Japan, die Zweite

Reisezeit: März / April 2013  |  von Stefan Böhm

Tokio 29.-31.03.: 31.03. Tokio

Für heute haben wir uns eine Tageskarte nur für die Tokio Metro Linien für 700 Y gekauft. Die JR Linien können wir mit unserem Railpass fahren. Nach dem üblichen Kaffee im Doutour Kaffee sind wir als erstes zum Bahnhof Tokio gefahren. Von hier ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Kaiserpalast. Das Wetter ist heute leider wieder ziemlich kühl und grau. Nicht wirklich schön zum fotografieren. Einmal abgesehen von der eindrucksvollen Größe des Geländes mitten in einer der teuersten Städte der Welt gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Nur die Nijubashi-Brücke ist frei zugänglich zu besichtigen. Die ist relativ einfach zu finden wenn man sich an den Japanern orientiert, die sich hier fotografieren lassen.

Bahnhof Tokio

Bahnhof Tokio

Gelände vom Kaiserpalast

Gelände vom Kaiserpalast

Gelände vom Kaiserpalast

Gelände vom Kaiserpalast

Nijubashi-Brücke

Nijubashi-Brücke

Nachdem heute Sonntag ist, ist unser nächstes Ziel die Ginza, eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt. Sonntags wird die Straße für den Autoverkehr gesperrt und zur Fußgängerzone umfunktioniert.
Auf dem Weg dort hin kommt man an auch schon an einigen Luxusgeschäften vorbei. Unter anderem an einem Schweizer Edelpattiseriegeschäft an dem Axel einfach nicht vorbei konnte. Er musste da rein und sich ein Eclaires mit Caramelcreme kaufen. Das Teilchen war ja o.k., aber die Verpackung dazu der Oberhammer. Eine längliche schmale Pappschachtel aus dunkelbraunem Karton mit Schleife darum und das ganze in eine hochwertige Papiertragetüte. Man könnte meine er hat ein Schmuckstück gekauft. Dazu haben sie noch ein Versucherle mitgegeben - eine Praline mit Caramelfüllung zum niederknien. Ich glaube bei unserem letzten Tag wenn wir noch einmal in Tokio sind muss ich da noch einmal vorbei schauen.

Kurz vor der Ginza sind wir dann in das Kaffee Ginza. Von außen hat es eine ziemlich billig wirkend Optik. Drinnen dann sieht es um so schicker aus - wie ein klassisches Wiener Kaffeehaus mit bequemen Polstersitzen, leicht plüschig. Dementsprechend teuer war es dann auch. Hier trinken wir den teuersten Kaffee unserer Reise bisher. Als Set mit einem Stückchen Kuchen zahlen wir jeder etwa 11 €. Dafür hatte ich allerdings auch eine Spezialität des Hauses, einen Baisserboden mit Sahne darauf und auf das ganze wird eine feste Maronencreme aus Maronen die laut Beschreibung aus einer besonderen Region Japans kommen, gespritzt.

Als Louis Vuouitton Fan hat sich Axel hier eine Louis Vouitton Reiseführer von Paris gekauft. Der ist auch wieder so extrem aufwendig verpackt worden. Während wir die Ginza entlang spazieren, überlegen wir, was wir weiter unternehmen sollen heute. Schiffahrt macht bei dem Wetter keinen Spaß.

Ich brauche auch noch Postkarten und so meint Axel, dass wir einmal den Skytree anschauen könnten. Die Asakusalinie, die wir nehmen können führt auch am Hotel vorbei. So kam mir die Idee, dass wir dort zur Zwischenstopp einlegen, damit Axel seine Einkäufe ablegen kann. Das führte dann dazu, dass Axel gleich hier geblieben ist um seine schmerzenden Füße zu schonen. Wir haben uns für etwa 19:30 zum Abendessen verabredet und ich bin wieder losgezogen. Mit unserer Asakusalinie kann ich vom Asakusabashi aus bis zum Skytree, dem neuen Fernsehturm und Touristenmagneten von Tokio fahren. Es gibt eine Haltestelle bei der man direkt in der gigantischen Shopping und Fressmall des Skytree landet. Es ist so wolkig, dass ich direkt vor dem Turm stehe und nur die untere von zwei Aussichtsringen sehe. Der Rest verschwindet im Dunst.

