Iran - 2014

Reisezeit: April - Juni 2014  |  von Uschi Agboka

Anreise (8 Tage): Teil 1 - Podgora / Ulcinj, Montenegro

Gegen 11 Uhr kommen wir nach Dubrovnik, wo gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff anlegt und die Passagiere mit Bussen in die Stadt gebracht werden.

Gegen 11 Uhr kommen wir nach Dubrovnik, wo gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff anlegt und die Passagiere mit Bussen in die Stadt gebracht werden.

Podgora, Kroatien / Ulcinj, Montenegro

27. April 2014 3. Tag
Podgora, Kroatien / Ulcinj, Montenegro 6 Std. / 335 km
App. Pasha - 18,20 Euro ohne Frühstück

Schon um 7 Uhr stehen wir auf und machen uns auf den Weg zum Hafen, um dort Kaffee zu trinken. Eine kleine Bar hat geöffnet, doch es gibt nur Kaffee, nichts zu essen. Also hole ich im nahen Tante Emma Laden frisches Fladenbrot, 4 kleine Butter, Kosten 1,20 Euro. Ein Kaffee, zwei Milchkaffee gibt es für 3 Euro. Das sind Preise wie in Spanien oder Italien. Nach einigen Fotos geht es zurück zum Appartement, Motorrad auf die Straße schieben und packen. Um 9 Uhr starten wir, B 8 an der Küste entlang. Es ist warm. Die Strecke ist sehr schön, eine wilde Landschaft, kleine schnuckelige Dörfer.

Gegen 10 Uhr erreichen wir Bosnien-Herzegowina. Dort ist die schöne Küste total verschandelt, viele leicht vergammelte Häuser.

Schon um 10.15 Uhr verlassen Bosnien-Herzegowina und sind wieder in Kroatien. Die Straßen sind in einem Top-Zustand. Gegen 11 Uhr kommen wir nach Dubrovnik, wo gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff anlegt und die Passagiere mit Bussen in die Stadt gebracht werden. Um 12 Uhr kommen wir nach Montenegro. Die Straßen sind in einem sehr schlechten Zustand. Und es herrscht ein Wahnsinnsverkehr. Heute ist Sonntag und alle Menschen scheinen einen Ausflug zu machen.

Wir kommen zur Bucht von Kotor (UNESCO Weltkulturerbe) und machen in Risan Kaffeepause. Risan ist ein kleiner Ort (ca. 3.000 Einwohner) im innersten Winkel der Bucht, unterhalb von ca. 1.000 m hohen Kalksteinwänden des Orjen-Gebirges. Hier regierte die letzte illyrische Königin, Teuta, bis 167 vor Christus.

Die Weiterfahrt an der Küste führt uns durch eine wunderschöne Landschaft, störend sind nur die Häuser, ärmlich und vernachlässigt. 3 tote Katzen, ein Marder und ein Hund liegen auf der Straße.

Wir passieren den historischen Ort Kotor, ca. 6.000 Einwohner. Die Stadt mit ihren kulturhistorischen Bauwerken und die von bis zu 1.894 m hohen Bergketten (Orjen und Lovcen) umrahmte Bucht gehören seit 1979 zum UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe. Wir fahren an der gut 4,5 km langen alten Stadtmauer ent-lang, die bis zu 16 m breit und 20 m hoch ist. Es ist viel Verkehr. Wir halten an der Küstenstraße und machen ein Bild von der Halbinsel Sveti Stefan, an deren höchster Stelle sich eine alte Kirche befindet.

Sveti Stefan
Ein kurzer Damm verbindet die Insel mit dem Festland. Sveti Stefan ist bekannt für das malerische Fischerdorf mit Häusern aus dem 15. Jh. In den 1950er und 1960er Jahren wurde das Dorf zu einer Hotelinsel umgebaut. Die Gassen, Dächer und Häuserfassaden haben jedoch ihren ursprüngli-chen Charakter bewahrt. Viele bekannte Persönlichkeiten waren hier schon zu Gast, u. a. Willy Brandt, Helmut Kohl, Sophia Loren. Bobby Fischer spielte hier 1992 nach 20 Jahren Pause einen Wettkampf gegen Boris Spasski. 2007 wurde die Insel von der Firma Amanresort für 30 Jahre vom Staat Montenegro geleast und renoviert. Seit 2010 begann eine schrittweise Wiedereröffnung als Aman Sveti Stefan, Preise von 950 bis 3.800 Euro/Nacht!

