Unterwegs am "Banana pancake trail" - einmal durch Südostasien

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Nicole W

Kambodscha : Phnom Penh - 21.-22.2.2015

Von Buspannen, sauberen Straßen und royalem Prunk

Nach einem letzten Frühstück am Strand ging es morgens los Richtung Phnom Penh. Erst noch ganz allein ein Remork für uns (Luxus!), standen wir schließlich dem Bus gegenüber. Vor 20 Jahren dürfte dieser auch in Österreich noch eine Zulassung bekommen haben, die besten Zeiten hatte er deutlich hinter sich. Wieder mal nicht genug Sitzplätze, wurden diesmal kurzerhand Holzbretter zwischen die Sitzreihen gelegt, schon passten noch gut 10 Menschen mehr rein Im Schneckentempo und mit verzweifelt um Erlösung krächzendem Getriebe ging es dann die (geplanten) 5 Stunden ins Landesinnere, überholt von jedem Moped und Auto um uns herum...Bei jeder minimalen Steigung bekam man das Bedürfnis sich zur besseren Gewichtsverteilung nach vorne zu lehnen, damit der Bus das wohl schafft Unerwartet häufig waren auch die Pausen, in den ersten 2 Stunden blieben wir gleich mehrere Male stehen. Nach dem dritten Stopp fiel die Klimaanlage dann aus und langsam aber sicher stand uns der Schweiß auf der Stirn (und überall anders...), nicht lange danach ging dann gar nichts mehr. Alle raus aus dem Bus, die Hälfte der Männer zum Motor und jeder der wollte durfte auch ein wenig mitbasteln. Nachdem der Kübel mit den Ersatzschrauben durchsucht wurde, mit Holzknüppel und Eisenstange im Motorraum gehebelt, Teile daraus entfernt und (hoffentlich...) andere hinzugefügt wurden und einer heißen Stunde irgendwo am Straßenrand lief der Motor plötzlich wieder, zufriedene Gesichter bei den 'Mechanikern' und die Reise konnte weitergehen! Ein Teil unserer ausländischen Mitreisenden hatte in der Zwischenzeit schon die Flucht angetreten und war mit einem (zufällig?) vorbeikommenden Minibus weitergereist. Da wir aber nicht nochmal für die gleiche Strecke zahlen wollten, genossen wir die restliche Fahrt, in der der Fahrer offensichtlich versuchte die verlorene Zeit aufzuholen, bei kaputter Klimaanlage. Aber wir sind ja 'Survival-Backpacker' (so nannten uns mal zwei deutsche Mädels, weil wir kein Warmwasser hatten bei 30 Grad Außentemperatur)

Bye bye beach, zumindest bis in gut einem Monat

Bye bye beach, zumindest bis in gut einem Monat

Das Mechanikerteam

Das Mechanikerteam

Wettbewerbsgewinner der Kategorie 'die meisten Personen in nur einem Minibus'

Wettbewerbsgewinner der Kategorie 'die meisten Personen in nur einem Minibus'

Durchgegart nach 7,5 Stunden Gesamtreiszeit in Phnom Penh angekommen gingen wir den Kilometer zu einem Hostel aus dem Reiseführer, diesmal ein richtig Nettes (Waschbecken UND Warmwasser ) für wieder nur 9 Dollar. Dabei hätten wir diesmal sogar mehr bezahlt Duschen sparten wir uns vorerst, da jede Bewegung einem sowieso wieder den Schweiß aus allen Poren trieb - es ist unglaublich heiß hier. Phnom Penh selbst ist, entgegen unserer Erwartungen einer asiatischen Hauptstadt, sehr ordentlich und sauber, es sind nur wenige Mopeds unterwegs, dafür prägen Tuk Tuks und Autos (und zwar die riesigen Protzschlitten...) das Straßenbild. Zu unserem eigenen Verwundern gefiel es uns Allein die Tuk Tuk Fahrer würden vermutlich mit der Zeit eine Nervenprobe werden, mit ihrem ständigen 'Need Tuk Tuk?! können sie sehr penetrant sein. Wobei sie immer ein 'Mister' hinzufügten, ich war also fein raus Auffällig waren auch die vielen Polizisten, die zu sehen waren, die zahlreichen Mönche, die morgens von Haus zu Haus gehen und leider auch das Gefälle zwischen Arm und Reich. Jeder Lokal und jeder Supermarkt hat hier einen eigenen Parkservice, um die Riesenschlitten unterzubringen, an jeder Kreuzung sieht man Bettler von Auto zu Auto gehen. Oft wurde aber auch wirklich etwas gegeben, was man in Graz nicht oft beobachten kann.

Phnom Penh - Stromsparen gibts nicht

Phnom Penh - Stromsparen gibts nicht

Am zweiten Tag in der Hauptstadt stand Sightseeing am Programm. Erst der Königspalast mit seinen prunkvollen Verzierungen und Gold und Silber, so weit das Auge reicht, dann die Silberpagode, deren Boden mit über 5000 Silberteilen ausgelegt ist und schließlich noch Tuol Sleng, eine ehemalige Highschool, die unter dem Regime von Pol Pot in ein Gefängnis umgewandelt wurde.

Am Abend besorgten wir uns noch schnell die Tickets für die morgige Weiterfahrt nach Siem Reap, schließlich wollen wir noch gemeinsam die Tempel von Angkor besuchen, bevor Lukas am Donnerstag bereits den Heimflug antritt

Mosquitostiche bisher + 3

Königspalast

Königspalast

Prunk soweit das Auge reicht

Prunk soweit das Auge reicht

© Nicole W, 2014
Du bist hier : Startseite Asien Kambodscha Phnom Penh - 21.-22.2.2015
Die Reise
 
Worum geht's?:
Jede große Reise beginnt mit einem ersten Schritt, das wusste schon Laotse. In diesem Sinne wird eine jahrelange Wunschvorstellung nun endlich doch noch Realität. Job gekündigt, Studium fertig (naja, so gut wie ;-)) , Auto verkauft - jetzt kann es losgehen.
Details:
Aufbruch: 29.01.2015
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 27.05.2015
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Malaysia
Philippinen
Indonesien
Der Autor
 
Nicole W berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors