Oben in Laos und unten in Thailand

Reisezeit: März - Juni 2008  |  von Dani S.

Medan, 11.05.08

Schon die Faehre nach Sumatra lieferte einen Vorgeschmack aud das was uns erwartete: wir wurden sechs Stunden lang mit scheppernd lauten Karaoke Videos beschallt, teilweise uebertoent von einem Mitarbeiter, der allen Passagieren zeigen musste, wie laut die Musik von seinem Handy sein kann. Um uns herum ein emsiges Gekotze...

Schiff nach Malaysia

Schiff nach Malaysia

Flagge von Pulau Pinang

Flagge von Pulau Pinang

Am Hafen angelegt und Visa gekauft, wurden wir vor der Tuer von einem Spalier auf uns einschreiender Minibusfahrer begruesst, die uns alle unbedingt in die Stadt fahren wollten. Als wir dann schliesslich in einem Klappervehikel sassen und warteten, dass noch mehr Opfer angeschleppt werden, wurde unser Bus von Maennern umrigt, die alle wissen wollten, wo wir herkommen, was wir vorhatten, ob wir verheiratet seien und wieviel Kinder wir haben. Anna hat eifrig Telefonnummern und Emailadressen getauscht, dann fuhren wir endlich los - ohne weitere Passagiere. Nach ein paar hundert Metern wurden wir dann an einen volleren Van gegen Provision verkauft und los ging die Fahrt: Begleitet von 160bpm-megalautem-Booty-Bass-Big-Beat-Pop und Dauergehupe rumpelten wir Stossdaempferfrei mit Vollgas in die wildeste Ralley, die ich bislang erlebt habe. Georgetown ist nix dagegen! Dazu servierte uns der Himmel noch Dauergeblitze und Regen, je weiter wir nach Menag reinfuhren, desto lauter, dreckiger und chaotischer wurde alles.
Menang heisst woertlich uebersetzt "Schlachtfeld" und das sagt eigentlich alles ueber diese Stadt.
20 Meter ueber uns fliegen Flugzeuge, staendig will irgendjemand uns irgendwo hinfahren oder uns in irgendein Gespraech verwickeln (wobei oftmals von uns erwartet wird, dass wir Indonesisch sprechen), alle schreien, hupen, singen. Sogar in einem Kaufhaus, in das wir abends flohen, um mal kurz Ruhe zu haben, laeuft die ganze Zeit megalaute Popmusik, begleitet von einer hysterischen Frauenstimme, die Sonderangebote ins Mikro schreit.
Laerm vertreibt boese Geister erfahren wir spaeter. Ach so.
Dazu muss ich aber sagen, dass wirklich alle sehr sehr nett sind. Nur halt ein bisschen durchgedreht.
Unser Zimmervermieter hat die Oberklatsche, ich dachte zuerst, er sei voellig besoffen, aber er trinkt gar keinen Alkohol. Er praesentierte uns voller Stolz seine "Dachterasse" - man muss durch ein verfallenes Rohbautreppenhaus ueber Bauschutt steigen und steht dann auf einem Dach, umgeben von teilweise verfallenen Mauern zwischen Bauschutt. War hier mal ein weiterse Stockwerk oder soll hier noch eins gebaut werden? Morgens wurden wir mit einem einstuendigen heiseren (lautem) Singsang ueber Jesus geweckt. Ja, hier gibts auch Christen.
Im Rough Guide von 2003 wird die Einwohnerzahl noch mit 1,2 Millionen angegeben, im Lonely Planet 2006 warens dann ploetzlich 2,6!
Was mich wundert, ist, das die vielen Katzen hier voellig entspannt sind und sich streicheln und sogar auf den Schoss nehmen lassen. (In Georgetown waren die armen Viecher voellig paranoid. Muss wohl an den vielen Chinesen liegen...)
Nix wie weg hier! Auf nach Pulau Weh!

© Dani S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bangkok - Pai - Gibbon Experience - Muang Gnoi - Luang Prabang - Vang Vieng - Bangkok - Koh Chang & Phayam... den Rest weiss nur die Haengematte.
Details:
Aufbruch: 11.03.2008
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 10.06.2008
Reiseziele: Thailand
Laos
Malaysia
Indonesien
Bahrain
Der Autor
 
Dani S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.