Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Iran - Juni 2014: Teil 2 - Khor / Damghan (Semnan)

Wieder durch die große iranische Wüste Dasht-e Kavir

Wieder durch die große iranische Wüste Dasht-e Kavir

Wilde Kamele in der Dasht-e Kavir Wüste

Wilde Kamele in der Dasht-e Kavir Wüste

Teil 2 - Khor / Damghan (Semnan)

24. Mai 2014 30. Tag
Khor / Damghan (Semnan) 5 Std. / 373 km
Damghan Inn - 24,83 Euro mit Frühstück

Die Dame des Hauses macht uns ein gutes Frühstück. Der Besitzer, Abbas, erzählt uns, dass die Saison für ihn nun vorbei sei. Jetzt wird es zu heiß für die Wüste. Die Menschen bleiben tagsüber in ihren kühlen Häusern. Und er warnt mich, nicht ohne Kopftuch aus dem Hotelgelände zu gehen. Die Polizeihauptstelle des Ortes ist direkt nebenan und der Polizeichef scheint ein ganz strenger zu sein. Natürlich danke ich ihm für den guten Rat und ziehe gleich meinen Helm auf.

Gegen 8.30 Uhr verlassen wir Khor. Es ist schon wieder sehr heiß. Ich habe starke Kopfschmerzen, die auch während des Tages nicht besser werden. Die trockene Hitze kann ich schlecht vertragen.

Nach dem kleinen Ort Chah Malek kommen wir erneut zum Polizei- und Militärkontrollpunkt, wo wir gestern unsere Pässe vorzeigen mussten. Heute können wir passieren, die Polizisten und Soldaten erkennen uns wieder und winken uns freundlich zu.

Nun geht die Fahrt wieder durch die Wüste, menschenleer, nur ein paar Kamele sehen wir. Es ist heiß, nirgendwo ein Rast- oder Schattenplatz. Nur kleine Gebetshäuser sehen wir hin und wieder. Zwar sind auf der Karte Oasen/Orte eingezeichnet, doch sie scheinen irgendwie verschwunden zu sein. Wir halten nur einmal kurz, um etwas zu trinken und Fotos zu machen.

So geht es weiter bis Maealleman. Dort tanken wir und Rolf kauft uns zwei kühle Fruchtsäfte, die sind ungesüßt und löschen den Durst = 0,56 Euro.
Die Fahrt geht weiter, durch das Gebirge, herrliche Bergformen und Farben. Wir kommen uns vor wie im Westen der USA. Es wird etwas kühler, dann ist die Hitze der Wüste wieder voll da. Trotzdem ist die Fahrt heute nicht so anstrengend wie die nach Ahvaz. Auch weil die 2-spurige Straße meist in gutem Zustand ist und zum anderen, weil kein Verkehr herrscht und wir somit nicht unter Gestank zu leiden haben. Hin und wieder treffen wir mal auf einen PKW oder LKW und einige Kamele sind unterwegs. Ansonsten sind wir mutterseelenallein.

Um 13.30 Uhr erreichen wir Damghan, nach 232 Meilen = 373 km.
Ein alter zahnloser Mann hält mit seinem klapprigen Auto und will uns helfen. Wir machen ihm klar, dass wir zum Damghan Inn Hotel wollen. Und er fährt vor uns her, kreuz und quer die die kleine Stadt bis zum Hotel. Wir sind platt. Rolf schenkt ihm zwei Zigarillos aus Perlesreut. Der Mann ist happy und wir auch!

Das Hotel ist wieder vom Preis her sehr günstig. Wir bekommen ein großes 3-Bett-Zimmer, Bad mit Western-Sitz-Toilette (wichtig) und Rolf kann sein Motorrad im hoteleigenen Garten direkt unter unserem Fenster parken.

Gegen 14.30 Uhr, nach dem Duschen, macht Rolf sich auf, den kleinen Ort zu erkunden. Ich bleibe im Hotel, Wäsche waschen, ausruhen und schreiben. Von der Hitze bin ich fix und alle.

Rolf kommt zurück, er friert im Zimmer, zieht ein dickeres Hemd an und läuft dann nochmals los, weil er eine Sehenswürdigkeit nicht gefunden hat. In Damghan gibt es die Schilder nur in Farsi, was wir nicht lesen können. Der Ort ist keine Touristenstadt, gefällt uns aber gut. Rolf kommt zurück, jetzt ist ihm mehr als warm. Er war mal wieder im Eilschritt unterwegs. Die Klimaanlage wird verstellt.

Rolf zieht sich um, dann gehen wir ins Hotelrestaurant essen. Dort ist alles dunkel, doch der junge Kellner macht uns Licht, bringt alle möglichen Sachen, u. a. heiße Suppe, Salate etc. Wir wollen bestellen, doch die Speisekarte nur in Farsi. Na, das wird ja etwas werden ... Doch der junge Mann ist Spitze, er übersetzt "Quak, Quak" und meint Hühnchen, dann holt er sein Smartphone als Übersetzungshilfe. Und so können wir bestellen: Forellen, dazu Lemon-Bier, Wasser. Das süße Zeug ist nicht so toll zum Es-sen, aber etwas anderes gibt es nicht. Rolf ist begeistert von seiner Suppe und dem Krautsalat, nur das sauer eingelegte Gemüse ist nicht sein Fall. Die Forellen sind perfekt entgrätet und sehr lecker. Kosten der Mahlzeit 10,15 Euro. Gegen 22 Uhr sind wir zurück im Zimmer. Morgen wird uns der Weg ans Kaspische Meer führen.

Damghan, ein Ort in der Provinz Semnan, am Rande der Wüste Dasht-e Kavir, auf der Strecke zwischen Teheran und Maschhad an der Seidenstraße, ca. 70.000 Einwohner. Damghan ist eine der ältesten Metropolen des iranischen Hochlandes. Bis ins 1. Jh. n. Chr. war sie vermutlich Hauptstadt der Provinz Kumish. Durch die günstige Lage an der Handelstraße konnte der Ort sich nach Zerstörungen durch Erdbeben und Kriege immer wieder gut erholen. Aufgrund seiner Geschichte zog Damghan viele Archäologen an, u. a. auch Ernst Herzfeld. Viele Fundstücke aus der Gegend sind im Britischen Museum und im Louvre zu sehen.

Besonders sehenswert in Damghan:
Imamzadeh-ye Jafar - in dessen Zentrum erhebt sich ein quadratischer Kuppelbau, der von Eckbastionen flankiert wird und aus dem 11. Jh. stammt. In der Grabkammer unterhalb des vierfach gestaffelten Kuppeldoms wurde Jafar ebn Ali, ein Nachfahre des vierten Imams beige-setzt. Sein Grabstein, mit einer Kufi-Inschrift, die kurz nach 900 angefertigt wurde, gilt als eine der ältesten dieser Art im Iran. Das Innere war mit prächtigen Fliesen geschmückt, die sich heute im Louvre befinden.

Rechts vom Haupteingang steht der kleine Qabr-eShahrok-Kuppelbau, der in der zweiten Hälfte des 12. Jh. entstand und im 15. Jh. erneuert wurde. E diente einst als Sufi-Versammlungsstätte. Ende des 18. Jh. beerdigte man hier den von Aga Mohammed Khan getöteten Afscharen-Prinzen Sharok Afshar.

Links vor dem Haupteingang steht ein oktagonaler Kuppelbau aus dem 15. Jh. mit überwiegend glatten Wandflächen. In ihm befindet sich die Grabstätte des Imamzadeh Mohamad, eines Nachfahren des 7. Imams.

Grabturm Chehel Dokhtaran
Nördlich der Imamzahdeh-ye Jafar erhebt sich der Grabturm Chehel Dokhtaran - Gonbad-e Chehel Dokhtaran, der sechs dekorative Ziegel-streifen aufweist. Das im Jahr 1055 vollendete Gebäude ist 15 m hoch und war die Grablege der Familie Amir Abu Shuja Asfars, der Gouverneur Damghans in früher seldschukischer Zeit war.

Bilder findet Ihr auch auf meiner Facebookseite, Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art und auf www.harley-rolf.de

Damghan - Imamzadeh-ye Jafar - in dessen Zentrum erhebt sich ein quadratischer Kuppelbau, der von Eckbastionen flankiert wird und aus dem 11. Jh. stammt. In der Grabkammer unterhalb des vierfach gestaffelten Kuppeldoms wurde Jafar ebn Ali, ein Nachfahre des vierten Imams beigesetzt. Sein Grabstein, mit einer Kufi-Inschrift, die kurz nach 900 angefertigt wurde, gilt als eine der ältesten dieser Art im Iran. Das Innere war mit prächtigen Fliesen geschmückt, die sich heute im Louvre befinden.

Damghan - Imamzadeh-ye Jafar - in dessen Zentrum erhebt sich ein quadratischer Kuppelbau, der von Eckbastionen flankiert wird und aus dem 11. Jh. stammt. In der Grabkammer unterhalb des vierfach gestaffelten Kuppeldoms wurde Jafar ebn Ali, ein Nachfahre des vierten Imams beigesetzt. Sein Grabstein, mit einer Kufi-Inschrift, die kurz nach 900 angefertigt wurde, gilt als eine der ältesten dieser Art im Iran. Das Innere war mit prächtigen Fliesen geschmückt, die sich heute im Louvre befinden.

Unterwegs in Damghan

Unterwegs in Damghan

© Uschi Agboka, 2014
Du bist hier : Startseite Asien Iran Teil 2 - Khor / Damghan (Semnan)
Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors