Weiberreise SULAWESI

Reisezeit: September / Oktober 2017  |  von Maritta Wulf-Bauer I.

Hängematte und Atemregler

Manado hat uns nicht so schnell losgelassen, wie wir eigentlich wollten. Unser Boot nach Bunaken hatte leider einen Batterieschaden und bevor der behoben war, sind einige Stunden ins Land gegangen. Wir haben dem Treiben im Hafen zugeschaut und uns auf den nächsten Abschnitt unserer Tour gefreut: Endlich Urlaub!
Die Stimmung am ersten Abend im Two Fish Divecenter war super und sollte es auch die ganze Zeit über bleiben. „Tagsüber im Tauchgeschäft, abends Musiker“, das ist hier die Devise. Neben einer Gitarre gibt es hier auch ein Instrument, das „mama guitar“ genannt wird. Es hat nur eine Saite und ist in Kistenform gebaut, mit großem Klangkörper. Der Spieler sitzt dabei bequem auf seinem Instrument.
Den nächsten Tag haben wir es entspannt angehen lassen. Wir haben das Tauchen vor uns hergeschoben und stattdessen den Pool und Bunaken Village erkundet.

Das Dorf ist sehr malerisch und gemütlich, die Zuckerbäckerkirche überdimensioniert groß und das Meer überall nur einen Steinwurf entfernt. Natürlich konnten wir es nicht lassen und haben einen kleinen Spaziergang über den örtlichen Friedhof unternommen.
Aber zurück zu den Lebenden ...

Bunaken ist weitgehend von Mangroven umgeben und wir haben natürlich sofort eine Expedition gestartet. Neben winzigen Strandkrabben, Fischen, die an Land gehen (Schlammspringer) und Schlangenaalen, die sich im Flachwasser tummeln, meint man manchmal, der Sand würde leben, denn Einsiedlerkrebse gibt‘s zuhauf und in jeder Größe.

Bunaken ist ein Tauch El Dorado – und logischerweise sind wir deswegen hier.

Die Tauchplätze gelten als einige der besten in der ganzen Welt. Natürlich zieht das ein entsprechendes Publikum an und bei der Mahlzeiten saßen wir neben Chinesen, Briten, Holländern und Australiern auch US Amerikanern gegenüber. Der abendliche Austausch war meistens lustig und laut und endete oft in der Bar mit „Free Concert made bei Dive Guides“.

Das bemerkenswerteste an Bunakens Tauchplätzen sind die senkrecht abfallenden Steilwände, die sich fast um die ganze Insel ziehen und auf bis zu 1600 m unter die Wasseroberfläche reichen. Die Sichtweiten sind teilweise ausgesprochen gut, so dass man auch Fische im Blauwasser gut ausmachen kann.
Wenn man abtaucht, findet man sich in einem Großraumaquarium wieder. Vor der Steilwand tanzen Schwärme der verschiedensten Arten in der Strömung ( Pyramidenfalterfische, natürlich Rotzahndrücker, Wimpelfische, Füsiliere, schwarze Schnapper, Makrelen und immer wieder große Schulen von Fledermausfischen).
Am Riffhang und auf den Riffdächern findet sich eine unglaubliche Artenvielfalt, die sogar Ines Fischwissen aufs Schmählichste pulverisiert.
Bunaken zählt zu den biologischen Hotspots in Indonesien. Und das merkt man!
Aber nicht nur Fischfans kommen hier auf ihre Kosten. Die Wände hängen voll von kleinen Garnelen und Krabben, und wer‘s ein bischen größer mag, kann einen Blick auf eine der wirklich vielen Schildkröten werfen.
Die Steilwände sind wie mit einer Haut aus Korallen überzogen. Es gibt keinen Fleck, der nicht besiedelt ist. Die Vielfalt der Formen und Farben, Strukturen ist überbordend. Die ständige Bewegung der Tentakel, Greifarme oder Ausstülpungen wird von der Bewegung des Meeres und den Strömungen bestimmt.
Eine kleine Begebenheit als Schlußwort. Stellt Euch vor: Eine abendliche Ausfahrt, ein Platz voller Korallenschutt in 6 m Wassertiefe und nebeneinander knieende Taucher, bewegungslos starrend in das dunkler werdende Blau. Außer Luftblasen keine Bewegung. Nebeneinander aufgereiht wie die Orgelpfeifen und wartend. Wartend. Wartend.
Und wozu das Ganze?
Auftritt des Superstars. Ein kleiner 5 cm langer Fisch, der durchs Geäst schlüpft und sich rar macht. Die Schönheit des Mandarinleierfisches ist legendär, aber in der Dämmerung nur im aufblitzenden Licht der Taschenlampen erahnbar.
Ein Tauchgang war das nicht. 40 Minuten bibbern in 6 m Tiefe – aber - wir haben ihn gesehen!

Da wir selber keine Unterwasser-Kamera besitzen haben wir Bob Schafish gefragt, ob wie einige seiner phantastischen Bilder zeigen dürfen. Mit freundlicher Genehmigung ... Thank you BOB!!!! It was a great pleasure to dive with you!

Da wir selber keine Unterwasser-Kamera besitzen haben wir Bob Schafish gefragt, ob wie einige seiner phantastischen Bilder zeigen dürfen. Mit freundlicher Genehmigung ... Thank you BOB!!!! It was a great pleasure to dive with you!

Abschied von Bunaken und von unserem Diveguide Fenli.

Abschied von Bunaken und von unserem Diveguide Fenli.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Totenkult, Schwefelquellen und Schlammtauchen ... von Tana Toraja über Minhasa bis nach Bunaken und Lembeh.
Details:
Aufbruch: 12.09.2017
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 07.10.2017
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Maritta Wulf-Bauer I. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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