In 360 Tagen um die Welt

Reisezeit: August 2006 - Juli 2007  |  von Markus Steininger

Malaysia: Kuala Lumpur

26.5.-6.7.2007 mit Unterbrechungen
Diesmal war es wieder eine Maschine der Air Asia, die uns von Siem Reap nach Kuala Lumpur brachte. Die Grossen Rucksaecke hatten wir wieder auf 15 kg abgespeckt, weshalb die Tagesrucksaecke wohl nicht viel leichter waren. Leider hatten wir ca. 3 Stunden Verspaetung, weshalb mein Freund Suppi in KL zweimal zum Flugplatz musste.

Hier wohnen wir zur Abwechslung mal richtig luxurioes. Michi arbeitet seit ueber 5 Jahren in KL und bietet uns seine Gastfreundschaft in einem 150 qm Appartment mit Swimmingpool, Fitnessstudio, Tennisplatz,... So komme ich nach 10 Monaten auch wieder zum Tennisspielen. Das ist zwar im tropischen Klima Malaysias nicht immer das wahre Vergnuegen, doch abends bei Flutlicht gehts trotz 28 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit recht gut. Vor allem geniesse ich es aber endlich wieder sporteln zu koennen!

Bereits die Fahrt vom Airport in die Stadt fuehrte uns vor Augen, dass wir in einer ganz anderen Welt gelandet sind. Links und rechts der neuen Autobahn wachsen Reihenhaussiedlungen aus dem Boden. Je naeher man an die Stadt kommt umso hoeher werden die Appartmenthaeuser. Und die werden in Scharen hochgezogen und sind mit allem Schnickschnack ausgestattet. Allein rund um Suppis Condominium sind derzeit an die 10 Projekte in Bau!

Der momentane Ausblick von Michis Balkon ist ja nicht berauschend, zeigt aber gut, was sich in den residential areas in KL gerade abspielt. In der Luecke links sind klein im Dunst die Petronas Towers zu erkennen.

Der momentane Ausblick von Michis Balkon ist ja nicht berauschend, zeigt aber gut, was sich in den residential areas in KL gerade abspielt. In der Luecke links sind klein im Dunst die Petronas Towers zu erkennen.

Dafuer macht der Blick aufs Pool und besonders seine Benutzung grosse Freude!

Dafuer macht der Blick aufs Pool und besonders seine Benutzung grosse Freude!

Die gesamte Stadt wird durch unzaehlige 4-6spurige Autobahnen durchzogen. Trotzdem gibt es morgens und abends Stau. Die oeffentlichen Verkehrsmittel sind leider nicht so gut ausgebaut. Zwar entstanden in den letzten Jahren eine Reihe von Hochbahnen, nur hatte man vergessen diese miteinander zu vernetzen. So muss man oft grosse Strecken zu Fuss zuruecklegen um von einer Linie auf die andere zu wechseln.

Ich war 1984 schon einmal in KL, doch auch das Stadtzentrum ist fuer mich nicht wiederzuerkennen. Einzig rund um den Mederka Square ist das meiste unveraendert geblieben. Ebenso unveraendert blieb der 1911 fertiggestellte Bahnhof.

Das Sultan Abdul Samad Gebaeude steht am Mederka Square im Herzen des kolonialen Kuala Lumpur.

Das Sultan Abdul Samad Gebaeude steht am Mederka Square im Herzen des kolonialen Kuala Lumpur.

Kaum zu glauben: bei obigem Bild handelt es sich um den von einem englischen Architekten geplanten und an die Mogulbauten Rajasthans erinnernden Bahnhof Kuala Lumpurs.

Kaum zu glauben: bei obigem Bild handelt es sich um den von einem englischen Architekten geplanten und an die Mogulbauten Rajasthans erinnernden Bahnhof Kuala Lumpurs.

Zu den Highlights des modernen KL gehoeren natuerlich die Petronas Towers. Sie waren bis vor wenigen Jahren mit ihren 452 m das hoechste Gebaeude der Welt, verloren diesen Titel aber inzwischen an einen Wolkenkratzer in Taipeh. Die Verbindungsbrucke zwischen den beiden Tuermen steht fuer Touristen offen.

Obwohl die Form der Tuerme an den achteckigen Stern islamischer Kunst erinnern sollen, aehneln sie fuer uns eher der Khmer-Architektur von Angkor.

Obwohl die Form der Tuerme an den achteckigen Stern islamischer Kunst erinnern sollen, aehneln sie fuer uns eher der Khmer-Architektur von Angkor.

Sofort ins Auge gestochen sind uns die vielen Frauen mit Kopftuch. Ihre Zahl hat sich im moslemischen Malaysia in den letzten Jahren ebenso deutlich erhoeht wie die Anzahl der neu errichteten Moscheen. Der Islam ist Staaatsreligion, obwohl sich nur etwa 60% der Malayen zu Allah bekennen.

Junge Kopftuchtraegerinnen in "Little India".

Junge Kopftuchtraegerinnen in "Little India".

Der Islam wurde von suedindischen Haendlern auf die Malayische Halbinsel gebracht und war von der Auspraegung her nie orthodox.

Der ueberwiegende Teil der indischen Bevoelkerungsgruppe, ca. 6%, ist dem Hinduismus zuzurechnen.

Durch das grossartige Tor gelangt man zum suedindischen Hinduschrein des Sri Maha Mariamman Temple.

Durch das grossartige Tor gelangt man zum suedindischen Hinduschrein des Sri Maha Mariamman Temple.

Die zweitgroesste Bevoelkerungsgruppe Malaysias, ca. 20%, stellen die Chinesen. Sie bekennen sich ueberwiegend zum Buddhismus. Die Zuegel des Wirtschaftslebens halten sie weitgehend fest in ihren Haenden. Nur wenn es um oeffentliche Auftraege geht, werden prinzipell muslimische Unternehmen bevorzugt.

In Chinatown bekommt man fast alles zu niedrigsten Preisen. Ausser einem Echtheitszertifikat!

In Chinatown bekommt man fast alles zu niedrigsten Preisen. Ausser einem Echtheitszertifikat!

Die Entwicklung Malaysias der letzten Jahrzehnte ist untrennbar mit dem Namen Mahatir verbunden. Von 1981 bis 2003 war Dr. Mohamad Mahatir Premierminister Malaysias. In dieser Zeit fuehrte er das Land langsam an die Industriestaaten heran. Malaysia gilt heute als Schwellenland. Die Einnahmen aus dem vor Borneo reichlich sprudelndem Oel wurden geschickt in die Infrastruktur gesteckt. Ein Denkmal setzte dich der Langzeitpremier mit der Neuerrichtung einer eigenen Regierungstadt. Etwa 50 km suedlich von Kuala Lumpur liess er ein Sumpfgebiet trocken legen und darauf Putrajaya aus dem Boden stampfen. Es entstanden saemtliche Ministerien in Form gewaltiger Prunkbauten. Dauzu kamen zahlreiche architektonisch hochinteressante Bruecken, eine riesige Moschee und Haeuser sowie Wohnungen fuer die Beamten. Und die Entwicklung ist laengst nicht abgeschlossen. Ueberall schiessen neue Betongerippe in unglaublicher Groessenordnung aus dem Boden.

Sitz des Premier Ministers.

Sitz des Premier Ministers.

Eine der hochinteressanten Brueckenkonstruktionen.

Eine der hochinteressanten Brueckenkonstruktionen.

Blick auf die grosse Moschee.

Blick auf die grosse Moschee.

Michi, Miki und Marion - zum Islam konvertiert?

Michi, Miki und Marion - zum Islam konvertiert?

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Rucksack Richtung Westen: Südamerika (Argentinien, Bolivien, Peru, