Peking - Nordkorea - Südkorea August 2014

Reisezeit: August 2014  |  von Christian T

Nordkorea : Tag 4 . Mit Zug ist immer besser ...

Nach etlichen abendlichen Bieren im Drehrestaurant auf dem Dach unseres Yanggakdo-Hotels, standen am nächsten Tag zwei echte Highlights auf dem Programm: Mit gebügeltem Hemd ins Mausoleum und U-Bahn-Fahren. Unserer Reiseleiterin war die Anspannung am Morgen regelrecht anzumerken, schließlich hätte sie dafür gerade stehen müssen, hätte sich einer von uns im Mausoleum daneben benommen. Natürlich haben wir uns alle zusammengerissen und uns jeweils dreimal verbeugt. "When in Rome do it like the Romans do." Right? Der Aufbau war bei beiden verblichenen Potentaten jeweils gleich: Zuerst defilierte man am Schneewittchen-gleich eingehausten Leichnam vorbei (für Koreanerinnen war hier der Zeitpunkt gekommen, hörbar zu schluchzen) und im nächsten Raum waren dann sämtliche Auszeichnungen ausgestellt, die den beiden Giganten jemals zuteil wurden. Hier wurden dann ohne falsche Scham noch die letzten Phantasie-Orden aus z.B. Gabun mit Stolz und Riesenfoto dazu präsentiert. Tja, und im nächsten Raum stand dann: ein Zug! Bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es erklärt sich daraus, dass beide Titanen jeweils im Zug gestorben sind. Schade, dass keiner auf dem Scheißhaus verreckt ist! Das wäre aber noch eine Idee für den Dicken ...

"Einsteigen, Einsteigen, biete!" Schließlich ging es weiter zum U-Bahn-Fahren ('Jippieh!' und 'Check'). Die drei Stationen, die wir zu Gesicht bekamen, erinnerten in ihrer verhältnismäßigen Opulenz stark an die Moskauer Metro (oder auch die Kiewer - als kleines City-Name-Dropping für Weitergereiste). Die Bahnen selber stammen aus Westberlin - bin ich selber noch drin gefahren. Nur hing damals noch nicht Kim Jong Il nebst Vati über den Durchgangstüren. Vor ein paar Jahren soll es noch so gewesen sein, dass Touristen in einem extra Wagen gefahren sind, zu denen die Einheimischen dann keinen Zutritt hatten. Das war bei uns nicht so.

"Was wünscht Du Dir neben dem Juche-Turm noch zum 70., Vati?"
"Nur was kleines, ich bin doch so bescheiden."

"Was wünscht Du Dir neben dem Juche-Turm noch zum 70., Vati?"
"Nur was kleines, ich bin doch so bescheiden."

Danach ging es in den Zirkus. Und aufgrund des ständig frühen Aufstehens und Rumgerennes habe ich einige Darbietungen schlafend verpasst (leider nicht die Clowns). Schlecht war es aber nicht, auch wenn es für die Koreaner natürlich deutlich aufregender war als für mich.

© Christian T, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach zweieinhalb Tagen Peking haben wir uns acht Tage Nordkorea angeschaut und nach einem Tag Zwischenstop in wiederum Peking noch Seoul und Busan in Südkorea.
Details:
Aufbruch: August 2014
Dauer: unbekannt
Heimkehr: August 2014
Reiseziele: China
Nordkorea
Südkorea
Der Autor
 
Christian T berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.