Japan und Südkorea 2013

Reisezeit: Juli / August 2013  |  von Sabine H.

Shinjuku shopping und Tokio Rathaus

Mein erster komplett freier Tag in Tokio ! Und was mache ich ? Erstmal ausschlafen, die 7 Stunden Zeitverschiebung habe ich einfach noch nicht verdaut. Frühstück gibt es heute im Buffet-Restaurant des Hotels im 25. Stock mit einer sagenhaften Aussicht.

Frühstück in luftiger Höhe

Frühstück in luftiger Höhe

mit Ausblick auf die beiden Rathaustürme Tokios (links)

mit Ausblick auf die beiden Rathaustürme Tokios (links)

Ich ziehe heute echt spät los, aber ich habe nichts weiter im Sinn als "serious shopping". Die Filialen aller Mega-Kaufhäuser und auch sonst viele Geschäfte sind in Shinjuku angesiedelt rundum den Bahnhof und da will ich heute vorbeischauen, um ernsthaft ein paar Yen zu verbraten. Da gibt es Isetan, Keio, Odakyu, Takashimaya und Mitsukoshi als riesige Einkaufstempel für einfach alles auf scheinbar unendlich vielen Stockwerken. Und dann die Elektronikmärkte Yodobashi und Big Camera. Schön ist, dass man sich bei dieser Aktion praktisch permanent in angenehm klimatisierten Räumlichkeiten befindet. Schlecht ist: Es ist einfach der Overkill und man sieht nach kürzester Zeit schon den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ich hatte ja gehofft, schwerst tüten-beladen wieder ins Hotel zu taumeln nach diesem Tag, aber ich komme buchstäblich mit leeren Händen zurück. All die vielen Yen sind immer noch da. Aber ich habe viel gestaunt, heute !

Warum ? Es gibt z.B. in den Kaufhäusern echt diese Lift-Girls in schmucker Uniform mit weißen Handschuhen und Hut, die die Fahrstühle bedienen. Die Tiefgeschosse der Kaufhäuser sind meist hochinteressante Feinkostabteilungen, wo man unbedingt mal vorbeischauen sollte. Die Delikatessen, die dort verkauft werden, sehen wie Kunstwerke aus. Eine extra Etage mit Restaurants hat auch jedes Kaufhaus und die sind gerammelt voll !

Shinjuku hat seine eigene electric street mit Elektronikgeschäften ohne Ende. Hier spricht das Personal manchmal sogar deutsch. Big Camera und Yodobashi sind so die Mega-Elektronikmärkte, die einen Besuch unbedingt wert sind.

Eine große Postfiliale befindet sich auch in der Nähe von Shinjuku Station und hier probiere ich mal am Geldautomaten aus, ob das mit der Maestro-/Mastercardsperre in Japan tatsächlich immer noch so ist. Ja, ist es. Nur Visa funktioniert.

Electric street in Shinjuku

Electric street in Shinjuku

Mithilfe dieser Stadtteilpläne kann man sich sehr gut orientieren

Mithilfe dieser Stadtteilpläne kann man sich sehr gut orientieren

Nur die ganz großen Straßen Tokios haben Namen und sind ausgeschildert, Hausnummern kann mal gleich ganz vergessen. Auch Japaner orientieren sich nicht anhand von Straßennamen/Hausnummern, das ist hier unüblich. Man wirft den Kopf in den Nacken und navigiert anhand von "landmarks", Gebäuden, Türmen, Bahnhöfen, U-Bahnstationen, Brücken, Tunneln usw. Wer eine bestimmte Adresse sucht, schaut auf eine solchen Stadtteilplan und begibt sich in die ungefähre Nähe der gewünschten Anschrift. Wenn es dann kleinteiliger wird, hilft eigentlich nur noch anrufen und fragen, an welcher Ecke mit welchem Laden man abbiegen soll. Ziemlich nervig - auch für Postboten und Taxifahrer - daher geht in Japan ohne Navi eigentlich nix mehr.

Von meinem Hotel sind es nur ein paar Meter zu den Tokioter Rathaustürmen und da laufe ich nun am Ende des Tages rüber, um aus 243 m Höhe Türmchen zu gucken.

Die Zwillingstürme wurden von Japans Star-Architekt Kenzo Tange entworfen und sind seit 1991 ein Wahrzeichen der Stadt

Die Zwillingstürme wurden von Japans Star-Architekt Kenzo Tange entworfen und sind seit 1991 ein Wahrzeichen der Stadt

Die Türme sind für die meisten Tokio-Besucher ein Anlaufpunkt. Im Erdgeschoss von Turm 1 befindet sich die zentrale Tokioter Touristeninformation, die wirklich hervorragend mit Material und manpower bestückt ist. Gleich nebenan befindet sich der Fahrstuhl, der einen in den 45. Stock befördert, wo sich die kostenlose Aussichtsplattform befindet, mit einem der besten Ausblicke auf Tokio. Zum Nulltarif und täglich bis 23.00 Uhr geöffnet. An klaren Wintertagen soll man von hier bis zum Mount Fuji sehen können. Den unvermeidlichen Souvenirshop und ein recht edles Restaurant gibt es hier oben. Ich mache den Rundgang am frühen Abend.

Das 5-Sterne Park Hyatt Hotel, in dem der Film "lost in Translation" gedreht wurde

Das 5-Sterne Park Hyatt Hotel, in dem der Film "lost in Translation" gedreht wurde

Betonwüste

Betonwüste

Die Wolkenkratzer Shinjukus

Die Wolkenkratzer Shinjukus

Strassenschluchten

Strassenschluchten

Bei anbrechender Dunkelheit sieht man dann auch hier und da mal die Schattenseiten dieser ach-so-perfekten Bling-Bling-Stadt: Es gibt auch hier Obdachlose - und zwar nicht wenige - die abends ihre Quartiere unter Unterführungen und Brücken klarmachen. Auch hier an den Rathaustürmen.

Ein Katzenliebhaber unter Tokios Obdachlosen platziert seinen Karren unter einer Unterführung

Ein Katzenliebhaber unter Tokios Obdachlosen platziert seinen Karren unter einer Unterführung

© Sabine H., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Asien für mich mal ganz neu und anders, womöglich erstmals auch kompliziert (?). Japan und ein klein wenig Südkorea.
Details:
Aufbruch: 29.07.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.08.2013
Reiseziele: Japan
Südkorea
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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