Oben in Laos und unten in Thailand

Reisezeit: März - Juni 2008  |  von Dani S.

Pulau Weh, 14.05.08: Bandah Aceh, 02.06.08

Schoen wars auf Pulau Weh!
Da der Touristenstrom eher langsam wieder in die Gaenge kommt, gibt es dort keinen geregelten Restaurantbetrieb, vielmehr findet fast allabendlich an anderer Location ein "Family Dinner" statt, zu dem man sich am Vortag anmeldet. Sehr gemuetlich das alles, im Schnitt essen so 5 bis 15 Leute zusammen (viel mehr Touris gibt es auch nich am Iboih Beach).
Fuer die Menschen hier wuensche ich mir natuerlich, dass alle Bungalows bald wieder mit Backpackern gefuellt sind; ich persoenlich habe die Ruhe hier allerdings sehr genossen!
Jedem Sumatrareisenden kann ich Iboih Beach nur allerwaermstens empfehlen! Mal so als Geheimtipp.
Ich hab mich dort so wohl gefuehlt, dass ich es in drei Wochen nichtmals geschafft habe, den Rest der Insel - oder auch nur den naechsten Strand - zu erkunden. Natuerlich war da auch das Tauchen und Schnorcheln mit Schuld...

Bei unserem allerallerletzten Tauchgang (wieder ein Beachdive ohne Guide) haben wir uns vom Tauchboot bei der Coral Transplantation absetzten lassen, die sich vor Pulau Rubiah befindet. Das laengliche Inselchen Rubiah liegt ein paar 100 Meter vom Iboih Beach entfernt. Der Kanal zwischen den beiden Inseln wurde 26/12/04 zuerst komplett leergesogen (Einheimische liefen damals raus und sammelten die Fische ein), bevor der Tsunami dann mit aller Wucht hereinbrach und einen grossen Teil der Korallen zerstoerte. Mr. Dodent, der Besitzer der Tauchschule, arbeitet seitdem zusammen mit seinen Soehnen und der Organisation Reef Check kontinuierlich an der "Wiederaufforstung". Sehr interessant zu sehen war das: Auf Glasflaschen, die aus Betonsockeln ragen, werden Korallen aufgepropft und wachsen weiter und bilden neue Ableger drumherum. Sehr sehr langsam das alles (fuer ein handgrosses Stueck durchschnittlich 15 Jahre), aber immerhin treiben sich da schon wieder Fische rum.
Wir sind dann durch den Kanal nach Pulau Weh zurueckgetaucht, was nach all den Tauchgaengen an all den a-tem-be-rau-ben-den Plaetzen mal eine ganz andere Erfahrung war: wie eine Mondlandschaft unterwasser. Spooky!

Korallenplantage

Korallenplantage

Korallenplantage

Korallenplantage

Porcupine Fish. Die gucken immer so suess.

Porcupine Fish. Die gucken immer so suess.

Homo Sapiens. Auch suess.

Homo Sapiens. Auch suess.

Die hier hab ich beim schnorcheln gemacht:

Kofferfisch. Sowieso!

Kofferfisch. Sowieso!

Drachenfisch (Kopf unten)

Drachenfisch (Kopf unten)

Tja, ich muss es jetzt mal aussprechen:
Unsere Reise fast zu Ende ist!

Hier sitz ich nun (16 Uhr Ortszeit) in Banda Aceh und warte auf den Nachtbus (20 Uhr).
Wir haben um 6 Uhr morgens nen Minibus zum Hafen genommen, dann um 8 die Faehre nach
Banda Aceh; um 6 uhr morgen frueh ankommen wir in Medan, wo uns dann um 11 das Schiff zurueck nach Georgetown, Pinang, Malaysia bringen wird. Dort koennen wir dann gegen abend im
Guesthouse duschen - wenn alles glattgeht.
Uebermorgen dann den Direktzug nach BKK (18 std ca) und naja, das wars dann fast!
Ein paar Worte noch zu Banda Aceh: Wir haben uns hier etwas durch die Stadt fahren lassen, waren u.A. an einer Art Gedenkstaette: Ein gewaltiges Schiff, 70 Meter lang und 18 Meter breit, liegt gute 3 km vom Meer entfernt auf flachem Land, umgeben von langsam wiederaufbauender Vorstadt. Ich weiss nicht, wie viele Millionen Bruttoregistertonnen so ein fahrendes E-Werk hat (tatsaechlich hat das Schiff damals Strom von Medan nach Aceh transportiert) - man steht jedenfalls mit offener Kinnlade davor und kann es nicht fassen. Yudi, einer unserer Divemaster, der heute morgen mitkam hat uns dann erzaehlt, was hier damals los war - (nicht nur nach der Katastrophe sondern auch vorher - waehrend der "politischen Unruhen" in Aceh, wo die Menschen auf offener Strasse abgeschlachtet wurden). Es ist unglaublich, dass die Menschen, die mit fuer uns solch unvorstellbarem Leid konfrontiert wurden, die gleichen sind, die uns jetzt an jeder Ecke mit einem warmen, herzlichen Laecheln im Gesicht begruessen. Yudi sagt dazu, jeder hier in Aceh ist traumatisiert und im Inneren tieftraurig, das Lachen ist Mittel zum Ueberleben. Jeder, wirklich jeder hier hat Berge von Leichen gesehen und Vaeter, Muetter, Soehne und Toechter verloren.
Man moechte sich fast schaemen angesichts der "Probleme, Sorgen und Noete", mit der Unsereins tagtaeglich in Deutschland zu "kaempfen" hat!

Peace!

© Dani S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bangkok - Pai - Gibbon Experience - Muang Gnoi - Luang Prabang - Vang Vieng - Bangkok - Koh Chang & Phayam... den Rest weiss nur die Haengematte.
Details:
Aufbruch: 11.03.2008
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 10.06.2008
Reiseziele: Thailand
Laos
Malaysia
Indonesien
Bahrain
Der Autor
 
Dani S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.