Es ist wohl auch nicht so einfach, hier Karten ohne Vorreservierung zu bekommen. Mehrere Türen mit angeschriebenen Uhrzeiten führen in einen riesigen Raum mit zahlreichen mit Bändern abgesperrten Warteschlangen zu diversen Aufzügen.

Wieder zurück Richtung Asakusa wollte ich mit der zweiten Bahn, die am anderen Ende des Geländes fährt, aber die gehört prompt zu den vier Metrolinien, die weder zu Metro Tokio noch zu JR gehören. Also marschierte ich wieder um das halbe Gelände, um wieder zur Haltestelle der Asakusa Linie zu kommen. Währenddessen überlegte ich mir, was ich jetzt mache. Axels Stempelbuch hatte ich dabei, also habe ich beschlossen, ein paar Bahnhofsstempel zu organisieren. Für Museen war es eh zu spät. Die schließen hier relativ früh. Grundsätzlich gilt, dass es die Stempel nur an Bahnhöfen von Japan Railways gibt. Unsere "Haushaltsstelle", die Asakusabashi ist so eine. Hier muss ich auch umsteigen. Also schaue ich gleich einmal, finde aber keinen. Ich frage den Kontrolleur an den Schranken. Hier muss man sowieso immer vorbei und den Japanrailpass vorzeigen. Der kramt aus seiner Schublade einen großen Stempel und Stempelkissen hervor und stempelt mir mit sichtlicher Hingabe meine Stempelbücher. Meistens liegen die Stempel irgendwo aus. Das kann aber jedes Mal wo anders sein.
Die Bahnhöfe von JR und Metro sind immer baulich getrennt aber meistens durch Gänge miteinander verbunden. Die ist auch wichtig für die Orientierung in den Bahnhöfen. Der nächste Anlaufpunkt war Bahnhof Shibuya. Den Versuch, hier einen Stempel zu bekommen, habe ich gleich wieder aufgegeben, nachdem ich von unglaublichen Menschenmassen durch den Bahnhof geschoben worden bin. Das letzte Rest Tageslicht habe ich noch genutzt, um ein Foto von der Haschikostatue zu machen. Die berühmte Kreuzung ist genauso gnadenlos voll wie vorgestern Abend.

Dann versuche ich es eben noch an der Haltestelle Shinjuku. Hier geht es nicht ganz so schlimm zu und nach fragen am Infostand finde ich den Stempel bei den Schaltern für den Ticketverkauf.
Inzwischen hängt mir mein Magen in den Kniekehlen. Zwar wollen wir bald Abendessen gehen, aber bis dahin bin ich verhungert. Ich beschließe mein Glück in einer Suppenküche im Bahnhof Ueno zu versuchen. Da wollten wir schon einmal rein, aber es war voll. Heute habe ich Glück und finde ein Plätzchen. Nach einer ausgesprochen leckeren Atlantikhummercremesuppe mit Brötchen für etwa 700 Y ist der ärgste Hunger erste einmal besänftigt und ich fahre ins Hotel um Axel abzuholen.
Wieder in Asakusa haben wir als erstes in ein kleines Yakitorirestaurant geschaut in dem ich mit Ute damals war. Da war es gut besucht und richtig nett. Heute war kein einziger Gast hier und wir wurden empfangen mit "Es gibt nur Hünchen und Fisch". Nachdem Axel noch nicht wirklich zum Fischfan geworden ist, lassen wir das lieber und gehen noch einmal zum Tempuraladen um die Ecke.
Ich nehme wieder ein gemischtes Tempura, bestelle aber ein Lotosblütentempura und Udonnudeln dazu. Axel bestellt nach Optik. Ihm gefällt ein Gericht vom Bild her so gut, dass er es probieren möchte. Dazu nimmt er Udon Nudeln. Das Gericht entpuppt sich als Omelette in das Fisch und Meeresfrüchte eingebacken sind. Er ist ganz begeistert - wieder ein Schritt näher am Fischfan und von "Ich esse keinen Fisch" ist langsam keine Rede mehr.

© Stefan Böhm, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer ersten Japanreise im Herbst 2007 werde ich die Reise mit geringen Abweichungen diesesmal zur Kirschblüte ein zweites mal durchführen. War beim ersten mal eine Freundin von mir dabei, bin ich diesmal mit Axel zusammen unterwegs.
Details:
Aufbruch: 27.03.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.04.2013
Reiseziele: Japan
Türkei
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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