerungen sind überall zu sehen. Wir kommen nach Khur (auch Khowr, Khvor, Khor), eine kleine Wüstenstadt mit ca. 6.000 Einwohnern. Auf dem Weg passieren wir mal wieder ein schönes Eishaus, sieht phantastisch aus. Und wir tanken. Gott sei Dank müssen wir nicht in einer Schlange warten, wie mindestens 30 LKW, die in der Hitze warten müssen, ehe sie ihr Diesel tanken können.

Um 14 Uhr sind wir am Wüstenhotel Kavari Bali, was sich aber hier auf einem Schild als "Bali Desert Motel" präsentiert! Heue waren es 242 Meilen = 390 km.

Einige junge Leute, sehr offenherzig gekleidet, machen sich gleich über das Motorrad her. Ich fotografiere einen nach dem anderen. Sie sind total glücklich darüber und verabschieden sich überschwänglich. Wie es scheint, haben sie hier das Wochenende verbracht. Es scheint sich um einige Liebespaare zu handeln.

Zwei kleine Hunde und einige Vögel begrüßen uns. Unser Zimmer ist sehr schön eingerichtet und wir sind froh, über die kühle Luft und eine erfrischende Dusche. Unser netter Teppichhändler aus Esfahan, Herr Ali, ruft an und fragt uns, ob alles in Ordnung ist. Was für eine freundliche Geste!
Jetzt ist Ausruhen angesagt, wir scheinen die einzigen Gäste zu sein und setzen uns in den schönen Garten, der allerdings auch ein bisschen Pflege bräuchte.

Gegen 19.30 Uhr essen wir, Rolf hat ein Omelett und ich Hühner-Kebab, dazu Pfirsich-Bier und Wasser. Wir sind wirklich die einzigen Gäste. Nach dem Essen sitzen wir wieder im Garten, ich ohne Kopftuch und sonstige Verkleidung, es ist ein wunderschöner Wüstenabend. Später sehen wir einen deutschen Krimi - Rex - im Fernsehen. Hin und wieder gibt es auch Nachrichten mit englischen Untertiteln. Gestern - am Sonntag - haben die Freitagsprediker wieder gegen Israel und die USA gewettert. Nach wie vor bestehen sie auf ihrer Atompolitik, die durch die westlichen Sanktionen das ganze Volk in schlimme Situationen bringt. Aber die Geistlichen Führer scheinen uneinsichtig zu sein, ihnen geht es ja sehr gut.

Auf der Fahrt durch den Iran, ist mir immer wieder aufgefallen, dass große Industrieanlagen von hohen Mauern und Zäunen umgeben sind und stark bewacht werden von Polizei und Militär. Fotografieren ist dort überall verboten. Man fragt sich warum.

Auch heute haben wir wieder riesige Militärkasernen passiert. Alte vergammelte Panzer stehen im Gelände herum und die Soldaten sind in erbärmlichen Behausungen untergebracht. Sie tun mir richtig leid. Manchmal stehen sie auf einem hohen Turm und winken mir zu, natürlich winke ich zurück, obwohl das eigentlich auch verboten ist.

In den 21 Tagen, die wir nun im Iran unterwegs sind, haben wir 4 Mercedes, einen BMW und einen Ferrari gesehen. Auf diese ausländischen Autos wird ein unheimlicher hoher Zoll erhoben.
Erschreckend ist der Zustand der Trucks und LKWs, wir bewundern die Fahrer, die die Fahrzeuge am Laufen halten. Der Iran produziert neue LKWs, wie es scheint, nur für den Export.

Bilder auf meiner Facebookseite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art und auf www.harley-rolf.de

Reste einer Karawanserei in der Wüste Dasht-e Kavir

Reste einer Karawanserei in der Wüste Dasht-e Kavir

Wüstenhotel Kavari Bali, was sich aber hier auf einem Schild als "Bali Desert Motel" präsentiert - in Khor.

Wüstenhotel Kavari Bali, was sich aber hier auf einem Schild als "Bali Desert Motel" präsentiert - in Khor.

Abendstimmung in der Wüste

Abendstimmung in der Wüste

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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