Danis und Muckis Reise in die große weite Welt

Reisezeit: Januar 2006 - März 2007  |  von Dani + Mucki

Durch die Blumeninsel am Trans-Flores-Highway

Nach unserem Komodoabenteuer erholten wir uns etwas in Labuan Bajo in Westflores. Die Stadt selber gibt zwar nicht wirklich viel her, aber es tut sich einiges auf den Strassen, Tauch- und Sightseeingtouren sind leicht organisiert und die Sonnenuntergaenge ueberm Meer sind der pure Wahnsinn.

Volleyfussball at its best

Volleyfussball at its best

Am Markt wird frischer Fisch in beeindruckender Menge und Vielfalt verkauft.

der heutige Fang

der heutige Fang

Sonnenuntergang ueber Komodo

Sonnenuntergang ueber Komodo

Nachdem wir halbwegs wiederhergestellt waren wagten wir es, die grosse Busreise ueber den Trans-Flores-Highway in Angriff zu nehmen. Dieser Fernverkehrsweg verbindet Labuan Bajo im Westen mit Laratunka im Osten auf ueber 700km selbstbewusst angelegter aber oft stark in Mitleidenschaft genommener Trasse.

oft nicht nur Gepaeck am Dach, sondern auch Schweine, Ziegen, und ueberzaehlige Fahrgaeste

oft nicht nur Gepaeck am Dach, sondern auch Schweine, Ziegen, und ueberzaehlige Fahrgaeste

Die Strasse ist beruechtigt, oft eng und unuebersichtlich und quert mehrere Bergketten auf wahnwitzig angelegter Route. Die Aussicht ist atemberaubend. Der racingorientierte Fahrstil der meisten Chaufeure bringt jedoch den Grossteil der Fahrgaeste dazu, sich das letzte Essen nochmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Die Strasse des grossen Kotzens

Die Strasse des grossen Kotzens

Die groesseren Staedte Labuan Bajo, Ruteng, Bajawa, Ende, Maumere und Laratunka sind jeweils 120 bis 150 km auseinander. Fuer diese Teilstrecken benoetigt man 4 bis 6 Stunden, manchmal auch erheblich laenger, je nach Fahrstil, Auslastung und notwendigen Reparaturen.

Unser erster Stopp war Ruteng. Schnell war klar, dass die Regenzeit unseren Entdeckerdrang etwas einschraenken wuerde.

Waehrend die Vormittage wolkenlos waren, verschwand die Sonne puenktlich zu mittag und sintflutartige Regenfaelle bestimmten den Grossteil der Nachmittage.

Markt in Ruteng am Vormittag

Markt in Ruteng am Vormittag

Markt am Nachmittag

Markt am Nachmittag

Ruteng ist keines der vielfrequentierten Touristenziele sodass unsere Praesenz auf viel Interesse stiess.

Wir besuchten ein traditionelles Dorf, Ruteng Piu, bzw. das was davon zwischen den Wellblechhuetten noch uebrig ist.

Ruteng Piu mit Opfersteinen und den beiden letzten traditionellen Haeusern

Ruteng Piu mit Opfersteinen und den beiden letzten traditionellen Haeusern

Tags drauf organisierten wir uns ein Moped um die Gegend unabhaengig erkunden zu koennen. Wir erklommen den 2400m hohen Gunung Ranaka, wobei uns die Moprette am ersten Teil des Weges gute Dienste leistete.

Der Weg zum Gipfel

Der Weg zum Gipfel

Ab dem Kreuzweg allerdings war Schluss mit Fahren, so gingen wir die letzten Hoehenmeter zu Fuss, wie sich das eigentlich ja auch gehoert fuer ordentliche Oesterreicher.

Flores ist groesstenteils katholisch, was der fruehen Ankunft der Portugiesen auf der Blumeninsel zu verdanken ist.

Damit sieht man ueberall katholische Kirchen, Kreuze und Friedhoefe.

Kreuzweg auf Flores Vulkanen

Kreuzweg auf Flores Vulkanen

Der Gipfel des Ranaka war relativ unspektakulaer weil nicht mehr aktiv, aus einem Nebengipfel rauchte es aber noch munter heraus.

Gipfelkreuz auf florianisch

Gipfelkreuz auf florianisch

Auf den Strassen ist einiges los und neben den vielen Mopeds trifft man einige Busse, alle restlos ueberladen, mit stinkenden Kupplungen und rauchenden Bremsen.

Transportiert wird alles was Platz hat, und noch viel mehr.

Tiertransport

Tiertransport

Vor allem Hendeln werden oft ans Heck oder an die Seite gebunden, damit sie auch genuegend Frischluft haben. Man will die armen Tiere schliesslich nicht quaelen.

Es werden viele Hendeln verspeist in Indonesien und auf jedem Markt kann man die gefiederten Freunde erstehen.

Endstation Markt fuer die Huehner

Endstation Markt fuer die Huehner

Fuer uns gings auf unserer Mopedtour weiter zum Danau Ranamese, einem kleinen See in einem Naturschutzgebiet westlich von Ruteng.

Ueberfahrt mit dem Floss

Ueberfahrt mit dem Floss

fast wie im Salzkammergut

fast wie im Salzkammergut

Auch hier beendete der nachmittaegliche Regen jaeh den Ausflugsspass fuer uns Sommerfrischler.

Entlang der Hauptstrasse kommt man immer wieder an riesigen Steinbruechen vorbei, an denen Lastwagen mit Baumaterial gefuellt werden.

