Einmal um die ganze Welt...

Reisezeit: August 2012 - Mai 2014  |  von Walter und Heike Tautermann

Suedostasien,Laender so schoen wie Perlen: Phnom Phen, schnuckelige Hauptstadt....

eine andere Glaubensrichtung.....

eine andere Glaubensrichtung.....

freundliche Wegweiser...

freundliche Wegweiser...

neugieriger Mönch...

neugieriger Mönch...

der Königspalast in Trauer...

der Königspalast in Trauer...

immer wieder "heilige" Elefanten

immer wieder "heilige" Elefanten

alte Traditionen verbinden sich harmonisch mit modernen Neubauten...

alte Traditionen verbinden sich harmonisch mit modernen Neubauten...

leider auch an manchen Ecken Tierquälerei....

leider auch an manchen Ecken Tierquälerei....

heilige Zeremonien für den König...

heilige Zeremonien für den König...

Auf geschichtstraechtigen Boden....

Phnom Penh
schnuckelige Hauptstadt für ein kleines Land

02.01.2013
Heute ziehen wir weiter, wir verlassen die Insel. Einerseits sehr schade,denn es war fantastisch hier, andererseits wird es Zeit.....
( mir wird's langweilig, schließlich gibt es noch sooooo.....viel auf der Welt zu sehen)

Nachdem nicht so richtig klar war, wann das Boot startet und mein Mausbiber mich (...und ich ihn) aus den Augen verloren hatte, verpassen wir das erste Boot um 14.00 Uhr.
Ich saß im Bootshaus und lies noch einmal dieses traumhafte Türkis des Meeres auf mich wirken während ich gleichzeitig mein Tagebuch mit diesen letzten Eindrücken füllte. Mit keinem Blick hatte ich bemerkt, was für eine Aufregung um mich herum bzw. wegen mir war. Als ich mich ("Stunden später") umschaute, saß mein Walter mit Matthias und Janine gemütlich vor unserem Hostel und ich dachte noch, daß ist aber nett von den beiden, daß sie sich verabschieden kommen. So packte ich zusammen und ging rüber.....na, die haben mich alle angeguckt, als wäre ich Neptun persönlich und ich hab gar nichts mehr gepeilt....Zum Glück war die Insel ja nicht so groß, also konnte ich schon mal nicht so weit sein.....doch ans Bootshaus hatte keiner gedacht...

Somit geht es erst um 16.00 Uhr zurück aufs Festland und dann mit dem Nachtbus nach Phnom Penh.
Bin neugierig und gespannt, möchte etwas über die Geschichte erfahren, vor allem über den schrecklichen Bürgerkrieg. Ich denke 2 Tage sind ausreichend, wir werden sehen. So gegen 0.30 Uhr in der Nacht kommen wir in Phnom Penh an, diesmal habe ich mir geschworen, daß ich genau weiß, wo wir hin wollen und kenne auch den Preis für's Tuk-Tuk... Jawohl, es funktioniert, der Tuk-Tuk-fahrer wollte wirklich nicht mehr als 3$, doch alle Hostels waren voll. Er bringt uns dann doch noch gut unter, etwas an den Rand des Geschehens, aber nett und sauber. So gönnen wir uns noch ein Bier und gehen schlafen.

03.01.2013
Um 10.00 Uhr ziehen wir los. Zuerst frühstücken wir in einer kleiner Bar an der Straßenecke und der Mausbiber freut sich über das lange nicht mehr da gewesene Salamiebagette.
Wir schlendern zum "Tonle Sap" (einem Nebenarm des Mekong). Hier gehen wir eine Abkürzung durch einen kleinen Stadtteil, der völlig auf die buddhistische Erziehung der Mönche ausgerichtet ist, mit vielen Stupa's, kleinen Tempeln und einem Kloster.
Ich frage 2 junge Lama- Mönche nach dem Weg und stelle fest, das sie Frauen viel aufgeschlossener gegenüber sind, als in den bisher von uns besuchten, asiatischen Ländern.
Wir finden den Königspalast auf Anhieb, doch leider dürfen wir nicht hinein. Der König "Sihanouk" ist vor knapp 3 Monaten gestorben und das Land trauert sehr um ihren großen Regent, der ja angeblich zweimal das Land aus der Misere heraus geholt hat.

Nebenbei bemerkt:....

König Preah Bat Samdech Preah Norodam Sihanouk (so sein voller Name) lebte von 1922- 2012. Er war von 1941-1955 und von 1993- 2004 König und Staatsoberhaupt von Kambodscha und wurde bzw. wird noch immer von der Bevölkerung hoch verehrt.
Sein hoher Einfluß bei der "Roten Khmer" unter Pol Pot ernannte ihn zwar zum Staatsoberhaupt von Kambodscha, doch durch seine nicht dem Regime angepasste Friedenspolitik, wurde er später unter Hausarrest gestellt. Fünf seiner Kinder und vierzehn Enkelkinder wurden in dieser Zeit umgebracht. So ging er schliesslich nach China ins Exil.
Rückblickend werden seine wechselhaften Allianzen und seine Schaukelpolitik erst verständlich, wenn man beachtet, daß für ihn nur 2 Dinge im Vordergrund standen:

Der Erhalt der Unabhängigkeit Kambodschas und des inner- und aussenpolitischen Friedens.
Übrigens betätigte sich der King auch als Choreograph und Komponist.
2004 trat sein Sohn Norodan Sihamoni in die Fußstapfen seines Vaters, sowohl politisch, als auch künstlerisch.....

Am großen Bouleward vor dem Königspalst treffen wir einen jungen Mönch, der hochinteressiert nach unserer Herkunft fragt und wissen will, was wir alles schon gesehen haben und wo wir noch hin gehen werden in seinem Land. Zwischen Walter und ihm entwickelt sich ein tiefgreifendes Gespräch. Da mich der Buddhismus schon seit langem interessiert, könnte ich ihm noch stundenlang zuhören. Er gibt uns auch seine Adresse im Kloster und würde sich sehr freuen, wenn wir kämen.... Noch mehr Neugier macht sich bei mir breit.

04.01.2013
Mit dem Fahrrad durch Phnom Phen ist ein großes Abenteuer, haben wir gelesen und am eigenen Leib gespürt. Hier gibt es große Straßen, Ampeln und auch Kreisverkehr, jedoch niemand hält sich daran. Da fährst du brav auf der rechten Seite und plötzlich steht ein Tuk-Tuk oder Moped da, das unbedingt an dir vorbei in die andere Richtung muss, very crazy!!!
Aber wir haben es bis zum "Toul Sleng Genocadi S 21"- Museum geschafft. Wir sind beide äußerst betroffen von dem, was wir hier sehen und niemals hätten wir vermutet, daß es in Kambodscha auch so einen Wahnsinnigen, wie Hitler, gab.

Zum besseren Verständnis:
Das ehemalige Gefängnis S21 der "Roten Khmer"steht als Erinnerung an die dort begangenen Verbrechen. Bei dem Gebäudeensemble handelt es sich um ein Gymnasium, das zur systematischen Folterung der Insassen (hautsächlich Intelektueller und Leuten aus dem Staatsdienst) diente. 14 000 - 20 000 Menschen wurden in der Zeit von 1975- 1979 hier inhaftiert und getötet.

Allein 1720 Menschen waren in diesem Gefängnis an den Gräultaten beteiligt und wurden zum Teil bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen.
Es wurde alles sorgfältig von den Peinigern fotographiert und dokumentiert, sodaß beim Anblick der Bilder und beim Lesen der einzelnen Biographien, der Besucher regelrecht die Schreie der gepeinigten Menschen in seinem inneren Ohr hören kann.

Draußen im Schulhof verkauft ein kleiner, älterer, unscheinbarer Mann mit Hilfe von ein, zwei jungen Leuten sein signiertes Buch. Wir erfahren, daß er einer von 7 Überlebenden war, die damals befreit wurden. Heute ist er Direktor der Opfergesellschaft "Toul Sleng" in Kambodscha und einer der Zeitzeugen, der die Welt über die damaligen Gräultaten aufklärt.
(in diesem Bürgerkrieg kamen ca.1,7 Mio. Menschen ums Leben)

für den wo's interessiert:
Film: Roland Joffe' " The Killing Fields" (1984)
Buch: Luong Ung " Der weite Weg der Hoffnung"
(fischer Verlag)

Wir radeln zurück am Mekong entlang, zum "Wat Phnom"-Tempel, der auf einem 27 m hohen, künstlichen Hügel erbaut wurde. Früher waren hier Affen zu sehen und ein Elefant transportierte die Touristen auf und ab. Gott sei dank, wurde das arme Tier in Rente geschickt und die Affen haben sich verzogen.....naja, die hatten ja niemanden mehr zum ärgern
Nachdem wir noch sehr lecker essen waren, radeln wir heim und müssen sagen, das wir ganz schön kaputt sind....
Trotzdem planen wir unsere Motorradtour nach Siamreap...jippiiii, wir wollen Land und Leute hautnah erleben.

Blumenfrau, auf einem der vielen Märkte in Phnom Phen

Blumenfrau, auf einem der vielen Märkte in Phnom Phen

Hmmmm...Litschie´s

Hmmmm...Litschie´s

ein Fahrrad voll Kekse...

ein Fahrrad voll Kekse...

haufenweise Fleisch....

haufenweise Fleisch....

"S 21, das Gymnasium des Schreckens", hier der Foltergalgen...

"S 21, das Gymnasium des Schreckens", hier der Foltergalgen...

ohne Worte.....

ohne Worte.....

Mister Muon Ly, einer der letzten Überlebenden im S21

Mister Muon Ly, einer der letzten Überlebenden im S21

Wat Phnom....

Wat Phnom....

am Tonle Sab, einer der wichtigen "Lebensadern" in Kambodscha

am Tonle Sab, einer der wichtigen "Lebensadern" in Kambodscha

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Teil 1: von Moskau mit der Transib nach Peking, wieder westwärts nach Indien, Thailand, Kambodscha, Laos,Burma, Indonesien, Australien Teil 2: Argentinien,Chile, Bolivien, Peru, Brasilien, Venezuela, Costa-Rica, Karibik
Details:
Aufbruch: 21.08.2012
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 01.05.2014
Reiseziele: Russland / Russische Föderation
Mongolei
China
Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Myanmar
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor