Jordanien 2012

Reisezeit: Oktober 2012  |  von Hartmut Laue

This and that - was mir so einfällt

Eigentlich war es ja sogar nett von der Polizei, sie hat es ja gut gemeint wollte mein Auto vor eventuellen Beschädigungen durch Demonstranten schützen!

Von Amman war ich ja in den Norden gefahren und habe auch einige Ruinen an der syrischen Grenze besucht, obwohl vor einem Besuch dringend gewarnt wird. Guckst Du hier: Dein Linktext hier...
Entgegen meinen Erwartungen hält mich aber niemand auf, es kommen auch keine syrischen Raketen geflogen Was aber schon passiert ist, nur einmal sehe ich direkt an der Straße einen schwer bewaffneten Flak Panzer stehen. Die eine Ruine finde ich nicht gleich und irre daher im Grenzgebiet umher, bis ich von ferne eine Gruppe römischer Säulen sehe und dann auf Sicht über Feldwege darauf zufahren kann.

Sehenswert sind auch die Ruinen von Umm-Quays im äußersten Nordwesten, hier hat man vor allem einen tollen Blick auf die Golanhöhen und den See Genezareth (alles israelisch). Die Straße dorthin - sehr dicht an der israelischen Grenze, die israelische Parallelstraße ist manchmal nicht mehr 100 m entfernt - ist high security zone mit etlichen Checkpoints, Fotografieren verboten, dabei gibt's ja mit Israel seit langem einen Friedensvertrag, das scheint mir doch leicht paranoid zu sein. Aber die Soldaten sind freundlich, als ich später vom Toten Meer auf Madaba zufahre, begrüßt mich der Soldat am Checkpoint mit "Welcome to Madaba". Überhaupt höre ich jeden Tag zigmal "Welcome to Jordan", sei es der Ticketverkäufer am römischen Theater oder der Tankwart oder an der Straße oder im Hotel ("You are all the time very welcome!).... Shukran!!

Hier im äußersten Norden wurde übrigens von den Römern ein geradezu unglaubliches Wasserleitungssystem geschaffen, dass das Wasser über 106 km aus Syrien durchs Gebirge nach Gadara, dem heutigen Jerash führt, mit 2900 Bauschächten, es flossen 1 Mio. Liter Wasser pro Stunde durch die 2,50m großen Schächte, es handelt sich wohl um das größte Ingenieurbauwerk der Antike, an dem 120 Jahre gebaut wurde. Man sieht immer wieder mal die Schächte. Guckst Du hier: Dein Linktext hier... Man sieht, Ruinen können auch ganz faszinierend sein!

Als ich vom Wadi Musa nach Little Petra fahre und einen "Elefantenfelsen" suche, denke ich frage ich mal einen alten Schafhirten, der in der Nähe der Straße in typischer Beduinentracht steht: (in Klammern ich):

(sabah-al-cher) - sabah-in- noor - (kifhala?) - al-hamdullilah, kifhala? - (mabsut, al-hamdullilah ... Do you know where the elephant rock is?) - You just have to go back to the village, you will see it at the right side - (alf shukr, ma'assalame) - ma'assalame.

Die Kommunikation an den Checkpoints verläuft inzwischen auch überwiegend auf arabisch.

Kann man bei 40 Grad im Schatten frieren? Man Kann! Ich bin auf dem Weg nach Hammamat Ma'in, heißen Quellen in einem Nebental in der Nähe des Toten Meeres. Die Sackstraße fällt von der Hauptstraße geradezu in die stickige Hitze dieses windstillen Tales hinein, das aber toll grün ist, überall Palmen und bunte Blumen - ein ganz überraschender Anblick für Jordanien, aber 40 Grad im Schatten. Das heiße Wasser stürzt in einem großen Wasserfall herunter, innen hat es 65 Grad, im ersten Becken noch 45 Grad. Es baden nur einige Männer, später noch 2 jordanische selbstverständlich komplett verhüllte Frauen in dem heißen Pool. Später fällt dann eine polnische Reisegruppe ein, deren jüngere und ältere Damen sich dann per knappem Bikini zur Freude der Männer in die Fluten stürzen. Da fällt mir doch wieder Einstein ein (es gibt 2 Dinge auf der Welt, die unendlich sind - das Weltall und die Dummheit der Menschen, aber beim Weltall bin ich mir noch nicht ganz sicher) ..... Man gewöhnt sich recht schnell an das heiße Wasser, es ist sogar erfrischend, aber wenn man dann herauskommt, friert man tatsächlich bei 40 Grad!

© Hartmut Laue, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von den Golanhöhen zum Toten und Roten Meer
Details:
Aufbruch: 03.10.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 27.10.2012
Reiseziele: Jordanien
Der Autor
 
Hartmut Laue berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.