Steinbruch mit Bambusleitern

Steinbruch mit Bambusleitern

Nach einer weiteren abenteuerlichen Busfahrt hiess die naechste Station fuer uns Bajawa.

In Bajawa am Markt

In Bajawa am Markt

Wir hatten Geschmack gefunden am unabhaengigen Erkunden der naeheren Umgebung unserer Ziele und checkten uns wieder einen der kleinen Flitzer die halb Indonesien bewegen.

Vulkane wohin das Auge blickt

Vulkane wohin das Auge blickt

Diesmal gings suedlich ueber eine abenteuerliche Strasse nach Bena einem traditionellen Dorf, das bekannt fuer seine Ikat-Weberei ist.

Am Weg wurde viel gearbeitet, um nicht auch noch den Rest der Strasse an die tropischen Regenfaelle zu verlieren. Vor allem Frauen arbeiten schwer manuell auf den Baustellen waehrend die Herren der Schoepfung die Mischmaschine bedienen bzw. die Lastwagen herbeifahren.

Baustelle am Weg

Baustelle am Weg

Bena liegt auf Felsterassen mit einem herrlichen Ausblick zur Kueste. Die Huetten sind grasgedeckt und haben ein Bambusvordach. Inmitten der Haeuserreihen befinden sich die Opfersteine, Graeber, Toten- und Geisterhaeusschen der Gemeinde.

Bena

Bena

Bei der traditionellen Ikat-Weberei in Indonesien werden die Laengsfaeden im aufgespannten Zustand aufwaendig abgebunden und mehrfach gefaerbt bevor das ganze per Hand mit einfaerbigen Schussfaeden zu kunstvollen Tuechern mit komplexen Mustern verwebt wird.

Ikat im Entstehen

Ikat im Entstehen

Jedes Dorf hat seine eigenen traditionellen Muster wobei sich auch Stuecke fuer den alltaeglichen Gebrauch von Festtagsgewaendern unterscheiden.

Weberinnen in Bena

Weberinnen in Bena

Benas Bewohner haben den urspruenglichen Charakter ihres Dorfes erhalten und verdienen damit jetzt nicht schlecht mit dem Tourismus.

Avokadogatsch passend zum Leibchen

Avokadogatsch passend zum Leibchen

Man bezahlt Eintritt und kommt oft nicht drum herum, einen der schoenen handgewebten Sarongs zu erstehen.

Opfersteine und Totenhaeusschen

Opfersteine und Totenhaeusschen

Eine halbe Tagesreise weiter befanden wir uns in Ende, einer Hafenstadt in der neben den Katholiken auch zahlreiche Moslems leben.

Hier tummelten wir uns vor allem auf den Maerkten auf denen man von frischem Fisch bis zu Ikat-Webereien alles erstehen kann.

Thunfischmetzger

Thunfischmetzger

Am Nachtmarkt wurde Dani von einer Verkaeuferin beinahe adoptiert.

am Gemuesestand

am Gemuesestand

Unter Tags wars an der Kueste ziemlich heiss sodass die Herumstrolcherei in der Stadt ziemlich anstrengend war.

Schwertfisch zersaebelt

Schwertfisch zersaebelt

Auch hier wird der Muell beseitigt wie ueberall in Indonesien. Man wirft ihn vor sich auf den Boden, irgendwann beserlt ihn wer zusammen, um ihn woanders auf einem Haufen liegen zu lassen. Der tropische Regen schwemmt einen Teil davon ueber die Baeche und Fluesse, die mehr schwimmenden Muellhalden gleichen, ins Meer. Und damit hat es sich dann auch.

Maedchen beim Plastikrecyclen

Maedchen beim Plastikrecyclen

Durch den vielen Muell und die Hitze riecht es dann oft etwas streng auf den Maerkten und Strassen. Daran muss man sich gewoehnen und es tut auch der Betrachtung der vielen Waren und Lebensmittel die angeboten werden keinen Abbruch.

Kuh und Kuhreste

Kuh und Kuhreste

Kurz vor Weihnachten waren wir in Ende, der groessten Stadt auf Flores auf der Suche nach einer Internetverbindung. Das stellte sich als recht schwierig heraus, da alle (zwei) Anbieter Probleme mit ihren Modems oder Leitungen hatten.

Am Hauptpostamt erklaerte sich jemand bereit, uns Zutritt zur heiligen Halle der Rechner zu gewaehren, obwohl auch dort nix funktionierte. Wir bastelten selber eine halbe Stunde herum und brachten sowas aehnliches wie eine Verbindung zustande.

Da sassen wir nun, bei 45 Grad ohne Ventilator und schickten unseren Familien ein weihnachtliches Lebenszeichen, so gut es eben ging.

Internet und Sauna in einem auf Flores

Internet und Sauna in einem auf Flores

© Dani + Mucki, 2006
Du bist hier : Startseite Asien Indonesien Durch die Blumeninsel am Trans-Flores-Highway
Die Reise
 
Worum geht's?:
Los gehts im Jänner 2006 westwärts, für 12 Monate (verlaengert auf 14 Monde) (oder solange die Kohle reicht ;-) immer der Sonne nach. Fiji - New Zealand - Tasmania - Australia - Papua New Guinea - Indonesia - Singapore - Malaysia - Thailand - Laos - Cambodia Euch Daheimgebliebene möchten wir auf diesem Weg an unserer Reise teilhaben lassen.
Details:
Aufbruch: 15.01.2006
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: 16.03.2007
Reiseziele: Fidschi
Neuseeland
Australien
Papua-Neuguinea
Indonesien
Singapur
Thailand
Malaysia
Laos
Der Autor
 
Dani + Mucki berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors