Hauptsache Kambodscha!

Reisezeit: Dezember 2011  |  von chaos23 -

.., mit dem Zug nach Kambodscha!

Gleich am frühesten Morgen - und wieder stellt sich die Frage, warum einem in Asien ein Aufstehen um 4 oder 5 Uhr morgens problemlos viel Freude bereitet - ging es zum Bangkoker Hauptbahnhof für den Zug nach Kambodscha. Nach Kaffeebesorgungen, Ticketkauf, Frühstück usw suchten wir uns im Zug einen gemütlichen Querplatz und harrten der Dinge.

Mit Pünktlichkeit schmückt sich die SRT sicherlich nicht, auch sind die Züge nicht mal annähernd europäischer Standard, dennoch macht das Reisen damit eine Menge Spaß. Erstens ist es schweinebillig - 48 Baht für eine Fahrt bis zur Grenze und zweiten bekommt man drinnen wie draussen viel zu sehen. Erstmal dauert es ja gefühlt etwa eine Stunde, während über Bangkok die Sonne aufgeht, bis man diese Stadt verlassen hat und das ländliche Leben zu sehen ist. Reisfelder, kleine Bahnhöfe, typische asiatische Szenen innerhalb und außerhalb des Zuges... und nicht zu vergessen die ständig durchlaufenden Essens- und Getränkeverkäufer.

Gegen Mittag liefen wir dann am Endbahnhof Aranyapreth ein und wurden so gleich wieder von einer Meute TukTuk Fahrer empfangen. Da wir ungefähr nur 20 Bleichgesichter im Zug waren, waren wir ja auch schnell entdeckt. Nun gut, zur Grenze wollten wir nicht laufen und verhandelten schließlich einen guten Preis. Der Fahrer lud uns dann erstmal beim Visaservice ab, der typische Scam eben. Viele unwissende Touris fallen darauf rein, jedoch hat Kambodscha immer noch Visa On Arrival!

Jetzt ging erstmal die Papiertortur wieder los. Aus Thailand ausstempeln, nach Kambodscha laufen, hier erstmal den gelben Gesundgheitszettel ausfüllen, weiterlaufen über die Straße zur Visastelle, hier wieder nen Zettel ausfüllen und mitsamt Passbild, Reisepass, gelbem Zettel und 20 Dollar durch ein Fenster flankiert von zwei Beamten und besetzt von vier weiteren reichen. Jetzt kam kurz Protest auf, denn man wollte 22 Dollar haben. Nachdem ich felsenfest dabei blieb, dass ich nur die 20 Dollar wie auf dem Schild auch gedruckt zahlen würde, nahm man schließlich murrend meinen Pass mitsamt Geld entgegen. Doof nur, dass alle anderen Reisenden meinen Protest mitbekamen und so natürlich auch keine <Extragebühren> zahlen wollten. Also gabs für die Beamten mal keinen Zusatzverdienst ... wenn jedoch jeder darauf reinfällt, und das tun täglich sicherlich immer noch 2/3 der Reisenden, ist das ein netter Nebenverdienst von etwa 100 Dollar pro Mann und Tag.

Battambang

Battambang

Es ging aber noch weiter. Nachdem sich der Beamte beim Aufrufen meines Namens fast die Zunge brach und mir den Pass wieder aushändigte, ging es weiter zur Stempelstelle. Hier musste wieder rum ein Einreise/Ausreisezettel ausgefüllte werden, der dann später in den Pass getackert werden würde. Mein Visa klebte ja immerhin schon drin, nur ungestempelt. Jetzt kam die Überraschung schlechthin - Scanner! Und zwar komplett. Also wird man mittlerweile in Kambodscha bei der Einreise komplett Finger gescannt und fotografiert. Hmmm...wohl Geschenke aus den USA. Zur Verbrechensbekämpfung?

Psah Leuh

Psah Leuh

Endlich durch und in Kambodscha. Mit dem kostenlosen Shuttle gings zum Busbahnhof und von hier mit Capitol Tours weiter nach Battambang. Da kamen wir dann auch so gegen 16 Uhr an. Unterwegs verläuft die alte Bahnlinie mehrere Kilometer paralell zur Straße bis Sisophon und die Bauarbeiten auf dem Teil der Strecke sind mittlerweile fast fertig. Klar, die Thais wollen auch endlich den Transitweg aufmachen.

Muddy Waters...

Muddy Waters...

In Battambang angekommen waren wir schon relativ zentral und liefen auf den Markt zu. Der sieht von der Bauart fast aus wie der in Phnom Penh - nur eben eckig statt rund. Und gleich ums Eck fanden wir unser Hostel - für 5 USD die Nacht inkl TV, Kühlschrank, Lüfter, free Wi-Fi - und kalter Dusche. Bei Temperaturen über 30 Grad ist man dafür sogar dankbar. Und so sind wir Abends noch ein wenig rumgelaufen, haben nette Lokale entdeckt, Wäsche weggebracht und gut gegessen. Das Battambang Comfort Inn erwies sich als echter Glücksgriff, denn obwohl unten eine Bar war, war es ruhig und ein fast familiärer Betrieb, in dem auch viele Khmers einkehrten.

© chaos23 -, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gegen Ende 2011 sollte es wieder nach Südostasien gehen. Ein langes Hin und Her und ziemliches Pokern mit den Flugpreisen, aber letztendlich war es dann soweit - Dezember fast komplett in Thailand und Kambodscha. Weihnachten am Strand.
Details:
Aufbruch: 05.12.2011
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.12.2011
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
chaos23 - berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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