V.A.E

Reisezeit: September 2010  |  von Thomas K.

HATTA

Geht man vom Hotel ein Stück die Bani Yas Richtung Meer entlang, erreicht man bald die Al-Sabkha-Straße, wo sich auch der gleichnamige Busbahhof befindet. Von hier fahren die Busse Richtung Hatta ab. Auf der Fahrzielanzeige eines Busses wechselt der Name Hatta in Lateinschen und
Arabischen Buchstaben ab. Ich frage den Fahrer, wann der Bus fährt. "Now." antwortet er. Die ganze hintere Reihe ist noch frei. Nachdem es lange durch die Stadt ging und immer noch ein paar Häuser und Gewerbegebiete kamen, erreichen wir jetzt endlich die Wüste. Niedrige Sanddünen, soweit das Auge reicht. Mit dem Fotografieren ist es nicht ganz einfach. Auf der linken Seite stört eine hässliche Hochspannungsleitung, ganz abgesehen von den Autos und LKWs, die immer wieder ins Bild huschen. Die rechte Seite ist ungünstig, weil da die Sonne von vorne kommt, Die Straße führt ein Stück durch Omanisches Staatsgebiet. Man braucht kein Visum, aber den Pass solte man nicht vergessen, da nicht selten Grenzbeamte in den Bus kommen und sich die Pässe zeigenlassen. Hier scheint die Landschaft anders zu sein, wilder und fremder, schöner. Hier stehen Bäume, die mit ihren ungleichmäßigen Kronen an die Steppen Afrikas erinnern.

Das Außenthermometer im Bus zeigt 42 Grad und ein angenehm warmer Wind weht mir beim Aussteigen entgegen. Die Luft ist klar und trocken. Ganz plastisch erheben sich die schroffen Rücken des Hajjargebirges,
stechen messerscharf vom Blau des Himmels ab und Palmen bringen mit ihren grünen Wedeln Farbe in das Grau der Berge. Hatta ist ein beschauliches Oasennest. Hier ist vom Trubel der pulsierenden Millionenmetropole Dubai nichts zu spüren. Die Hauptsehenswürdigkeit der kleinen Stadt ist das Hatta Heritage Village, was das traditionsreiche Leben in der Oase veranschaulichten soll. Die Häuser wurden alle streng nach alter Bauweise arbeitsaufwändig aus kalkhaltigem Lehm, einem sehr stabilen Baustoff, errichtet. Von dem Fort auf dem Berg hat man einen schönen Blick über die Oase und die umliegenden Berge.

Die Sonne und die trockene Hitze tun gut nach dem verregneten August in Deutschland, der wieder keinen richtigen Sommer gebracht hat. Hier ist praktisch immer Sommer und die Leute fliehen vor der Mittagshitze. Die
Straßen sind fast wie ausgestorben, nur wenige Autos oder Leute sind unterwegs. Das wichtigste ist jetzt was zu trinken und vielleicht eine Kleinigkeit zu essen.

Leider ist kein Taxi aufzutreiben, was mich in die Berge zu den glasklaren Hatta Pools auf der omanischen Seite bringen könnte. Sicher halten die wenigen Taxifahrer, die es hier gibt, gerade ein Mittagsschläfchen, da um diese Zeit zu wenige Fahrgäste kommen. Die wenigen Dirhams, die sich
bei einer Fahrt in diesem kleinen Ort verdienen lassen, würden den Aufwand, den halben Tag im Auto zu sitzen und zu warten nicht lohnen.
Trotzdem hat sich der Ausflug gelohnt. Die Fahrt durch die Wüste, die bezaubernde Landschaft im Oman und die Schönheit der Oase sind eine willkommene Abwechslung zur Großstadt gewesen.

Wüste prägt den größten Teil des Landes

Wüste prägt den größten Teil des Landes

Hatta, eine Oasenstadt im Hejjar-Gebirge

Hatta, eine Oasenstadt im Hejjar-Gebirge

Eritage Village in Hatta

Eritage Village in Hatta

© Thomas K., 2015
Die Reise
 
Worum geht's?:
Dubai
Details:
Aufbruch: September 2010
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2010
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Oman
Der Autor
 
Thomas K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.