4 Monate als Backpacker durch China

Reisezeit: April - August 2012  |  von Anja & Wolfgang

Jiangsu 28.4 bis 3.5.: Nanjing 28.4. bis 30.4.

Es geht weiter Richtung Süden, in die Provinz Jiangsu

28.04.2012
Tagesziel: Nanjing Zug Km 595, Bus Km 30, 9 Std Stadtbesichtigung
Wetter: sonnig,>25°

5:00, der Wecker klingelt, also Aufstehen, Aus-checken und zum Bahnhof marschieren. Der Zug ist pünktlich, nicht zu voll und so können wir die nächsten 7 Stunden lang unseren Reisebericht nachtragen, Bilder sortieren, eben all das nachholen, das die letzten zwei Tage droben auf dem Berg zu kurz kam.
Gegen Kurz vor 14h, nach 7Std. Bahnfahrt kommen wir leicht gerädert in Nanjing an,

stellen uns dann erst mal in die Warteschlange um ein Ticket für Übermorgen zu kaufen und fahren dann mit einem Bus zu unserem Hotel. Hier schaffen wir nur schnell unser Gepäck aufs Zimmer und brechen dann zu unserer ersten Stadtbesichtigung auf.
Nanjing, eine Stadt mit 5,6 Mio Einwohner und einer sehr wechselhaften Geschichte. Direkt am Yangtse Fluss gelegen war sie während 6 Dynastien die Hauptstadt von China und wurde dann doch wieder zur Provinzhauptstadt degradiert. Nanjing ist zugleich dies Stadt die 1937 unter dem Einfall der Japaner am meisten zu leiden hatte (Nanjing Massaker). Dies ist einer der Gründe, dass nur sehr wenige der alten Bauwerke erhalten sind - aber im Gegensatz zu Peking, das seine Stadtmauer aus der Ming Zeit geschliffen hat, ist Nanjing zumindest dieses Bauwerk mit etlichen schönen Stadttoren nahezu vollständig erhalten geblieben.
Wir beginnen mit unserer Besichtigung in der Nähe des Bahnhofes am Xuanwu Seepark, einem über 500ha grossen See ausserhalb der Stadtmauer.

Im See 5 Inseln, auf dem See reger Bootsverkehr und rings um den See ein knapp 10km langer Uferweg, dem wir Richtung Süden folgen. Beim City Wall Museum

finden wir ein Tor in der Stadtmauer und stehen auch gleich vor dem Jiming (Hahnenschrei) Tempel,

ein buddhistischer Tempel mit einer 7-stöckigen Pagode, der 567 erbaut und seither regelmässig erneuert wurde. Heute ist er der meistgenutzte Tempel von Nanjing.
Wir fahren nun mit dem Bus weiter in chaotischem Stadtverkehr zum Konfuzius Tempel, der zwar über 1500 Jahre lang das Zentrum konfuzianischer Studien war und unter anderem auch die kaiserliche Examensanstalt zur Vorbereitung auf die Beamtenprüfung beherbergte, aber nach 1937 war davon nicht mehr viel übrig. Heute ist dies eine Fussgängerzone, Nanjings wichtigste Amüsiermeile, der Touristen Hot Spot eben.
Man kann sich im Rikscha spazieren fahren lassen,

einkaufen, essen, Boot fahren, eben alles, was ein Touristenherz so begehrt.
Wir lassen uns treiben, bewundern diese alten Drachen, eines der wenigen erhaltenen alten Kunstwerke

und 'bestaunen' all die neuen, auf alt gemachten Gebäude die in diesem Viertel erstellt wurden.

Irgendwann fahren wir mit dem Bus zurück zum Hotel, der Tag war lang genug. Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter morgen nicht ganz so schlecht wird, wie der Wetterbericht voraussagt.

Ho(s)tel: 7 Days Inn, Nanjing

Der Hügel ruft...