Um 14.30 Uhr sind wir in Ulcinj, tanken. Mich fasziniert eine Kirche, Fotos werden gemacht. Rolf hat auch hier ein Appartement mit booking.com vorgebucht, eine nette Dame weist uns die richtige Richtung. Dann spricht uns ein Mann an, der aus Altenberg kommt, jetzt hier ein Hotel und Restaurant besitzt. Er telefoniert und fährt dann mit seinem Auto vor uns her, durch enge Gässchen bis zu dem versteckt liegenden Appartement-Haus Pasha. Gegen 15 Uhr sind wir da, nach 208 Meilen (335 km).

Pasha ist ein netter freundlicher älterer Herr, der Rolf gleich ein Bier serviert, mir eine Art selbstgebrauten Grappa, dazu gibt es Knoblauchwurst, Schafskäse und Brot. Was für eine Begrüßung!

Es ist sehr warm geworden. Wir laden ab und fahren dann die Altstadt besichtigen - 16.30 Uhr. Das Schloss an einem Seitenkoffer ist defekt, es lässt sich nicht öffnen. Rolf muss sich etwas einfallen lassen. Der Strand ist sehr vernachlässigt und lädt nicht zum Baden ein, außerdem werden wir dort massiv von bettelnden Romakindern belästigt. Wir müssen uns einen anderen Parkplatz suchen und machen dann einen Spaziergang. Alles wirkt sehr ungepflegt, Müll, Scherben liegen herum. Und eine Kneipe neben der anderen mit lauter Musik, nichts für uns. Mir ist unbegreiflich, was Menschen dort schön finden. Schöne Minarette sind zu sehen, der Muezzin ruft. Total verhüllte Frauen huschen durch die Gassen.

Um 18 Uhr sind wir zurück. Rolf hat ein Multifunktionsöl gekauft und endlich das Schloss aufgebracht. Eine Unmenge von Dreck hat es wohl beschädigt. Herr Pasha lädt uns zu Käse und Wein ein, auch von der Familie selbst herstellt, dazu Tomaten, Gurken und Brot. Als Dankeschön schenkt Rolf ihm einige Zigarren, handgefertigt, aus Perlesreut. Pasha erzählt uns von seinem Leben, seiner Familie, seinen Gästen. Das Appartement-Haus, mit einem herrlichen Innengarten und großer Terrasse, können wir nur empfehlen. Erst spät verabschieden wir uns und setzen uns noch auf unseren großen Balkon, doch bald friert Rolf und wir verziehen uns ins Zimmer. Es war ein schöner, meist warmer Tag. Doch für Morgen ist Regen angesagt.

Ulcinj ist die südlichste Stadt Montenegros und liegt an der Grenze zu Albanien. Der Ort hat eine sehenswerte Altstadt, in der man viele Zeichen der osmanischen Vergangenheit findet. Zahlreiche Moscheen sind zu sehen. In der Nähe der Altstadt befindet sich der Stadtstrand.

Montenegro ist eine Republik an der südöstlichen Adriaküste. Sie grenzt an Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Albanien sowie den Kosovo. Nachdem Montenegro fast 90 Jahre zu Jugoslawien gehörte, wurde es am 3. Juni 2006 unabhängig. Der Balkanstaat ist einer der kleinen Staaten Europas. Die Hauptstadt ist Podgorica. Montenegro bedeutet "Schwarzer Berg". Das Land ist ein im europäischen Durchschnitt relativ dünn besiedeltes waldreiches Gebirgsland im südöstlichen Teil des Dinarischen Gebirges. Die unzugänglichen Hochgebirge werden oft durch steile abweisende Canyons zerteilt. Darunter gilt die Tara-Schlucht als tiefste Schlucht Europas.
Montenegro ist Beitragskandidat für die EU. Die Eu bemängelt allerdings die erdrückende Korruption im zudem für das kleine Land unverhältnismäßig sehr großen Staatsapparat. Außerdem stellt das Organisierte Verbrechen das größte Menschenrechtsproblem in Montenegro dar.

Bilder unter www.harley-rolf.de oder auch auf meiner FB-Seite - Uschi & Rolf - Iran - Eine Tour der Besonderen Art.

Bucht von Kotor

Bucht von Kotor

Strand von Ulcinj - Montenegro - nicht sehr ansprechend.

Strand von Ulcinj - Montenegro - nicht sehr ansprechend.

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Rolf in der Schule von Kyros, Darius und Xerxes hörte, entstand in ihm der Wunsch, einmal die Wirkungsstätten dieser großen Herrscher zu sehen. 2014 wurde dieser Traum Wirklichkeit und für uns beide wird diese Reise unvergesslich bleiben.
Details:
Aufbruch: 25.04.2014
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 15.06.2014
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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