Onsen, Sushi und Grüner Tee: Reisebericht aus Japan

Reisezeit: November 2010  |  von Peter Belina

Osaka (4)

04.11.: Wo geht es nach San Francisco?

Beim Automaten helfe ich einer japanischen Familie beim Kauf ihrer Tageskarten für die U-Bahn- davon erzählen die wahrscheinlich noch ihren Enkeln. Heute besuche ich einige Seminare. Trotzdem bleibt Zeit für Sightseeing. Auf gehts nach San Franzisco! San Franzisco? Ja ja, schon - oder zumindest etwas ähnliches: Die Wirtschaftsjunioren sind eingeladen in die Universal Studios Japan mit Straßenzügen aus San Francisco, Chicago, New York und New Orleans. Mit vielen Geschäften, etwa einem großen "Hallo Kitty"-Store. Die einzige Daseinsberechtigung von Kitty ist es, an allen Orten Japans, Kitty-Figuren, Kitty-Karten usw. mit lokalem Ambiente zu verkaufen, Kitty aus München hätte wahrscheinlich einen Bierkrug in der Hand, in Paris würde sie den Eifelturm hochkraxeln. Wie in Disneyland gehören Fahrgeschäfte auch dazu. Bei meinem Glück musste ich gleich als erstes die ultimative Achterbahn erwischen. So ganz ohne Brille mit einer einzigen Stange zwischen Dir und dem Abgrund kann das Leben hart sein!

Gegen 22:30 komme ich im Hafen an, wo die Global Village-Party stattfindet. Ich habe erst mal Hunger, stelle mich also beim Essensstand an. Komme mit meinen Vorder- und Hinterleuten intensiv ins Gespräch mit Aoi und Ayako sowie Shibata und Miyamoto aus Osaka, Kirsi aus Lahti, Michael aus Seattle und Bum-Bum (so stehts zumindest auf seiner Karte) aus Djakarta. Einer von uns sorgt immer dafür, dass das Bier nie ausgeht- da kommt einiges zusammen, bis wir gegen 0:30 Uhr unser Essen bekommen: Japanische Klöße. Schauen eigentlich fast wie die fränkischen aus. Fast. Sie sind bloß marginal kleiner, ca. 4 cm im Durchmesser und statt Bröckela ist in der Mitte Oktopus. Schmeckt trotzdem gut.

Als ich gegen 2:00 Uhr wieder am Swiss Hotel ankomme, der Endsation des Shuttle-Busses, geht seit 2 1/2 Stunden keine U-Bahn mehr, der Taxifahrer kapiert absolut nicht wo ich hinwill. Bevor ich Zeit mit Erklärungen vergeude, laufe ich die 4 km lieber zu Fuß. Sollte man mal gemacht haben. Wahnsinn, was um die Zeit in Osaka los ist. Viele Restaurants und Kneipen sind offen, Jogger und Radfahrer bevölkern in großen Gruppen die Straßen, Prostituierte buhlen um ihre Kundschaft, die ganzen Tante Emma-Läden haben mehr Kunden als am Tag, die Bürohengste waren mit ihren Kollegen einen zwitschern und sind auf dem Weg ins nächste Capsule-Hotel.

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Japan ist anders. Japan ist eine Herausforderung. Japan ist ein Erlebnis. Japan nervt. Japan begeistert. Japan ist unglaublich vielseitig. Eine tolle Reise liegt hinter mir. Von Osaka aus ging es immer Richtung Süden mit Kurokawa-onsen, einem versteckten Bad, Nagasaki, einer Traumstadt, dem Mt. Aso, einem tollen Berg, den Klostern auf Koya-san und Kyoto mit seinen schönen Tempeln als Highlights.
Details:
Aufbruch: 05.11.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 26.11.2010
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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