Onsen, Sushi und Grüner Tee: Reisebericht aus Japan

Reisezeit: November 2010  |  von Peter Belina

Kyoto

Ein Wald aus dichtem Bambus umgibt den Koto-in. (Leider habe ich auf meinem Mini-Notebook keine Software drauf zum Bilder drehen und kann auch keine downloaden - sorry, muss wartenm, bis ich wieder in Deutschland bin.)

Ein Wald aus dichtem Bambus umgibt den Koto-in. (Leider habe ich auf meinem Mini-Notebook keine Software drauf zum Bilder drehen und kann auch keine downloaden - sorry, muss wartenm, bis ich wieder in Deutschland bin.)

08.11.11: 8x800 = 6.400

Nach ein paar Tagen Pause geht es heute (=12.11.)endlich weiter mit meinem Reisetagebuch. In meinem ****-Hotel gab es leider nur einen ätzend langsamen Internetzugang, der dazu noch virenverseucht war. War in einem Internetcafe, um die Virenscanner-Software abzudaten und habe heute im Zug noch einiges angepasst, so dass mein kleiner J-Tech, gekauft für 66 Euro am Tag vor der Abreise wieder zu allen Untaten bereit ist... Japanische Internetcafes sind übrigens Riesenschuppen, wo es kostenlos kalte und heiße Getränke gibt, soviel man will, Essen aus dem Automaten, einige tausend Spiele und DVDs zum kostenlosen Ausleihen und drei Komfortstufen der Sitze. Habe einen Deutschen getroffen, der seit 2 Monaten in Japan rumreist und ausschließlich in Internetcafes übernachtet; kostet mit Schlafsessel zwischen 20 und 30 Euro pro Nacht!

Seit 09:11 Uhr bin ich Besitzer einer gültigen Fahrerlaubnis für Japan. Vom Automobilclub übersetzt und vom Präfekten freigegeben. Dafür musste ich zwar mit der U-Bahn soweit rausfahren, wie nie zuvor, dafür kommt mir in der Geschäftstelle aber auch gleich eine nette Japanerin entgegen, die mich fragt, ob ich Peter sei. Viele Fahrerlaubnisse werden offenbar nicht ausgestellt...

Zunächst geht es mit dem Zug nach Kyoto. Ich fahre mit der Keihan-Linie, bietet sich an, sowohl in Osaka, als auch in Kyoto liegt der Bahnhof um die Ecke. Insgesamt sind wir zu viert; da jeder in einem anderen Hotel gewohnt hat, reisen wir auch unterschiedlich an. Manu und Susi kommen mit der JR, Markus mit der Hankyu.

Das Hotel liegt optimal mitten in der Innenstadt, das Altstadtviertel Gion ist nur ein paar Minuten entfernt, die Busse in alle Ecken der Stadt halten vor der Hoteltür. Am Nachmittag geht es per Bus erst mal zum Daitoku-Ji mit seinen Zen-Tempeln und geharkten Kiesanlagen.

Ich mache erst mal "Ohmmmmm", als ich die Eintrittspreise sehe: 800 Y (=8 €) pro Tempel (Fotografieren darf man auch nicht!), acht sind es insgesamt! Als ich den ersten von innen gesehen hatte, schaue ich mir die anderen nur noch von außen an. Insgesamt haben wir uns zu viert sechs Tempel angeschaut- ich glaube, das hatten sich Kyotos Tourismusmanager ganz anders vorgestellt. Sehenswert waren sie auch von außen allemal. Unweit der Tempelanlagen war ein großer Supermarkt, wo ich sich jeder etwas zum Mittagessen kauft. Für mich gibt es beim heutigen Picknick ein Sushi-Menue. Lecker!

Bevor es ins Hotel zurückgeht, fahren wir erst mal zum JR-Bahnhof. Endlich mal ein modernes architektonisch spannendes Gebäude. In den Bahnhof integriert sind ein großes Hotel, eine Shopping- und eine Freßmeile sowie ein 11-stöckiges Isetan-Kaufhaus. Vom 10. Stock des Kaufhauses geht ein Skyway in luftiger Höhe über die Bahhofshalle, wo 10 Etagen tiefer die Leute durch die Bahnhofshalle hetzen oder flanieren. Auf drei Etagen fahren auf der anderen Seite Züge ein und aus (JR Shinkansen, JR und Kinetsu). Auf der Westseite geht eine unendlich lange und sehr breite (überdachte) Treppe hoch. 11 sich ergänzende Rolltreppen erleichterbn den Weg nach oben. Auf jeder Etage kann man ins Kaufhaus oder ins Straßencafe (seitliche Terassen). In der dritten Etage steht ein riesiger Weihnachtsbaum, dahinter der beleuchtete Kyoto-Tower.

In der Freßmeile gibt es einen Stand mit einer langen Schlange. Die Leute wissen ja hoffentlich, was sie tun, also stellen wir uns an für den Oktopus im Kloß. Wir werden vom Chef selbst bedient, er ist der einzige, der leidlich Englisch spricht). Das Schöne ist, man nimmt sich seine Achterpackung Klöße (600Y) und eine Cola (100Y), setzt sich an die Bar und schaut zu, wie die Teile gemacht werden. Das ist eine Wissenscharft für sich! Zunächst wird Fett in Formen gespritzt. Die Formen erinnern ein bißchen an Eiswürfelbehälter, jeweils 40 Formen sind in einer Platte, jeder der zwei Köche bedient eine Platte. Dann wird Teig reingegossen, in jede Ausbuchtung kommt ein großes Stück Oktopus, dann kommen verschiedene Gemüsearten, etwa Lauch und Karotten dazu, sowie Gewürze und Kräuter. Mit zwei Stäbchen sorgt der Koch dafür, dass am Rand nichts anpappt, nach zwei bis drei Minuten dreht er den Kloß, so dass die feste Seite nach oben rutscht und die rohe Seite nach unten.

By the way: Das Preisgefüge beim Essen ist echt interessant: In der Fressmeile gab es z.B. Melonen für 9.000Y (zur Erinnerung: 100Y sind knapp1 Euro). Am Dallmayr-Stand wird Paprikawurst angeboten, 63 Gramm für 870Y, nebenan 123 Gramm Schweizer Emmentaler für 1.780Y!!! Die französchische Bäckerei hätte schließlich für ein 08/15-Brötchen gerne mal 280Y. Andererseits kostet ein echt leckeres Petit Four gerade mal 90Y und total leckerer Eclair 124Y und eine Packung "Werther's Echte" gerade mal 190Y. Bei unserem Hotel ist das Früähstück nicht inkludiert, kostet gerade mal 2.800Y. Reicht auch ein Kaffee (800Y) oder ein frisch gepresster O-Saft (1.300Y)?

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Japan ist anders. Japan ist eine Herausforderung. Japan ist ein Erlebnis. Japan nervt. Japan begeistert. Japan ist unglaublich vielseitig. Eine tolle Reise liegt hinter mir. Von Osaka aus ging es immer Richtung Süden mit Kurokawa-onsen, einem versteckten Bad, Nagasaki, einer Traumstadt, dem Mt. Aso, einem tollen Berg, den Klostern auf Koya-san und Kyoto mit seinen schönen Tempeln als Highlights.
Details:
Aufbruch: 05.11.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 26.11.2010
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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