Asienreise von Mon und Olaf

Reisezeit: Oktober - Dezember 2005  |  von Olaf und Mon -

Luang Prabang Teil II

In unserem neuen Luxus-Guesthouse schlief es sich wirklich gut, bis auf einige Ausnahmen, die den fruehen Morgen betrafen:

Wie in der Nacht zuvor weckte uns um ca. vier Uhr morgens ploetzlich ein rhythmisches Trommeln. Nun wussten wir schon, dass dieses Konzert von den Moenchen veranstaltet wurde, die auf einer riesigen Trommel zur Morgenandacht riefen. Nachdem diese Toene verklungen waren, stimmten die Haehne des Quartiers ihr Konzert an. Unser Wachhund wollte dann natuerlich auch noch seinen Senf dazu geben...

Zum Fruehstueck im kleinen Restaurant nebenan erhielten wir frische warme Baguettes! Das war endlich mal was anderes als die weichen Toasts in Thailand! Wie wir zufaellig feststellten, werden die Broetchen ganz einfach auf dem Grill aufgemwaermt!

Nach dieser feinen Staerkung mieteten wir Velos (Olaf: cooles chinesisches Design, fett zum cruisen) und radelten damit in der Stadt herum. Eigentlich ist Luang Prabang mehr ein Dorf. Es geht ueberhaupt nicht hektisch zu und her, die Kinder spielen auf der Strasse und die Aelteren schwatzen oder schlafen unter den Bauemen am Strassenrand.
Bei der Besichtigung einer Klosteranlage (Vat) kamen wir mit einem jungen Moench ins Gespraech. Wir redeten einige Zeit mit ihm und waren ueberrascht sowohl ueber seine Offenheit als auch ueber sein Algemeinwissen. Er studierte mehrere Jahre in Bankok, bevor er hier als Bibliothekar und Lehrer zu arbeiten begann (Was mir, Olaf, im uebrigen auch sehr gefallen wuerde).
Nach dem interessanten Gespraech erklommen wir den Hausberg Luang Prabangs und sahen uns unterwegs die verschiedenen Tempel und Buddhas an.

Am Nachmittag beobachteten wir Moenche beim Rasenmaehen: Mit einer riesigen Machete wird das Gras wie mit einer Sense abgehackt. Dies ist vielleicht eine laotische Meditationsuebung?! Die Moenche schienen grossen Spass daran zu haben.

Da wir wegen unserem begrenzten Zeitbudget (15-Tage-Visum) schon die Weiterreise planen mussten, entschlossen wir uns zur Buchung eines Fluges von Vientiane nach Hanoi. Hier in Laos ist es einfach zu schoen, um die kostbaren Tage in heissen, unbequemen Bussen zu verbringen...

In Luang Prabang gibt es neuerdings auch einen (im Vergleich sehr) kleinen Nachtmarkt. Nur geht es hier viel ruhiger und angenehmer zu als in Chiang Mai oder Chiang Rai.
Das kurioseste Souvenir, das man erwerben kann (aber nicht sollte),sind Whiskey-Flaschen mit eingelegten Schlangen und Skorpionen. Die armen Tiere...
Ansonsten gibt es enorm viele (zu viele) schoene Dinge (vor allem Textilien) und man (Mon) wuerde am liebsten wieder mal alles aufkaufen...

Mittwoch, 3. Tag in L.P.:
Heute wurde schon fruehmorgens gehaemmert, was das Zeug hielt. Nebenan wird ein Haus umgebaut und die Waende mussten anscheinden rausgeschlagen werden... Solche Aktionen um diese Tageszeit scheinen aber in Laos voellig normal zu sein. Wie wir erfahren haben, stehen die Laoten normalerweise um 4.30 Uhr auf oder sogar um 3.30 ....
(Ist bei dieser Hitze aber eigentlich ziemlich vernuenftig!)
So versuchen wir taeglich, uns einen anderen, angepassteren Schlafrhythmus anzugewoehnen. Bisher schafften wir es aber noch nicht, vor acht Uhr morgens aufzustehen.

Aus unserem Reisefuehrer wussten wir, dass es in dieser Stadt zwei Hotels gibt, die einen Swimmingpool besitzen, welcher auch Nicht-Gaesten offen steht. Da es hier von Tag zu Tag heisser zu werden scheint, beschlossen wir, uns auf die Suche nach einem solchen Schwimmbecken zu machen. Mit den Velos radelten wir also zu einem Luxusresort ausserhalb der Stadt und erkundigten uns an der Reception nach dem Pool. Etwas daneben kamen wir uns in dieser noblen Eingangshalle schon vor. Aber auch der Eintrittspreis (10 USD pro Person!) liess uns nicht davon abhalten. Wir lechzten naemlich nach einer kuehlen Erfrischung!

Nachdem wir uns in der nobelsten Toilette ganz Luang Prabangs umgezogen hatten, tappten wir, eingewickelt in unsere Badetuecher, durch die Hotelanlage zum Pool. Was wir da erblickten, uebertraf alles bisher Gesehene und unsere Erwartungen: Ein wunderschoener Pool, mit blau-gruenen Plaettli ausgelegt, rundherum Baeume, Palmen und schoene Pflanzen. Das badewannewarme Wasser bot nur noch knapp eine Abkuehlung. Bei dieser Hitze war es trotzdem wie Balsam fuer den Koerper...
So verbrachten wir den Nachmittag auf den weissen Kissen der edlen Liegestuehle, unter einem dazu passenden Sonnenschirm. Die Bedienung brachte uns ein Tablett mit Wasser, duftenden feuchten Tuechern und einem "Cool Water Spray". Einfach himmlisch!!!
Waehrend wir uns im Pool raekelten und die fantastische Aussicht auf den Tempel des Hausbergs genossen, spielten rote Libellen ueber dem Wasser Fangen und uebten auf dem Bassinrand den Handstand. Am Rand des Schwimmbeckens machte eine Schnecke gerade vertikales Krafttraining, bis das aufmerksame Servicepersonal sie entdeckte und in hohem Bogen in den angrenzenden Park warf.

Uebrigens, eine Nacht in diesem Luxusresort kostet 180-200 USD. Nach unserer Berechnung koennten wir fuer dieses Geld ungefaehr 45 Naechte in unserem derzeitigen Guesthouse verbringen...
Ab und zu beobachteten wir verstohlen die wenigen Hotelgaeste und fragten uns, was das wohl fuer Leute sind, die sich sowas leisten koennen und wollen...

Mon versuchte nach eineinhalb Wochen ohne Sport wenigstens einige Laengen zu schwimmen. Sie gab es aber bald auf, da ihr es aufgrund dem warmen Wasser fast den Atem nahm!

Beim auf die Toilette gehen nutzten wir die Gelegenheit, die Anlage und das Interieur genauer anzuschauen. Vor dem Restaurant und der Hotelbar, welche gegen den Pool offen waren, befand sich ein langgezogener Teich mit einer einzelnen Seerose. Im Teich stand auch eine Art wassergefuellter Schale mit kunstvoll darauf gestreuten Blueten. Das Innere der Raeume war mit edlem Holz ausgekleidet, grosse (und sichr teure) Bilder und Spiegel hingen an den Waenden, davor standen aus Palmblaettern gefertigte Blumenvasen mit einzelnen Mandelblueten, Sitznischen mit stilvollen Moebeln und Dekorationen luden zum verweilen ein und ueberall schlichen Bedienstete umher, um den Gaesten jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Draussen saumten schoene Blumentoepfe und viele exotische Pflanzen die Gehwege zwischen den Resortgebaeuden.
Alles war kunstvoll und wie in einem Hochglanzmagazin fuer Luxusferien angeordnet. Man konnte keinen Fehler entdecken...
Wir genossen den Nachmittag in vollen Zuegen und machten uns erst gegen Abend auf den Heimweg, um noch schnell in unserem Guesthouse vorbei zu schauen, bevor wir uns im gemuetlichen Lesebeizli "Letranger" einen Film anguckten.

Zum Thema Laerm:
Bisher haben wir uns das allmorgendlich Kraehen der Haehne (ab ca. vier Uhr morgens bis zu unserem Aufstehen um ca. acht) geduldig angehoert. Langsam geht es uns aber doch auf den Wecker; und Dodo, der junge Hund unseres Guesthouses ist zwar ausgesprochen suess, besitzt jedoch leider eine extrem hohe und laute Stimme! (ja, eben so wie kleine Jungen vor dem Stimmbruch..) Das Geklaeff ertoent regelmaessig zu vielen Gelegenheiten, darunter eben auch nachts.
Recht viele Laoten hier in L.P. scheinen sich ein Motorrad leisten zu koennen. Und was man hat, wird auch fleissig gebraucht. Schon frueh morgens rattern die zum Teil ausgesprochen lauten Toefflis durch die kleinen Quartierstrassen.

Unser letzter Tag in Luang Prabang verlief unspektakulaer. Wir assen einmal mehr ein wirklich heisses(!)Baguette zum Zmorge und schauten uns eine weitere Tempelanlage an. Das Wetter war drueckend heiss und wir fluechteten deshalb in ein kuehles Internet-Cafe.

Am Abend genossen wir zum letzten Mal die friedliche Atmosphaere in einem kleinen Beizli am Mekong. Umgeben von kleinen Lichtlein und dem lauen Abendwind schluerften wir eine letzte Nudelsuppe.
Wir haben diese Stadt in den vier Tagen recht lieb gewonnen. So ruhig und friedlich haben wir noch keinen Ort erlebt. Die meisten Menschen hier sind extrem freundlich und zuvorkommend. Und dies haben sie sich garantiert nicht fuer die Touristen angewoehnt!

© Olaf und Mon -, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dreimonatige Reise durch Thailand, Laos und Vietnam
Details:
Aufbruch: 02.10.2005
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 28.12.2005
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Olaf und Mon - berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.