Hongkong und Thailand - diesmal ausgiebig

Reisezeit: Januar / Februar 2014  |  von Stefan Böhm

21.01. Macau

Tja, das war es schon wieder mit Hongkong. Heute geht es weiter nach Macau. Meine Fähre geht um 12:00 so kann ich ohne Hektik erst einmal frühstücken, dann packen und auschecken. Ich frage an der Rezeption, ob die wissen, wo sich die Macau Tourist Information befindet. Sie machen sich auf die Suche und finden sie auch. Im Shun Tak Center, Shop 334-336. Mit dieser Information finde ich sie dann auch tatsächlich und bekomme dort einen vernünftigen Stadtplan sowie die Auskunft, dass ich mit einem Bus von der Fähre zu meinem Hotel Hua Guangdong komme. Jetzt wird es noch einmal spannend mit meinem Gepäck - oder auch nicht. Auf dem Weg zum Pier kommt man gleich an einem Gepäck-Checkin vorbei. Hier werde ich gefragt ob ich das Gepäck aufgeben oder an Bord nehmen will. Für 25 $ gebe ich es auf und bin es während der Fahrt los. Ich muss einen Boy noch begleiten bis zu einem Zollbeamten der mich fragt was ich im Koffer habe. Nachdem ich erklärt habe "Kleider und sonstiges für meine Reise" war das erledigt. Von einer zentralen Wartehalle aus geht es im Kreis verteilt auf verschiedene Piers. Meines ist Pier 6. Ich setzte mich erst eine Weile, bis ich realisiere, dass sich da schon eine längere Warteschlange gebildet hat. Ein Blick auf mein Ticket bestätigt, dass ich keine Sitzplatzreservierung habe. Besser, ich stelle mich auch einmal an. Komisch wird es, als ich Leute den Gang zum Boot runterlaufen sehe, sich in der Schlange aber nichts bewegt. Ich frage meinen Vordermann und der meint, ich könne dort vorne direkt auf das Boot gehen. Das hier ist die Warteschlange für Standby Passagiere, die auf freie Plätze hoffen. Tatsächlich hat das Boarding begonnen. Na das hätte auch schief gehen können.

Ich bekomme an einem Tischchen einen kleinen runden Kleber mit meinem Sitzplatz auf mein Ticket geklebt. So lange das Boot noch angeleint da liegt schaukelt es heftig. Erst als es sich dann in Bewegung setzt wird es recht ruhig. Genau eine Stunde später sind wir in Macau. Die Zollformalitäten für die Einreise sind schnell erledigt. Wie in Hongkong bekomme ich nur ein Zettelchen, das ich aufheben und bei der Ausreise wieder vorzeigen muss keinerlei Stempel für den Reisepass. Übrigens könnte ich laut meinem Hongkong Zettelchen bis 17. April wieder einreisen.
So, jetzt brauche ich meinen Koffer wieder. Ich sehe eine Gepäckausgabe, aber da steht etwas von Flughafen und es steht eine große Gruppe, vermutlich Inder, davor. Etwas unschlüssig schaue ich mich um, da entdecke ich an dieser Gepäckausgabe vorbei weiter hinten eine weitere Ausgabe. Das ist die für die Fähre. Hier wartet niemand und hier sehe ich auch gleich meinen Koffer stehen. So ist es recht. Am Ausgang gibt es einen Informationsschalter. Da frage ich welchen Bus ich am besten nehme. Er empfiehlt mir die Nr. 12. Außerdem bekomme ich noch einen anderen Stadtplan sowie einen speziellen Spaziergangs Plan durch die Altstadt.
Erst gehe ich wieder einmal falsch - unter der Straße vor dem Fährgebäude durch weil ich auf der anderen Straßenseite eine Art Busbahnhof sehe. Dort stehen aber nur lauter Hotelbusse der Kasinohotels. Ich brauche eine Weile um zu kapieren, dass die regulären Linienbusse genau an der Straße vor dem Gebäude halten. Also wieder zurück und da ist auch die Linie 12 angeschrieben. Ich muss gar nicht lange warten. Der 12er fährt wohl recht häufig. 3,20 $ kostet die Fahrt. Hongkong- und Macaudollar sind 1 : 1 gleich. Man kann auch überall mit Hongkong Dollar zahlen. Ich habe es nicht passend und werfe 4 $ ein. Der Fahrer ist sowieso schon ziemlich ungeduldig. Er fährt dann auch ohne Rücksicht auf Verluste. Hält sich wohl für einen verkappten Schumi.
Mit dem Stadtplan in der Hand versuche ich unsere Fahrstrecke zu verfolgen was bei den langen portugiesischen Straßennamen gar nicht so einfach ist. Es geht trotzdem anhand markanter Punkte wie Hotels und dem Lek Lim Lou Garten ganz nahe bei meinem Hotel. Von der Bushaltestelle sind es nur wenige Meter die Straße zurück und ich bin da.
Ich frage, ob mein Zimmer ein großes Bett hat. Die Rezeptionistin meint "Ja, aber das Zimmer ist klein". Na das ist mir egal. Hauptsache ein großes Bett. Nunja, das Zimmer ist so klein, dass ich kaum um das Bett herum komme, aber für eine Nacht ist das o.k. Da muss ich nichts auspacken.

