Let the good times roll - ab nach Südostasien!

Reisezeit: Februar - Juli 2015  |  von Kerstin und Tobi

Kambodscha: Siem Reap

Heiß, heißer, Siem Reap!

4.3.15
Zur Orientierung haben wir uns gleich mal zwei Fahrräder ausgeliehen und Siem Reap erkundet. Unseren eigentlichen Versuch, zum Tonle Sap See zu fahren, mussten wir hitzebedingt nach einigen Kilometern abbrechen (37 Grad) und haben uns stattdessen auf dem Psar Chaa Markt umgeschaut. Da gibts wirklich alles zu super Preisen, wie wohl fast überall in Südostasien. Es wird einem ja schon immer vorher von Freunden gesagt, die schon mal hier irgendwo unterwegs waren, aber es ist wirklich so: Am besten, man fliegt mit einem komplett leeren Rucksack hierher! Das einzige sind Arzneimittel und Sonnencreme, die unbedingt mit müssen, weil alle "westlichen" Produkte um ein vielfaches teurer sind.
Nach einer kleinen Fußmassage (3$ für 30 min. ) gings am Nachmittag zum Abkühlen wieder in die Unterkunft.
Den Tag haben wir beim Khmer Buffetessen schön ausklingen lassen.
Wirklich interessant und vielseitig, aber nachdem Kerstin ein Stück Fleisch erwischt hat, welches vielleicht Hund gewesen sein könnte (es hat auf jeden Fall ,,nicht sonderlich gut" geschmeckt ), hat sich in erster Linie nur noch Tobi des Buffets erfreut.
Fazit:Interessant bis lecker, aber gewöhnungsbedürftig!

Kerstin mit einem der modernen 1,5 $ Fahrrädern mit 1-Gang Shimano Schaltung.  
Aber so schnell wollen wir eh nicht unterwegs sein. Wir haben ja Zeit!

Kerstin mit einem der modernen 1,5 $ Fahrrädern mit 1-Gang Shimano Schaltung.
Aber so schnell wollen wir eh nicht unterwegs sein. Wir haben ja Zeit!

Der Lebensmittelteil des Psar Chaa Marktes. Hier wird noch richtig gehandelt!

Der Lebensmittelteil des Psar Chaa Marktes. Hier wird noch richtig gehandelt!

Eine der vielen Schulen, die wir auf unserem verkürzten Ausflug gesehen haben. 
Das freut uns natürlich besonders. 
Übrigens wird hier auch erstaunlich gut Englisch gesprochen.

Eine der vielen Schulen, die wir auf unserem verkürzten Ausflug gesehen haben.
Das freut uns natürlich besonders.
Übrigens wird hier auch erstaunlich gut Englisch gesprochen.

Das Buffet: vorne Soßen und die fertigen Gerichte, rechts die Sachen zum kochen und links die Sachen zum braten.
Da haben wir echt ein wenig Zeit und Hilfe gebraucht, bis wir das gecheckt haben.

Das Buffet: vorne Soßen und die fertigen Gerichte, rechts die Sachen zum kochen und links die Sachen zum braten.
Da haben wir echt ein wenig Zeit und Hilfe gebraucht, bis wir das gecheckt haben.

Und so siehts dann aus, wenn's auf dem Tisch steht und auf dem persönlichen Grill/Kocher liegt

Und so siehts dann aus, wenn's auf dem Tisch steht und auf dem persönlichen Grill/Kocher liegt

Unser erster Eindruck:
Sehr nette Leute; Essen O.K., aber Thailand besser; tendenziell teurer als erwartet.
Also wer denkt, Kambodscha ist günstiger als Thailand, liegt definitiv falsch. Essen kostet unserer Meinung nach mehr, nur die Unterkünfte und das Bier sind hier billiger.
Wir haben übrigens im "sweet dreams guesthouse" genächtigt, was wir nur wärmstens empfehlen können. 15 $ für ein sehr sauberes Zimmer mit Doppelbett Aircon und Venti und supernetten Bedienungen. Ist halt noch ein Famillienbetrieb und das merkt man.

Angkor What?

Diesen Abschnitt haben wir nach der gleichnamigen Bar in der Pub Street benannt... Wenn man sich die Eintrittskarte kaufen will, denkt man sich das erste mal "was geht denn hier ab?!" (20$ pro Tag und Person, 3 Tage 40$). Und das nächste mal, wenn man sich eines der tausenden schönen Motive mit 100 Chinesen mit Tablets in der Hand teilen muss. In Angkor haben vor 1000 Jahren Millionen von Menschen gelebt, aber ich glaube ja fast, dass heute wieder genausoviel los ist.
Bemerkbar wirds vor allem an den Hot Spots zu den beliebten Zeiten (Sonnenauf- und untergang) und wir haben beides mitgenommen.... Kein Reinfall, aber schon eine kleine Enttäuschung, dazu später mehr...
Kurz noch als Info vorweg: Angkor war ja mal DIE Stadt in Südostasien vor ca 1000 Jahren und was jetzt noch zu sehen ist, sind die Tempel, die sich der Dschungel noch nicht komplett einverleibt hat oder die wieder aufgebaut wurden (nur heilige Stätte durften aus Stein gebaut werden, deshalb ist vom Rest sowieso nichts mehr zu sehen...). Angkor Wat ist unter diesen Stätten die Superlative, als das größte Gotteshaus.
Der Tipp: Den Sonnenuntergang muss man vom Bakheng sehen (ein Tempel auf nem Berg in der Nähe von Angkor Wat) und sich tagsüber ein paar andere Tempelanlagen anschauen. Das haben wir dann auch gemacht und uns erst mal Ta Prohm angeschaut.
Super beeindruckender Natur-Tempel-Mix (Nicht umsonst wurde hier Tomb Raider gedreht). Doch bis man dort hinkommt, muss man erst mal ein Rudel Kinder durchqueren bzw. ignorieren, die betteln oder einem irgendetwas andrehen wollen. Hierzu steht ausdrücklich auf vielzähligen Infotafeln geschrieben, auf keinen Fall etwas zu kaufen oder Geld zu geben, weil es die Kinder nur noch mehr bestärkt zu betteln, anstatt zur Schule zu gehen. Da muss man wirklich lernen, aktiv wegzuschauen, auch wenn sie einem noch so leid tun.
Wenn man das geschafft hat, teilt man sich eines der unzähligen Motive mit gleichgesinnten Fotojägern aus aller Welt.

Wir und wohl die bekannteste Wurzel der Welt.

Wir und wohl die bekannteste Wurzel der Welt.

Der Dschungel und der Tempel!

Der Dschungel und der Tempel!

Nach einigen kleineren Tempeln und Anlagen gings weiter nach Angkor Thom, das "Stadtzentrum".

Auf dem Weg zum Eingangsportal von Angkor Thom.

Auf dem Weg zum Eingangsportal von Angkor Thom.

Der Weg zum königlichen Palast.

Der Weg zum königlichen Palast.

Da hat man sich schon mal eine Auszeit und eine kühle Kokusnuss verdient.

Da hat man sich schon mal eine Auszeit und eine kühle Kokusnuss verdient.

Danach gings weiter Richtung Sonnenuntergang-Aussichtstempel.
Die angebotenen Elefantentouren auf den Tempel (20 $) und das rege Treiben am Fuße des "Berges" haben schon einiges erahnen lassen, aber welche Szenerie uns da oben erwartet hat....

Am Beginn des Weges hinauf zum Bakheng.

Am Beginn des Weges hinauf zum Bakheng.

Das war um 4.00 p.m. also fast 2 Stunden vor Sonnenuntergang.

Das war um 4.00 p.m. also fast 2 Stunden vor Sonnenuntergang.

Der Blick auf Angkor Wat.

Der Blick auf Angkor Wat.

Noch schnell ein Foto geschossen...

Noch schnell ein Foto geschossen...

Irgendwann hatten selbst die, die auf dem Bild gesessen sind und eigentlich eine "gute" Sicht auf das in der Ferne irgendwo erkennbare Angkor Wat hatten, gar keine mehr, weil sich immer wieder jemand davor gestellt hat.
Nach ca. 1 Stunde warten haben wir den Spießrutenlauf durch die chinesischen Tablet- und Smartphoneobjektive nach unten gewagt.

Wir auf dem Weg nach unten und oben wurden es immer mehr!

Wir auf dem Weg nach unten und oben wurden es immer mehr!

Nach dem hochgelobten Sonnenuntergang, wollten wir natürlich auch nicht das zweite Highlight, Angkor Wat bei Sonnenaufgang, verpassen.
Dazu haben wir am Abend zuvor einen TukTuk Fahrer für 4 $ klar gemacht, der uns um 5 Uhr hinfahren sollte....
Er ist naturlich nicht gekommen!!! Womit die Geschichte über kambodschanische Verlässlichkeit anfängt, aber dazu später.
Uns hat zum Glück ein Angestellter des Haus gefahren (8$ hin und zurück), sodass wir pünktlich um halb 6 alle Schranken passiert haben und bei Angkor Wat waren.
Wir dachten ja bei Sonnenuntergang ist viel los gewesen, aber für einen Sonnenaufgang in Angkor stehen echt viele auf. (uns eingeschlossen ).

Unsere Aussichtsstelle auf Angkor Wat.

Unsere Aussichtsstelle auf Angkor Wat.

Um 7 wars dann soweit. Der Moment, in dem sich hinter Angkor Wat die winzig aussehende Sonne erhebt.

Um 7 wars dann soweit. Der Moment, in dem sich hinter Angkor Wat die winzig aussehende Sonne erhebt.

Der Affe hätte sich wohl auch mehr vom Sonnenaufgang erhofft

Der Affe hätte sich wohl auch mehr vom Sonnenaufgang erhofft

Fazit zu Angkor:
Wirklich faszinierende Anlage und ein absoluter Muss, aber ob man sich um die besten Plätze an den Hotspots zu den jeweiligen Zeiten mit zig anderen streiten muss, sei dahingestellt. Unser Kredo: Versuche dem Strom zu entwischen!

Die Kambodschaner sind Meister im Improvisieren - die Alten machens vor...

Die Kambodschaner sind Meister im Improvisieren - die Alten machens vor...

...die Jungen machens nach

...die Jungen machens nach

Höllenfahrt...

6.3.15
Um nun auf den Punkt der kambodschanischen Verlässlichkeit zurück zu kommen...kennt ihr nicht? Das macht nichts, die Kambodschaner auch nicht...!
Tagsüber haben wir uns irgendwie die Zeit totgeschlagen, bis um elf Uhr abends die Weiterreise mit einem gebuchten Nachtbus nach Sihanoukville weitergehen sollte, bei dem dir um halb elf erscheinen sollten...
22.20: Wir waren da, der Schalter vermeintlich unbesetzt. Außer uns lag nur ein schlafender Kambodschaner auf einem der ausrangierten Bussitze, die so etwas wie einen Wartebereich darstellen sollten. Dieser glich aber eher einer stinkenden Müllhalde voll mit massenweise leeren Bierdosen...naja, zumindest stand schon mal der Bus da.
22.30: Immer noch bewegte sich nichts und niemand - kein Fahrer, keine weiteren Mitfahrer, einfach nichts in Sicht. Hinter dem Schalter entdeckten wir plötzlich noch drei weitere schlafende Kambodschaner...der erste erwachte, schaute sich völlig durch den Wind unser Ticket an, holte einen Minivan und stellte sich auf die andere Straßenseite, um mit den Nachbaren zu quatschen...der zweite, der unter die Lebenden kam, betrachtete genauso verwirrt unser Ticket, schickte uns wieder zum ,,Wartebereich" und schlief prompt weiter. Ok,wir warteten einfach mal...
23.00: Eigentlich hätte es losgehen müssen...wir verdrückten uns noch unser mulmiges Gefühl, dass wohl nie ein Bus kommen würde, waren aber innerlich schon am ausflippen. Fünf Minuten später weckten wir den Typen wieder und wollten wissen, wann es denn jetzt losgehen sollte...sein Kommentar: ,,wait, wait! I need 5 minutes to sleep!"...und der Kragen explodierte uns! Ziemlich unbeeindruckt und gähnend hat er dann mal kurz telefoniert und schaute nur blöd weiter. Auskunft bekamen wir nur nach mehrmaliger Nachfrage! Auf unsere Frage, ob überhaupt noch ein Bus erscheinen würde, versuchte er sich ernsthaft darauf rauszureden, dass wir zu spät dran wären. WTF?!?!? Ja nee ist klar, die pennen rotzevoll hinter dem Schalter und wir waren zu spät? Wir forderten unser Geld zurück, woraufhin sie uns sagten, wir sollten morgen kommen, um es abzuholen...haha, die jagen einen Scherz nach dem nächsten! Nichts da! Wir sind zwar Touris, aber nicht blöd! Ein Telefonat später hieß es dann, wir sollten einsteigen, nicht mehr und nicht weniger...der Supergau: der besoffenste Typ von allen, der nicht mal in der Lage war, sein Hemd richtig zuzuknöpfen und sein Handy richtig in der Hand zu halten, setzte sich ans Lenkrad...ein zweiter stieg ein und wir mit einem echt miesen Gefühl hinterher. Wir fuhren stadtauswärts in eine immer düsterer werdende Gegend, die Gedanken, die uns im Kopf vorschwebten, will sich wohl keiner ausmalen...nachdem wir an einer Busstation gehalten haben, waren wir etwas beruhigter. Der erste Bus kam...voll...der zweite kam...voll...der dritte Bus hielt an, keiner sagte uns, wo genau der hinfährt, unser Gepäck wurde jedoch einfach gepackt, reingeschmissen, am liebsten mit uns hinterher. Wir haben nochmals nachgefragt und mittlerweile waren die kleinen Kambodschaner richtig richtig unfreundlich...im Fehler eingestehen sind sie wohl auch nicht die besten! Okay, wir stiegen ein und schon der nächste Schock! Kein Platz mehr im Schlafbus! Zum Glück hat sich ein netter Engländer erbarmt und sich neben jemand anders gelegt, der noch einen Platz frei hatte. Wir hatten also doch noch zwei Schlafmatten nebeneinander, wenigstens etwas. Bevor wir aber wirklich drin lagen, gabs auch gleich schon den ersten Anschiss von der Kambodschanerin neben uns...wir sollen gefälligst unsere Flipflops ausziehen! Alter Schwede...was sind das nur für Leute?!

Nachdem wir uns noch einmal bei unseren französischen Vordernachbarn vergewissert haben, ob dieser Bus auch wirklich der richtige wär, versuchten wir, endlich etwas runter zu kommen und zu hoffen, dass wir alle lebend ankommen...
Die Busfahrt war eine einzige Katastrophe, in einem Doppeldecker-Schlafbus unten zu liegen bei diesen Straßenverhältnissen ist echt kein Spaß. Mehrmals schreckten wir auf und dachten, das wars, jetzt kippt der Bus um...
8 Uhr morgens, angekommen in Phnom Phen, die erste Fahrt heil überstanden, endlich! Um 8.45 Uhr sollte es weitergehen in Richtung Sihanoukville. Hier bekamen wir tatsächlich mal Infos bzgl. der Weiterfahrt usw., sogar ein Warte-Kaffee wurde uns spendiert, genau das richtige nach so einer Nacht. Der nächste Bus kam, pünktlich! Puh, aufatmen! Er glich zwar eher einem Schrottbus, dessen rechte Seite ziemlich nach unten hing, aber zumindest war einer da...na dann, gute Fahrt!

© Kerstin und Tobi, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unterwegs in Südostasien...5 Monate lang neue Erfahrungen erleben, Eindrücke sammeln und Kulturen kennenlernen!
Details:
Aufbruch: 17.02.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.07.2015
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Philippinen
Indonesien
Der Autor
 
Kerstin und Tobi berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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