Nordkorea - Oktober 2016

Reisezeit: Oktober 2016  |  von Nick H.

Tag 4 - Fahrt nach Wonsan

Trotz der vielen beeindruckenden Erlebnisse in Pjöngjang freue ich mich sehr auf unsere rund 200 Kilometer lange Fahrt nach Wonsan. Endlich richtig durch das Land reisen! Werden wir jetzt das "echte" Nordkorea sehen? War Pjöngjang wirklich nur Schein und nun wird alles anders? Oder gibt es eine "Schneise des Reichtums", die extra für Touristen über hunderte Kilometer durchs Land reicht?

Wir verlassen die Hauptstadt in südlicher Richtung und durchqueren mit unseren frisch betankten Bus das Denkmal für die Wiedervereinigung.

Wikipedia: : "Es wurde 2001 im Gedenken an die Bestrebungen des „ewigen Präsidenten“ Kim Il-sungs zur Koreanischen Wiedervereinigung zwischen Nord- und Südkorea erbaut. Dieser hatte als Erster im Jahr 1960 ein Wiedervereinigungskonzept erstellt und am 3. Mai 1972 bei einem Staatsbesuch einer südkoreanischen Regierungsdelegation in Pjöngjang drei Prinzipien für eine Wiedervereinigung formuliert (unabhängige Wiedervereinigung ohne Anlehnung an fremde Kräfte und frei von fremder Einmischung, große nationale Einheit bei Zurückstellung der Differenzen der Ideologie und der Systeme, friedliche Wiedervereinigung ohne Waffengewalt).

Das rund 30m hohe und 61,5m breite Denkmal besteht aus zwei Koreanerinnen, die sich in traditionell-koreanischer Tracht gegenüberstehen und gemeinsam eine Tafel mit der Karte des vereinigten Koreas emporhalten.

Zunächst heißt es, dass wir hier erst an einem späteren Tag Fotos schießen dürfen - "Plantourismus". Da wir heute aber einen strahlend blauen Himmel haben und sich das in den kommenden Tagen eventuell ändern soll, halten wir doch noch in einer Parkbucht an. Schöne Fotos sind schließlich gute Werbung im Ausland, da kann auch mal drei Minuten vom Ursprungsplan abgewichen werden. Eigentlich hätten wir den Bus auch in der Mitte der Straße parken können, gestört hätte es niemanden.

Zur Wiedervereinigung lässt sich sagen, dass die meisten Südkoreaner hier eher skeptisch eingestellt sind. Ein solches Unterfangen würde für das Land unfassbare Kosten und Probleme nach sich ziehen...dagegen war die deutsche Wiedervereinigung ein Spaziergang. Die nordkoreanische Bevölkerung in ein modernes Wirtschaftssystem zu integrieren und die entsprechende Infrastruktur hierfür zu schaffen wäre sicher eine Mammutaufgabe. Daher überwiegen für viele Südkoreaner die Nachteile.
In Nordkorea hingegen klingt es oftmals so, als hätte die Wiedervereinigung oberste Priorität. Während die südkoreanische Regierung als Marionette Amerikas bezeichnet wird, werden die dortigen Bewohner hingegen als Brüder und Schwestern gesehen.

Unter welchen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Wiedervereinigung überhaupt realistisch machbar wäre, steht in den Sternen.

Denkmal für die Wiedervereinigung

Denkmal für die Wiedervereinigung

Denkmal für die Wiedervereinigung

Denkmal für die Wiedervereinigung

Obwohl wir uns quasi alleine auf der Autobahn befinden, können wir aufgrund der Straßenverhältnisse nicht viel mehr als 80km/h fahren. Die Schlaglöcher sind teilweise so groß, dass ich mich immer wieder ungläubig umdrehe, wenn einer unserer Reiseleiter (niemals beide gleichzeitig!) trotz des massiv schaukelnden Busses zwischendurch einschläft. Tja, wenn man nach einem vollgepackten Tag noch Akte über zwielichtige Touristen führen muss, kann man schon einmal müde werden. Anhand der Art mancher Fragen sowie des "Merkens" von Details über Tage hinweg sind wir alle recht sicher, dass wirklich Akten über uns angefertigt werden.

Für mich ist die heutige Überlandfahrt viel zu spannend, um zu schlafen!
...drei Tage später ratze auch ich wie selbstverständlich in dem hüpfenden Bus. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.

Nachdem wir eine schön gelegene Autobahnraststätte (tanken!), Strommasten in Wild-West-Optik und viel Natur hinter uns gelassen haben, mache ich auf halber Strecke (circa Kilometer 100 von 200) eine kuriose Entdeckung.

Hier, mitten im Nirgendwo, fegt eine Frau die Autobahn. Es gibt keinerlei sichtbare Siedlungen in der Nähe. Sie fegt die Autobahn!! Nun bin ich sensibilisiert. Tatsächlich... Ein paar Kilometer weiter schneidet eine Frau die Blumen am Rande der Autobahn. Sämtliche Autobahnen sind über hunderte Kilometer mit dicht an dicht stehenden Blumen gesäumt. Wir fragen nach... Ah, weil der Führer Blumen so gerne mag! Ich bin sprachlos. Hier fahren gefühlt zwei Autos, zehn Fahrräder und zwölf Ochsenkarren am Tag entlang. Da ich sicher bin, keine befriedigende Antwort auf weitere Fragen zu erhalten, akzeptiere ich das Gesehene einfach. Es passiert mir hier immer wieder, dass ich Situationen nicht in meine vorgefertigten "Schubladen" im Gehirn packen kann. Es irritiert und fasziniert mich gleichermaßen.

Strommast in Wildwest-Optik

Strommast in Wildwest-Optik

Unser Bus vor einer Autobahnraststätte am See
(Sinpyong-Raststätte am Sinpyong-See)

Unser Bus vor einer Autobahnraststätte am See
(Sinpyong-Raststätte am Sinpyong-See)

Kleines Dorf

Kleines Dorf

Autobahntunnel

Autobahntunnel

Nordkoreanischer "Modal Split" auf der Autobahn

Nordkoreanischer "Modal Split" auf der Autobahn

Schnappschuss während der Fahrt

Schnappschuss während der Fahrt

Kurz darauf erreichen wir unseren Zwischenstopp, den Ulim-Wasserfall. Laut Aussage unserer Reiseleitung wurde dieser erst 2001 vom Militär entdeckt. Schwer zu glauben bei einem Wasserfall dieser Größe in einem Gebiet, das nun auch nicht gerade vom tropischen Dschungel bedeckt ist. Wahrscheinlicher ist, dass er erst 2001 für die Allgemeinheit zugänglich gemacht wurde.

Tatsächlich treffen wir auf die einheimische Bevölkerung. Echte Kommunikation ist nicht möglich, aber zumindest lächelt man sich an. So böse sind wir alle nämlich gar nicht im Westen!

Ulim-Wasserfall

Ulim-Wasserfall

Ulim-Wasserfall (aufgenommen mit ND-Filter 3.0)

Ulim-Wasserfall (aufgenommen mit ND-Filter 3.0)

Zum Mittagessen werden wir in Wonsan stolz in ein Fischrestaurant geführt. In einer Hafenstadt bekommt man hier natürlich fangfrische Delikatessen aus dem Meer. Naja... Wir bekommen sie.

An dieser Stelle ein paar allgemeine Worte zum Essen in Nordkorea:

So falsch wie der folgende Satz klingt, fühlte es sich oft an:
Es gab viel zu viel zu essen für uns in Nordkorea. Wir waren vier Männer, sicherlich keine schlechten Esser und der asiatischen Küche zugewandt. Dennoch war es meist unmöglich für uns, aufzuessen. Vielleicht wollte man uns bewusst zeigen, dass es keinen Mangel in Nordkorea gibt. Jedenfalls stand man somit oftmals vor der Wahl, entweder der gefräßige Westler zu sein, der unfassbare Mengen vertilgt oder aber derjenige zu sein, der einen Großteil des Essens in einem Land mit absoluten Mangel liegen lässt. Eine unangenehme Situation, vor allem weil jedes Mal noch nachgefragt wurde, ob es auch genug war.
An manchen Tagen bekam man fast Angst beim Blick auf die Uhr und dem Realisieren, dass in einer Stunde schon wieder Platz im Magen für das Abendessen sein soll. Alle Mahlzeiten waren aber wirklich lecker und Magenprobleme hat auch niemand bekommen. Hund wurde uns übrigens nirgendwo angeboten.

Das hiesige Fischrestaurant könnte ohne die kleinste Veränderung in jeder Dokumentation über die DDR der 70er Jahre mitspielen. Der Charme längst vergangener Tage! Das Essen war allerdings wirklich sehr schmackhaft! Krebs, kunstvoll filetierter Fisch, Fleisch und reichlich Beilagen.

Leckeres Mittagessen in Wonsan mit Fisch, Krebs & Co

Leckeres Mittagessen in Wonsan mit Fisch, Krebs & Co

Kunstvoll filetierter Fisch im Salzmantel

Kunstvoll filetierter Fisch im Salzmantel

Krebs

Krebs

Sozialistischer Charme

Sozialistischer Charme

In die Jahre gekommener Frachter vor Wonsan + Leuchtturm

In die Jahre gekommener Frachter vor Wonsan + Leuchtturm

Wonsan

Wonsan

Wonsan

Wonsan

Wir fahren zur Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam. Diese Betriebe gleichen vom Prinzip her den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) der DDR bzw. den sowjetischen Kolchosen.

Dass die uns gezeigte Farm ein Musterbetrieb ist und es nicht überall so idyllisch zugeht, kann man sich denken. Hier werden Kakis, Reis u.v.m. angebaut und es gibt sogar einen Teich, in dem Fische gezüchtet werden.

Auch für die Kinder der Arbeiter(innen) ist gesorgt. So existiert ein Kindergarten, in dem uns die Kleinen freudig empfangen. Hier ist der Kontakt scheinbar gewollt, niemand scheucht sie weg. Ganz im Gegenteil...das Wettrennen in zwei Gruppen, an dem wir partizipieren, wirkt nicht wirklich spontan. Immerhin die Freude über die von uns für sie gekauften Süßigkeiten ist echt.

Wir bekommen noch die Möglichkeit, das Bauernhaus einer älteren Dame von innen zu begutachten. Natürlich hängen die Bilder der Führer an der Wand und als Privileg gibt es hier einen Fernseher. Alles wirkt jedoch etwas feucht und die Tapete löst sich aus diesem Grund an einigen Stellen. Hm, wenn so das Vorzeigehaus aussieht...wie sieht der Rest aus?

Zur Farm gibt es aber noch eine schöne Geschichte: Kim Il-sung persönlich hat sie vor vielen Jahrzehnten besucht. Er forderte einen Bauern auf, die Anzahl der Kakis an einem Baum zu schätzen. Er tippte auf 400. Kim Il-sung lachte und meinte, es wären 800. Später wurden die Kakis gezählt und es waren tatsächlich...803! Die "3" steht - ähnlich wie bei uns - für Glück. Noch heute kann man diese Geschichte auf einer eigens hierfür angefertigten Tafel nachlesen.

Selbstgebauter Holzpflug (unten rechts)

Selbstgebauter Holzpflug (unten rechts)

Ochsenkarren

Ochsenkarren

Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Kindergarten der Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Kindergarten der Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Bauernhaus der Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Bauernhaus der Landwirtschaftskooperativfarm Chonsam

Eines meiner Lieblingsbilder aus Nordkorea (hängt inzwischen in 100 x 75cm im Wohnzimmer) entsteht am Nachmittag, als offenbar gleichzeitig für viele Arbeiter Feierabend ist.

Insgesamt hunderte Männer und Frauen fahren auf ihren Fahrrädern über all die kleinen, ländlichen Straßen in Richtung ihrer Dörfer. Es fühlt sich tatsächlich wie eine andere Zeit und ein anderes Universum an.

Feierabend in Nordkorea

Feierabend in Nordkorea

So romantisch und idyllisch das Ganze aussieht... Während wir luxuriös zu sechst in einem Kleinbus fahren, muss sich die Bevölkerung täglich viele, viele Kilometer per Rad, zu Fuß oder dicht gedrängt auf den Ladeflächen von LKWs fortbewegen. Einige der LKWs werden sogar mit Holzgas betrieben! Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich vor der Reise nicht einmal wusste, dass so etwas existiert! Beim Holzvergaser besitzt das Fahrzeug eine Art Ofen, der mit Holzstücken befeuert wird. Erst wenn die benötigte Betriebstemperatur erreicht ist, kann gestartet werden. Daher sehen wir viele LKWs - auch vom Militär - am Straßenrand stehen, da hier "vorgeglüht" wird. Warum das Ganze? Während es chronischen Kohle- und Öl-/Benzinmangel in Nordkorea gibt, ist Holz immerhin in ausreichender Menge vorhanden. Fotos solcher LKWs sollen wir bitte nicht schießen.

Schon jetzt im Oktober bei angenehmen 15-20°C dürfte das Ganze für die Bevölkerung sehr mühsam sein. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es im Januar bei -10°C aussehen muss. Die Bevölkerung bekommt den einheimischen Won, Busse und Bahnen werden jedoch mit Kraftstoffen betrieben, die mit "echten" Devisen importiert werden müssen. Diese komplett getrennten Wirtschaftskreisläufe scheinen kaum miteinander vereinbar zu sein.

Zwar gibt es z.B. auch etliche Kohleminen in Nordkorea, jedoch sind (waren?) viele davon mit Wasser vollgelaufen. Der Grund? Die Pumpen der Kohleminen, die für das Abpumpen des Grundwassers sorgen, werden mit Strom betrieben. Strom wird u.a. in Kohlekraftwerken erzeugt. Kohle fehlt aber, weil die Minen mit Wasser vollgelaufen sind...so blöd dieser Teufelskreis klingt, ist er für die Bevölkerung wahrscheinlich auch.

Dennoch scheint sich in den letzten Jahren ein wenig zu tun. Während die Wirtschaft nach den schweren 90ern quasi komplett am Boden lag und nach Expertenschätzungen aufgrund von Kohle- und Ölmangel (und somit ebenfalls Strommangel) maximal 20% der Betriebe auch nur einigermaßen normal betrieben werden konnten, scheint sich die Lage zumindest ein wenig entspannt zu haben. Trotz internationaler Sanktionen verzeichnete Nordkorea 2016 den Wachstumsrekord dieses Jahrhunderts. Das BIP wuchs um 3,9%, insbesondere durch Bergbau und Energie. Nordkorea ist extrem reich an natürlichen Rohstoffen, es fehlt teilweise lediglich an Know-How und technischem Equipment. Dieses Problem wird momentan aber mithilfe von chinesischen Investoren angegangen, die zwecks Abbaus ins Land gelassen werden.

Neues Problem: Wie es aussieht, wird 2017 dafür aufgrund der schwersten Dürre seit 2001 ein extrem schlechtes Erntejahr. Man kann für die Bevölkerung nur hoffen, dass das Regime die notwendigen Güter importiert oder zumindest Nahrungsmittelspenden annimmt.

Weiter in Richtung Wonsan!

Autobahnraststätte am Meer

Autobahnraststätte am Meer

Autobahnraststätte am Meer

Autobahnraststätte am Meer

Das Meer ist auch so ein Thema in Korea... Obwohl die koreanische Halbinsel fast komplett vom Meer umgeben ist, kann ein Großteil der Süd(!)- und Nordkoreaner nicht schwimmen.

Schlimmer noch: Trotz schönster Küsten- und Strandabschnitte bekommt kaum ein Nordkoreaner je diese Orte zu Gesicht. Abgesehen davon, dass die meisten nicht einfach so dorthin reisen dürften, gleichen viele Strandabschnitte leider Frankreichs Atlantikküste vor dem D-Day. Stacheldraht, Panzerstopper, Gräben...