Also breche ich gleich wieder auf. Anhand der Karten laufe ich einfach einmal los. Mit den Bussen ist da hier wegen der vielen Einbahnstraßen etwas schwierig. Meistens fahren sie wohl mehr oder weniger eine Art Kreis, also nicht auf derselben Strecke zurück. Da Wetter ist ja unverändert wunderbar und ich lerne das Macau kennen in das sich vermutlich die wenigsten Touristen verirren. Schöne alte Wohnhäuser die leider durchweg ziemlich vergammeln.

Unterwegs komme ich an einem Laden vorbei bei dem ich gleich ein paar Postkarten kaufe. Leider gibt es keine Briefmarken. Ich hoffe, dass ich die Post finde. Kurz darauf bin ich schon bei der Ruinenfront von St. Paul's. Wenn ich ein Bild von Macau im Kopf habe, dann die großen Kasinohotels und diese Ruinenfront.

Wohl auch extrem beliebter Hintergrund für Hochzeitsfotos

Wohl auch extrem beliebter Hintergrund für Hochzeitsfotos

Dementsprechend voll ist es hier. Auf der Fußgängerzone zwischen hier und dem Senado Square, dem schönsten Platz in Macau, komme ich mir vor wie auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt. So wird man hier durch geschoben. Wie auch in Japan, gibt es hier bei den Sehenswürdigkeiten überwiegend Souvenir- und Süßigkeitenläden. Jeder zweite verkauft kleine Teilchen aus so Heizkästen aus Glas. Es handelt sich dabei um eine portugiesische Spezialität. Torteletts mit süßer Eiercremfüllung. Extrem lecker.

Auch seeeeehr beliebt. Mariniertes getrocknetes Schweinefleisch

Auch seeeeehr beliebt. Mariniertes getrocknetes Schweinefleisch

Auch einen Starbucks finde ich hier am Fuß der Ruine. Am Senado Platz befindet sich auch die Touristeninformation. Ich frage nach der Post und der Angestellte zeigt nur in die Richtung quer über den Platz "An der Ecke". Da ist sie auch schon.

Senado Platz

Senado Platz

So, jetzt muss ich ganz dringend auf die Toilette. Ich suche den nächsten Häusereingang der nach eine Shoppingpassage oder ähnlichem aussieht und werde auch bald fündig. Im ersten Stock finde ich auch die Toiletten. Gott sei Dank. Das war knapp. Auf der Suche nach einer Bushaltestelle für den 12er Bus mit dem ich ins Hotel zurück fahren möchte, setzt die Abenddämmerung ein. Gleichzeitig lande ich am Strip mit den Casinohotels bei denen allmählich die Neonlichter angehen. Auch wenn ich mir im Hotel mein Stativ holen will, mache ich doch schon einmal ein paar Fotos.

Der Platzhirsch dürfte das Lisboa sein.

Der Platzhirsch dürfte das Lisboa sein.

Mit seinem sehr futuristischen Neubau.

Mit seinem sehr futuristischen Neubau.

Aber am elegantesten dürfte doch das Wynn sein. Die hoteleigene Shoppinmall beherbergt nur das Feinste vom Feinen.

Aber am elegantesten dürfte doch das Wynn sein. Die hoteleigene Shoppinmall beherbergt nur das Feinste vom Feinen.

Bei meinem Hotel um die Ecke. Das Neujahr kündigt sich an.

Bei meinem Hotel um die Ecke. Das Neujahr kündigt sich an.

Ich weiß, dass wir vorhin vor dem Wynn Hotel gehalten haben, aber ich finde die Haltestelle nicht. Also frage ich einen Polizisten, der gerade herum steht und der zeigt mir die doch etwas versteckte Haltestelle. Aus dem Bus ausgestiegen laufe ich nicht direkt zum Hotel sondern noch einmal und den Block. Dabei entdecke ich mindestens 2-3 nette Lokale, aber nur einen der Kreditkarte akzeptiert. Wenn ich mein Abendessen heute mit Kreditkarte zahle müssten mir meine Hongkong Dollar für morgen noch ganz gut reichen.
Im Hotel entschließe ich mich, den Rucksack hier zu lassen. Es ist mir zu umständlich, das Stativ auszukramen. Die Nachtaufnahmen mache ich dann beim nächsten Macau Besuch.
Ich probiere diesmal mit der Linie 32 in die Stadt zu fahren und bin ganz überrascht, als wir eine Haltestelle später bereits am Fährhafen sind. Damit ist die Frage geklärt, wie ich morgen zum Flughafen komme. Mit dem 32 hier her, dann umsteigen in den Bus zum Airport.
Jetzt bleibe ich aber erst einmal sitzen um wieder etwas weiter ins Zentrum zu kommen. Wir kommen an zwei Seafoodrestaurants vorbei, die ich aber leider nach dem Aussteigen nicht mehr finde. So laufe ich dann eine ganze Weile herum und staune über die unzähligen Uhrenläden die es hier gibt. Ich habe noch nie eine Straße finde ich dann ein Seafood Restaurant. Nach Rückfrage kann ich hier mir Kreditkarte zahlen. Ich bestelle eine Meeresfrüchtesuppe für 88 $ und Shrimp süß-sauer für 98 $. Also nicht so sehr günstig. Leider schmeckt die Suppe absolut nach gar nichts. Dafür bekomme ich eine regelrechte Suppenschüssel hingestellt. Nicht die großen Suppenschüsseln für die Nudelsuppe bei unserem Vietnamesen, sondern so wie man sie auf den Familientisch stellt.
Die Shrimps sind sehr lecker, richtig große Garnelen wie man sie bei uns kaum bekommt und auch eine Portion für 2. Dazu noch Reis und ein großes Bier und ich war zufrieden. Ich war in dem gut besuchten Lokal der einzige Ausländer. Ein Teil des Restaurants war abgetrennt für eine Gesellschaft. Als die gegangen sind, wurden die Wandpanelen, die in Deckenschienen hängen, einfach in eine verdeckte Ecke geschoben.
Inzwischen ist es 22:30 und ich habe keine Lust auf Casino. Mir ist schon klar, dass man deshalb nach Macau kommt. Aber ich bin nicht "man". Einfach nur eine nette Kneipe um etwas zu trinken scheint es hier nicht zugeben. Also schlendere ich durch die Hoteleigene Mall vom Wynn und komme gerade zu einem Spektakel zurecht, bei dem erst mit viel Licht und Sound in einer Kuppel ein Megakronleuchter herabgelassen wird. Anschließend kommt unter Beifall ein großer Baum aus dem Boden hochgefahren dem alle Münzen zuwerfen. Wird wahrscheinlich Glück bringen sollen.

© Stefan Böhm, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist soweit, meine jährliche Reise für 2014 steht an. Dieses mal geht es erst nach Hongkong, von dort mit der Fähre nach Macau und von Macau mit Air Asia nach Chinag Mai in Nordthailand. Hier in Nordthailand habe ich vor etwa 4 Wochen lang kleinere Städtchen wie Mae Hong Son, Lampang, Prae, und andere im Isan zu besuchen. Am Ende geht es dann noch nach Bangkok mit kurzem Abstecher nach Hua Hin. Auf dem Heimweg werde ich dann schon traditionelll drei Tage Stop in Istanbul einlegen.
Details:
Aufbruch: 16.01.2014
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 27.02.2014
Reiseziele: Thailand
Hongkong
Macau
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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