Ägypten mit dem 4x4-Wohnmobil 2007-2008

Reisezeit: Oktober 2007 - April 2008  |  von Rainer Hiller

Jordanien

Jordanien, Ende Januar 2008

Inzwischen sind wir fast 4 Wochen auf den CP geblieben: Das Wetter war schön, die Leute waren nett und man konnte bis Mitte Januar noch gut im warmen Golf tauchen und schnorcheln. Aber dann hat uns doch wieder das Reisefieber gepackt und ein Abstecher in des Wadi Rum stand auf dem Programm. Nur wenige Kilometer von Aqaba entfernt, genossen wir es wieder einmal in die Wüste zu fahren. Das Wadi hält auf jeden Fall, was die Prospekte versprechen: Einsame Wüste mit Sand und Felsen, offene Landschaft in Abwechslung mit Tälern und engen Schluchten. Bei schönem Wetter konnten wir uns mit unserem Allradantrieb fast überall bewegen und somit auch in Gebiete vorwagen, die dem "normalen" Touristen nicht zugänglich sind. Die unten stehenden Bilder sagen mehr als Worte:

Nach nochmaligem Zwischenstopp in Aqaba haben wir uns von Linda und Hansi (Berlin) sowie Jeanne und Hank (Holland) verabschiedet und uns trotz weiterhin schlechter Wettermeldungen aus dem Rest von Jordanien nach Petra aufgemacht. Und so hat es uns dann auch schon auf halbem Wege erwischt: Auf dem Hauptkamm der Gebirgskette zog dichter Nebel auf und begleitete uns bis Petra. Zum Teil mussten wir auf Schrittgeschwindigkeit reduzieren und kamen so entsprechend langsam voran. Am nächsten Morgen das gleiche Bild: Petra in dichten Wolken, an Besichtigung war nicht zu denken. Dazu kam dann noch Regen bei lausigen 5 Grad. Wir waren mutig und harrten in der Hoffnung auf besseres Wetter aus. Immerhin lichtete sich der Nebel zu Mittag und der Regen liess ebenfalls nach, so dass wir beschlossen mit Anorak und Schirm bewaffnet, eine Besichtigung zu wagen. Und positiv denkend haben wir dann noch ein 2-Tages-Ticket erstanden, in der Hoffnung auf Sonnenschein am nächsten Tag. Der sich dann auch prompt einstellt! So konnten wir dann ausreichend und in Ruhe die Highlights und die besondere Lage von Petra geniessen. Auch hier sprechen wieder Bilder mehr al Worte:

Am dritten Tag haben wir dann die Umgebung und besonders "Little Petra" angeschaut, um dann über Kerak an das Tote Meer zu fahren. Die Burg von Kerak hat uns nicht so gefallen, was vielleicht daran lag, dass das Wetter wieder eintrübte und der besondere Reiz der Lage dadurch nicht zur Geltung kam. Die Abfahrt zum Toten Meer war dann umso spektakulärer. Auf wenige Kilometer Strecke ging es von ca. 800m über auf ca. 400m unter dem Meeresspiegel hinunter! Und das noch durch eine canyonartige Landschaft, auf die dann auch wieder die Sonne schien. Am Toten Meer wurden wir von einem herrlichen Sonnenuntergang empfangen, den wir dann am Ufer stehend auch ausführlich auf uns wirken liessen:

Da es an probaten Übernachtungsplätzen am Toten Meer mangelt, haben wir uns auf einem Parkplatz direkt neben dem Mövenpick-Hotel eingerichtet und zwei Tage die angenehmen Temperaturen bei Spaziergängen am Ufer genossen.

Unsere nächsten Ziele waren Madaba, die "Mosaikstadt", und der Berg Nebo, der "Mosesberg". Die Stadt Madaba war nicht besonders sehenswert (und zudem sehr vermüllt), aber die Mosaike umso mehr, wobei die Palästina-Landkarte in der St. Georgskirche das sehenswerteste war. Auf fast 100m2 waren ursprünglich etwa 2,3 Millionen Mosaiksteinchen verarbeitet und das Gebiet von Unterägypten bis zum heutigen Libanon der damaligen Zeit (6.Jh) ist recht anschaulich dargestellt. Aber auch sehr weltliche, bisweilen sogar frivole, Privathausmosaiken sind im Archäologischen Park zu bewundern.

Am nächsten Tag gönnten wir uns den Blick vom Berg Nebo, wie schon Moses und Papst Paul II vor uns, und hielten diesen Blick in einem Panoramabild fest:

Da wir wieder einmal Wüste spüren wollten, sind wir deshalb an Amman vorbei nach Osten gefahren, um die Landschaft und einige der so genannten Wüstenschlösser zu
geniessen.

Auf der Rückfahrt nach Amman holte uns der Winter mit schlechten Wetter und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt wider ein. Als uns auch noch der Campingverwalter der Theodor-Schneller-Schule, auf deren Gelände wir übernachteten, noch mehr Kälte, Regen und sogar Schnee angesagte, zogen wir es vor, auf die Sehenswürdigkeiten von Amman zu verzichten und direkt nach Jerash weiterzufahren. Auf der Hinfahrt setzte der Regen auch schon ein und wir mussten auf dem Parkplatz der Touristen Information erst einmal eine Pause einlegen. Es war für uns belustigend dabei zu beobachten, wie die Pauschal-Bus-Touristen bei strömendem Regen durch die Anlage gescheucht wurden - der Terminplan muss ja unbedingt eingehalten werden. Wir hingegen konnten abwarten, bis der Regen nachliess und haben nachmittags bei relativ gutem Wetter die sehr sehenswerte und zum Teil gut erhaltene Anlage besichtigen können. Da hier sehr viel freigelegt und noch gut erhalten ist, bekommt mein einen sehr guten Eindruck vom Leben in einer römischen Stadt vor ca. 2000 Jahren.

Die folgende Nacht verbrachten wir im nahe gelegenen Dibbin-Nationalpark, wo wir am nächsten Morgen im Schneegestöber aufwachten. Wir machten uns schnellstens auf den Weg zur Syrischen Grenze, mussten aber schon kurz hinter Jerash wieder umkehren, da die Strasse wegen Schneeglätte gesperrt war. Zurück in Jerash erkundigten wir uns bei der Touristen-Polizei nach den Strassenverhältnissen und der Möglichkeit der Weiterfahrt. Man erkundigte sich für uns bei der Strassenverwaltung nach einer freien Strecke und begleitete uns mit einem Polizeifahrzeug durch die Stadt bis zu einer Schnellstrasse nach Norden. Durch eine verschneite Winterlandschaft erreichten wir über inzwischen frei gepflügte Strassen die Grenze.

© Rainer Hiller, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise um das östliche Mittelmeer herum: ... Fähre Genua-Tunis, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordeanien, Syrien, Türkei, Griechenland ...
Details:
Aufbruch: 16.10.2007
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: April 2008
Reiseziele: Tunesien
Libyen / Libysch-Arabische Dschamahirija
Ägypten
Jordanien
Syrien
Türkei
Der Autor
 
Rainer Hiller berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.