Das wirklich Ironische und Tragische daran ist, dass viele Bereiche so aussehen, als könnten diese Barrieren im Ernstfall mit einem Fiat Cinquecento durchbrochen werden. Aber auch hier tut sich langsam etwas, siehe hier.

Abends im Hotel in Wonsan findet noch der seit Tagen anberaumte Showdown an der Tischtennisplatte statt: DPRK vs. Germany! Nachdem der jüngere Reiseleiter erzählte, dass er im Verein Tischtennis (per Penholder-Technik) spielt und ich entgegnete, dass ich dies ebenfalls für Jahre getan habe, wurde dieses Match arrangiert.

Spontan geht sowas in Nordkorea freilich nicht, da ich ansonsten ja alleine mit einem der Reiseführer wäre. Wer weiß, welche Flöhe ich ihm über das güldene Ausland ins Ohr setze! Außerdem müssen Tischtennisschläger organisiert werden. Auch dies kann in Nordkorea eine echte logistische Herausforderung sein!

So kommt es, dass sich am besagten Abend alle vier Reiseteilnehmer sowie beide Reiseleiter im Raum mit der Tischtennisplatte einfinden. Das Match geht glatt an mich, vielleicht fällt dies unter koreanische Gastfreundschaft. Später am Abend trinken wir sogar noch das ein oder andere Bier mit unseren Reiseleitern. Es herrscht lockere Stimmung, nicht zuletzt, weil ein älterer Reiseteilnehmer Yogaübungen in der Hotellobby vorführt. Nebenher werden wir aber auch immer wieder zu "ernsteren" Themen befragt: Wie ist das Schulsystem in Deutschland aufgebaut? Wie ist das mit dem Wehrdienst bei uns? Haben wir ein gutes Gesundheitssystem? Gibt es Studiengebühren? Gut möglich, dass dies einfach persönliches Interesse ist. Mit Sicherheit kann ich fast nichts in diesem Land sagen. Die Tatsache, dass wir jederzeit den Job und den Wohnort frei über ganz Deutschland (oder sogar im Ausland) wählen können, sorgt bei unseren gut über das Ausland informierten Reiseleitern dennoch für etwas Erstaunen. Sehe ich hier so etwas wie Neid oder Sehnsucht in ihren Augen? Hm... Jedenfalls sollten wir solche Freiheiten mehr zu schätzen wissen.

Einen "Interview Room" hat das Hotel auch...

Einen "Interview Room" hat das Hotel auch...

Als Deutscher fällt mir übrigens in Hotels und Museen immer wieder auf, dass das Licht hier grundsätzlich ausgeschaltet ist, wenn sich niemand im Raum befindet. Wäre es bei uns undenkbar, zur "normalen" Abendzeit durch stockdunkle Hotelflure zu irren, ist das hier selbst in den edleren Hotels Gang und Gäbe. Ebenso wird selbst in größeren Museen das Licht extra in jedem Raum für uns angeschaltet, wenn wir ihn betreten und wieder ausgeschaltet, wenn wir ihn verlassen.

Was anfangs noch etwas befremdlich wirkt, ist nach kurzer Zeit völlig normal. Zum einen ist ein solches Verhalten in einem Land mit Energiemangel selbstverständlich, zum anderen ist es in unserer Gesellschaft teilweise Irrsinn, wo überall Strom unnötig verschwendet wird. Schaut man sich dann noch Länder an, die u.a. aufgrund von Klimaanlagen/Heizungen nochmals einen mehrfach höheren Energieverbrauch als wir aufweisen, ist einem die effiziente Energienutzung in Nordkorea richtiggehend sympathisch. Spitzenreiter der Liste sind übrigens Island (51.142 kWh pro Kopf/Jahr), Liechtenstein (36.448 kWh pro Kopf/Jahr) und Norwegen (23.486 kWh pro Kopf/Jahr).

© Nick H., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Achttägige Rundreise durch die Demokratische Volksrepublik Korea im Oktober 2016
Details:
Aufbruch: Oktober 2016
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Oktober 2016
Reiseziele: Nordkorea
Der Autor
 
Nick H. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.