Weltreise

Reisezeit: April 2007 - Januar 2008  |  von Marc Schmitt und Melanie Strobel

Kambodscha- Von Phnom Penh nach Phnom Penh

Erschoepft aber gluecklich liessen wir uns auf die durchgelegene Matratze unserer Unterkunft in Phnom Penh fallen.
Acht Stunden zuvor standen wir noch auf der vietnamesischen Seite der Grenze, wartend auf unseren Ausreisestempel, da die Grenzbeamten erst noch ihren Schoenheitsschlaf zelebrierten.
Nach dem wir den Ausreisestempel erhalten hatten befanden wir uns 400 m flussaufwaerts vor dem Tisch der kambodschanischen Grenzbeamten, die erstmal die Visastelle errichteten. Nachdem uns zwei Stuehle gereicht wurden liessen wir uns in der Palmhuette nieder um unser Visa zu erhalten, bevor es wieder mit dem Boot weiter flussaufwaerts ging.
Ploetzlich einsetzender Regen erschwerte die Fahrt und auf meine mehrfach gestellte Frage, wie lange es noch dauern wuerde erntete ich Achselzucken und Antworten wie "Maybe 4 hours" oder "Maybe 5 hours".
Nach 4,5 h ununterbrochenem Regen und 1,5 h Busfahrt, natuerlich auch von Regenschauern begleitet, waren wir um eine Erkenntnis reifer: Regenzeit!
Muede und ausgelaugt nahmen wir das Angebot der Nepper und Schlepper diesmal an, da wir sowieso keine grosse Muse mehr besassen um in dem noch anhaltenden Regenschauer nach einer neuen Bleibe zu suchen. Unsere Reiseplanung sah es eh nicht vor vorerst laenger als zwei Naechte in Phnom Penh zu verweilen.
Auf Regen folgt auch mal Sonnenschein!
Und so marschierten wir am naechsten Morgen durch die ehemalige Geisterstadt Phnom Penh. Inmitten des pulsierenden Lebens ist es kaum vorstellbar, dass diese Stadt vor nur einer Generation von den Roten Khmer gewaltsam evakuiert wurde. Die Idiologie der Roten Khmer war es, Kambodscha systematisch in einen Bauernstaat zu verwandeln. Nach dem Ende des vorausgegangen Krieges zogen die Roten Khmer am 17.4.1975 unter begeistertem Jubel der Bevoelkerung, die auf Frieden hoffte, in Phnom Penh ein. Unter dem Vorwand, die Bevoelkerung vor einem bevorstehenden Angriff der Amerikaner zu schuetzen, wurde die Hauptstadt binnen weniger Stunden gewaltsam evakuiert, um auf dem Land ihre neue Existenz als Kleinbauern aufzunehmen.

In der Folge wurden Massenexikutionen an Intellektuellen, Gebildeten und deren Familien angewiesen. Selbst das Tragen einer Brille wurde als Verbrechen eingestuft, das mit dem Tode zu bestrafen war. Nach 3J.8M.20T. tatenlosem Zusehens der Staatengemeinschaft setzte Vietnam der Schreckensherschaft ein jaehes Ende. Ab 1989 wurde Kambodscha zur Verwaltung der UN anvertraut und Phnom Penh erlangte den Ruf einer gesetzlosen Stadt, den sie trotz aller Bemuehungen bis heute nicht abstreifen konnte.
Als wir die Strassen Richtung "Boeng Kak-See" durchschlenderten nahmen wir die Umgebung, aufgrund des geschichtlichen Hintergrunds, mit einem anderen Blickwinkel wahr. Speergitter vor jeder Haeuserfront, die neueste Stacheldrahtgeneration zwischen den Haeusern und abgebrannte oder zerstoerte Kolonialvillen zierten das Stadtbild. Am "Boeng Kak-See" erstreckt sich das Travellerviertel der Stadt, denn hier sollte unser naechstes Domizil, nach der Rueckkehr aus Sihanoukville, sein.

In einem unerwartet luxurioesen Bus fuhren wir am naechsten Morgen die Nationalstrasse 4 entlang nach Sihanoukville. Ein kleines idyllisches Staedtchen gelegen am Golf von Thailand. Unzaehlige Straende liessen uns von einem erholsamen Strandurlaub traeumen.
Sihanoukville- 12.30 Uhr: Bei Ankunft Regen, aber das Haar sitzt!
Sihanoukville- 13.00 Uhr: Einzug bei "Mama", Regen, das Haar ist nass aber das Bier laeuft!
Sihanoukville- 14.00 Uhr: Regen, aber das Mittagessen ist richtig lecker!
Sihanoukville- 16.00 Uhr: Regen, aber das Buch ist spannend!
Sihanoukville- 18.00 Uhr: Regen, aber das kambodschanische Abendessen schmeckt!

Sihanoukville- 20.00 Uhr: Regen, wir sind immernoch bei "Mama"!
Sihanoukville- 22.00 Uhr: Regen, aber das Bier laeuft immer noch!
Sihanoukville- 24.00 Uhr: Regen, wir gehen ins Bett!

Regenzeit ein geplatzter Traum!

Im Herzen des Staedtchens waren wir bei "Mama", der Besitzerin des Gaestehaus "Angkor In" untergekommen.
Ueber unsere schaebigen und heruntergekommenen Zimmer sahen wir gerne hinweg, da wir im Hotel "Mama" immer zuvorkommend und freundlich bedient wurden. Hier wurde einem im wahrsten Sinne des Wortes jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Es eroeffnete sich ein Schlaraffenland vor uns. Alles, aber auch wirklich alles wurde von "Mama" organisiert und selbst einsame Herzen wurden getreu der ersten Stufe nach Maslows Pyramide zufrieden gestellt.
Nichts ist unmoeglich - "Mama"!!
Nur den Regen konnte sie nicht vertreiben, weshalb wir die nachfolgenden vier Tage in guter All-In-Manier mit lesen verbrachten.
Eines Morgens in einer Regenpause mieteten wir wagemutig ein Moped um meine "Meli-Sightseeing-Tour" zu starten. Unser Ziel: Ein Kreisverkehr!
Inmitten des Kreisverkehrs thronten zwei goldglaenzende Loewen, die das Wahrzeichen der Stadt darstellten.
Der Besuch von vier Straenden und dem Hafen bildeten den kroenenden Abschluss.
Just in dem Moment, als wir wieder bei unserer Unterkunft waren und Marc elegant unser Moped in die Parkluecke balancierte, fing es wieder an auf das Heftigste zu Regnen.

Nach 6 beruhigenden Tagen im "Hotel Mama" traten wir frisch erholt unsere Rueckreise nach Phnom Penh an.

War unsere Suche nach einer Unterkunft in Phnom Penh erfolgversprechend?
Was sind die "Killing Fields" und was verbirgt sich
hinter S-21?
Soll es etwa weiter Regnen? ..............

............dazu wie immer mehr im naechsten Reisebericht.

Neue Eigentuemer gesucht!

Neue Eigentuemer gesucht!

Meli und "Mama"

Meli und "Mama"

Selbst die Strassenverkaeufer haben bei diesem Regen keine Lust zum Arbeiten.

Selbst die Strassenverkaeufer haben bei diesem Regen keine Lust zum Arbeiten.

Mein Highlight der 
"Meli-Sightseeing-Tour"

Mein Highlight der
"Meli-Sightseeing-Tour"

Junger Verkaeufer am Strand...

Junger Verkaeufer am Strand...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Beginn unseres grossen Abenteuers verschlaegt es uns nach Mexico. Von Cancun aus starten wir unsere Rundreise auf der Yutucan-Halbinsel um dann ueber Campeche langsam ins Landesinnere zu kommen.Ab Ende Mai geht es dann weiter in den asiatischen Raum, Vietnam, Kambotscha, Laos, Thailand, Tibet, Nepal um dann ueber Indien nach Deutschland zu fliegen.
Details:
Aufbruch: 07.04.2007
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Januar 2008
Reiseziele: Mexiko
Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Der Autor
 
Marc Schmitt und Melanie Strobel berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.