Quer durch Südostasien statt nur drum rum

Reisezeit: März 2007 - Mai 2008  |  von Stefanie Kraus Markus Lattorff

08.09.07 Tibet: 09.09.07 Grenzort Zhuangmu

Nach 5 Stunden Schlaf in unserem Gemeinschaftszimmer, das wir uns mit Daniela und Edvar aus Holland und Julie aus Kanada teilten, hiess es "Auf, auf zum Jeep. Auf ein neues!" Die Jeeps wurden neu eingeteilt und nach einer einstuendigen Fahrt durch die Dunkelheit ueber uebelste, teils ueberspuelte Schotterserpentinen hiess es wieder einmal "Stop!" Ein Erdrutsch war in der Nacht abgegangen und blockierte nun die Strasse... Aber alles kein Problem! Wenn es hell wird, was in Tibet leider erst um 8 Uhr morgens geschieht da man in China ja den Gleichschritt liebt und in diesem riesigen Land an jedem Ort ein und dieselbe Uhrzeit herrschen muss, werden die Bauarbeiter die Strasse wieder frei buddlen.
So reihten wir uns also in die Schlange wartender Gelaendewagen, LKW's und Bussen ein. In einigem Abstand, doch mit sehr guter Sicht auf unseren wegblockierenden Wiedersacher, versuchten wir ein wenig zu schlafen, bis.... bis ploetzlich der Wagen zu vibrieren begann und ein Laerm losbrach als wuerde ein Zug an uns vorbeirauschen...! Es riss uns aus dem Schlaf... wir wurden Zeuge eines weiteren, gewaltigen Erdrutsches, der an derselben Stelle niederging wo sich erst einige Stunden vorher das gleiche Schauspiel zugetragen hatte!

Wer bei einem Erdrutsch nur an Erde und Schlamm denkt, liegt vollkommen falsch... Dieses Naturereignis ist so gewaltig, das Felsbrocken von der Groesse eines Autos zu Tale stuerzen...!

Da kommen wir so schnell nicht drueber!

Da kommen wir so schnell nicht drueber!

Die Strasse war nun vollends von diesem riesigen Haufen Geroell und Gestein versperrt... Wir warteten bis 11 Uhr (bis die chinesischen Schaufelbagger ankamen) und beschlossen dann zurueck nach Zhuangmu zu fahren. Nicht nur das es uns wirklich mulmig wurde in dieser von Erdrutschen heimgesuchten Schlucht, es war tatsaechlich nicht mehr lustig und umkehren war die beste und sicherste Entscheidung. Unser naechster Versuch sollte um halb sieben Abends starten...

18:30 Uhr... und wer war nicht da??? Unser Tourguide! Als er dann auftauchte gab es wieder nur schlechte Nachrichten. Die Strasse war immer noch blockiert und es stand damit fest, das wir eine weitere Nacht in diesem exquisitem Hotel mit seinen schimmligen Kopfkissen und klammen Decken verbringen durften. Positiv denken war also angesagt! Was ist also positiv? Zum einem, das sich auf diesem Weg die Gruppe besser kennenlernen konnte, zum anderen hatten wir die Chance bekommen ein wenig Schlaf nachzuholen.. das war's an Positivem!
Nachstes Ziel: Aufstehen 8 Uhr morgens, neuste Informationen um halb neun beim Fruehstueck!

10.9.07

Endlich, Endlich!! Nein, wir fuhren nicht los, doch es war schoen alle Gruppenmitglieder wieder um sich zu haben... mittlerweile sind wir wie eine grosse Familie... eine grosse immobile Familie! Die Strasse war natuerlich immer noch gesperrt. Unser Reiseleiter, der erst um 10:30 Uhr auftauchte brachte uns die "frohe" Kunde.. Abends gibt es dann weiter Info's... und damit verliess er uns auch, und ward nicht mehr gesehen...

Es galt also einen weiteren Tag in dieser so wunderbar langweiligen Grenzstadt zu verbringen... Aber wir hatten wenigstens einen Auftrag! Da ich (Markus) ueber Nacht mal wieder ordentlich Durchfall bekam, mussten wir in diesem "herrlichen" Ort Medikamente (Antibiotika) besorgen. Sandra, eine Medizinstudentin aus Hamburg, hatte uns dazu geraten. So machten wir uns auf zu einer Pharmazie..
Die Leute hier sprechen kein Wort Englisch! Keine Uebertreibung, kein Scherz!
In der ersten Apotheke versuchte wir es mit einfachen englischen Worten und unserem Zettelchen auf dem die genaue Bezeichnung des Medikaments stand. Keine Chance! Wir fuehrten ein kleines Schauspiel auf... zuerst zeigten wir der Apothekerin WO das Essen reinkommt, deuteten dann auf unseren Bauch um zu zeigen wo es landet... danach nahmen wir unsere halbvolle Wasserflasche, deuteten auf unseren Hinter, um klar zu machen, WIE es aussieht wenn alles wieder hinten rauskommt... ! Unsere schauspielerische Leistung war diesmal scheinbar sehr schlecht und auch beim durchsehen der verschiedenen Arzneimittelpaeckchen kamen wir nicht weiter... alles stand nur auf Chinesisch drauf...
Wir gaben unsere Vorstellung noch zwei weitere Male in anderen Pharmazien zum besten und tatsaechlich! Bei der Letzten hatten wir Erfolg!
Seitdem schluck ich wieder brav Antibiotika... Aber, und das ist positiv, mir ging und geht es nicht so schlecht, das ich nicht ueber diese Aktion und unsere Improtheatervorstellung lachen konnte...!
Bleibt nur eines festzustellen: Was Ernstes darfste hier nicht haben...!

Ach, und hier mal ein Blick von Nyallam aus... das war auch schon das einzig schoene!

Ach, und hier mal ein Blick von Nyallam aus... das war auch schon das einzig schoene!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit Open End..... Bald ist es soweit und wir lassen alles hinter uns Nach mehreren Monaten Planung brechen wir auf um unsere persönlichen Grenzen zu überschreiten
Details:
Aufbruch: 11.03.2007
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 16.05.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Tibet
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Der Autor