29.04.2012
Tagesziel: Nanjing Bus Km 30, 10,5 Std Stadtbesichtigung
Wetter: wolkig, nachts leichter Nieselregen ,>20°

Anscheinend haben weder Petrus noch die Provinzregierung den Wetterbericht für heute gelesen, denn anstelle der erwarteten Gewitter hatten wir eigentlich einen ganz normalen Sonn-Tag.
Heute Morgen stellten wir erst einmal den letzten Shandong Teil ins Netz und dann brachen wir auf um Sun Yat-sen, einem der Gründerväter des modernen China (siehe auch Wikipedia) unsere Referenz zu erweisen.
Auf dem Weg zu seinem Mausoleum gingen wir am Bahnhof vorbei, das Westufer des Xuanwu Seepark entlang,

bewunderten wieder etliche Brautpaare im 'Couple Park' bei ihren Fotosessions und kamen dann am International Exhibition Center vorbei, in dem derzeit die Nanjing Auto Show abgehalten wird. Nichts für uns, wir wandern weiter und kommen endlich zum Fugui Hill Park, auch als Zijin Shan Park bekannt. Hier folgen wir und tausende einheimischer Sonntagsausflügler den Weg hügelauf. Wir lassen das Ming-Xiaoling Mausoleum (E=RMB 70) mit dem einzigen Ming-Kaisergrab ausserhalb Pekings links liegen, denn Ming Gräber und die zugehörige Tier-Allee kennen wir schon zu Genüge aus der Umgebung um Peking. Wir gehen einfach immer weiter und stehen dann nach knapp 4 Stunden Spaziergang am Eingang zum Sun Yat-sen Mausoleums-komplex. Eine Schautafel zeigt uns, dass vor einer Stunde bereits über16000 Besucher durch diesen Eingang gepilgert sind.

Wir reihen uns in die Schlange ein und steigen langsam Hügelauf, 392 Stufen, 70Hm.

Oben eine schnelle Runde durch das Mausoleum und dann geht es auch schon wieder runter,

denn die alle wollen da auch noch rein. Wir gehen weiter zur nahegelegenen U-Bahnstation und fahren 7 Haltestellen weiter bis zum Südtor der Stadtmauer, dem Zhonghua Gate. Dieses mächtige Tor hatte zwischen seinen 5 hintereinanderliegenden Bögen Platz für eine Garnison von über 3000 Soldaten.

Eigentlich hatten wir vor hier auf die Stadtmauer aufzusteigen und die Stadt eine weile von droben zu besichtigen, aber langsam setzt die Dämmerung ein. Der Konfuzius Tempel ist von hier nicht mehr weit

und so lassen wir uns eben dort von den Menschenmassen durch die Ess- und Einkaufsstrassen schieben.
Irgendwann nehmen wir dann den Bus zurück ins Hotel.

Ho(s)tel: 7 Days Inn, Nanjing

Vormittags-Bummel durch Nanjing, Nachmittags-Zugfahrt nach Suzhou

30.04.2012
Tagesziel: Suzhou 3 Stunden Stadtbummel
Wetter: bewölkt, >20°

Wir fahren heute erst mal ein Stück mit dem Bus bis zur Xinjiekou South Station, dem neuen Teil von Nanjing, einer Top-Modernen Einkaufszone. Gucci, Versace, Luis Vuitton, ... alles von Rang und Namen, alles was schön (und) teuer ist, ist hier im Original vertreten, die Gegend wurde zur Plagiat-freien Zone erklärt, die Einhaltung wird streng kontrolliert.

Eigentlich nicht so ganz die Backpacker Einkaufszone, aber zum Zeit totschlagen ist Windowshopping immer gut - und die Food-Courts hier sind wirklich sehr gepflegt und abwechslungsreich. Es gibt so ziemlich alles, von Nudelsuppe bis 'Running Sushi' - hier das Stück für unwiderstehliche RMB 6 (wenn man da an die Preise zu Hause denkt, möchte man fast hierbleiben).
Irgendwann wird dann es Zeit zum Hotel zurückzukehren und das Gepäck zu holen. Mit dem Bus geht es weiter zum Bahnhof und von dort mit dem Zug in 2 ½ Stunden die 220km nach Suzhou, von dem in einem berühmten Gedicht gesagt wird:
"was im Himmel das Paradies,
sind Suzhou und Hangzhou auf Erden".

© Anja & Wolfgang, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Diesmal ohne WoMo, dafür ca. 120 Tage lang mit Bahn, Bus und Rucksack von Ho(s)tel zu Ho(s)tel quer durch die Mitte Chinas. Wie immer freuen wir uns über alle virtuell Mitreisenden - und Gästebucheinträge sind natürlich herzlichst willkommen.
Details:
Aufbruch: 10.04.2012
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 10.08.2012
Reiseziele: Deutschland
Vereinigte Arabische Emirate
China
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.