Japan, die Zweite

Reisezeit: März / April 2013  |  von Stefan Böhm

04.-06.04. Hiroshima: 05.04. Traumhaftes Wetter auf Miyajima

Die Wettervorhersage behält recht und wir bekommen zum ersten Mal richtig tolles Wetter. Das freut uns natürlich für unseren Ausflug nach Miyajima. Nach dem relativ ordentlichen Frühstück im Hotel geht es mit der Straßenbahn, die vor dem Haus hält, zum Bahnhof. Da frage ich an der Schranke nach Miyajima und bekomme Gleis 1 genannt. Das ist direkt gerade aus. Der Zug steht schon da und ist ziemlich voll. Zum Glück fahren wir nicht lange. Da können wir stehen bleiben. 30 Minuten später sind wir an der Haltestelle Miyamjima. Der Fußweg zur Fähre, die ebenfalls von Japan Railways betrieben wird, ist nicht zu verfehlen. Die Fähre kann mit dem Railpass genutzt werden. Bei der etwa 10-minütigen Überfahrt kommt man auch schon an dem großen Torii vorbei, das als eines der Wahrzeichen Japans gilt.

Austernzucht?

Austernzucht?

An der Fähranlegestelle gibt es auch wieder eine Touristeninformation. Wir bekommen einen einfachen Plan in dem in gewohnter Manier die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit schwungvollem Strich eingezeichnet werden. Hier habe ich aber sowieso meine Reihenfolge, in der ich die Tempel besichtigen Anlegestelle zu den Tempeln wird man wieder wie in Nara von Hirschen begleitet. Allerdings scheinen die hier etwas weniger aufdringlich zu sein.

Wegen dem Licht gehen wir als erstes zum Daisho-In Tempel, der etwas erhöht am Berghang liegt. Er ist auch mein persönlicher Lieblingstempel auf der Insel. Auf dem Weg dorthin entdecken wir ein kleines Kaffee, in dem wir auf dem Rückweg ein Päuschen einlegen wollen. Der Tempel ist sehr schön auf mehreren Ebenen über Treppen verbunden angelegt. Von irgendwoher ertönt das Gebet eines Mönches. Es herrscht ganz allgemein eine ungemein angenehme Atmosphäre. Dazu genießen wir die warme Sonne. Unseren ersten Eintrag in unser Tempelbuch für heute bekommen wir auch.

Da kleine Kaffee entpuppt sich als japanisches Privathaus mit wunderschönem Garten. Wir sitzen auf Kissen auf der Veranda, essen Apfelkuchen und trinken Kaffee aus Tassen mit Goldrand. Absolut kitschig aber bezaubernd.

Da kleine Kaffee entpuppt sich als japanisches Privathaus mit wunderschönem Garten. Wir sitzen auf Kissen auf der Veranda, essen Apfelkuchen und trinken Kaffee aus Tassen mit Goldrand. Absolut kitschig aber bezaubernd.

Unser nächster Anlaufpunkt ist die Senjō-kaku, eine offene Halle aus Holz, die 1587 zu Ehren von Kriegsgefallenen gebaut worden ist. Auch sie ist über eine Treppe erreichbar. Die Halle wirkt trotz ihrer Schlichtheit durch ihre Größe auf mich. Mitten in der Halle findet man ein kleines Häuschen, in dem ein Mönch den Eintrag ins Tempelbuch schreibt.

Direkt nebenan befindet sich die 5-stöckige Pagode, die eigentlich zum Itsukushima Schrein, dem Hauptheiligtum der Insel, gehört.

Bevor wir den besuchen kommen wir aber zum wiederholten Mal an einem Stand vorbei, der gegrillte Austern verkauft. An den kann ich mich noch von meinem letzten Besuch hier erinnern. Damals habe ich es dann doch gelassen. Heute aber werde ich sie endlich einmal probieren. So sehr ich Fisch und Meeresfrüchte mag, Austern wie sie bei uns in Europa gegessen werden, ist nicht mein Ding. Hier, in der gegrillten Version finde ich sie aber ausgesprochen lecker.

Als letztes schauen wir uns jetzt noch den Itsukushima Schrein an. Er besticht sozusagen durch seine Schlichtheit. Es gibt nämlich kaum Schmuck o.ä. zu sehen. Leider ist auch heute wieder wie schon beim letzen mal Ebbe so lange wir hier sind. Ich glaube, dass die in Rottönen gehaltene Anlage erst so richtig wirkt, wenn sie unter Wasser steht. Allerdings hatten wir das Glück, dass gerade eine Shintohochzeit stattfand. Ich weiß nicht, ob es mir gefallen würde, wenn tausende neugierige Touristen mir bei meiner Hochzeit zuschauen, aber für uns war es interessant.

Am Ausgang haben wir dann festgestellt, welches Vertrauen die Japaner doch in ihre Mitmenschen haben. Es gibt hier keinerlei Kontrolle, sondern lediglich ein Schild, dass dies der Ausgang ist, und man doch bitte zum Eingang auf der anderen Seite hereinkommen möchte, weil ein Eintrittsgeld erhoben wird.

Am Ausgang haben wir dann festgestellt, welches Vertrauen die Japaner doch in ihre Mitmenschen haben. Es gibt hier keinerlei Kontrolle, sondern lediglich ein Schild, dass dies der Ausgang ist, und man doch bitte zum Eingang auf der anderen Seite hereinkommen möchte, weil ein Eintrittsgeld erhoben wird.

Wir haben noch eine Weile gewartet, weil das Wasser am steigen war, aber das Licht war dann auch nicht mehr so toll und so sind wir wieder aufgebrochen.

Heute Abend waren wir uns einig, wie der zu "unserem" Onomijaki Restaurant zu gehen. Heute habe wie gestern bereits vorgenommen das "Small Beef" gewählt. Rindfleisch wird in Würfel geschnitten und gewürzt und mit Soja und Reiswein bei großer Hitze auf der Platte gegrillt. Dazu gibt es rohes gehobeltes Weißkraut - Sehr lecker. So lecker, dass Axel, den ich probieren lasse, prompt morgen das gleiche essen will.
Nach dem Essen starten wir einen neuen Versuch, eine nette Kneipe zu finden. Wir werden zwar nicht in der Richtung fündig, dafür entdecken wir aber ein richtig gutes Billiardkafe, in dem wir einige Runden spielen.

© Stefan Böhm, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer ersten Japanreise im Herbst 2007 werde ich die Reise mit geringen Abweichungen diesesmal zur Kirschblüte ein zweites mal durchführen. War beim ersten mal eine Freundin von mir dabei, bin ich diesmal mit Axel zusammen unterwegs.
Details:
Aufbruch: 27.03.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.04.2013
Reiseziele: Japan
Türkei
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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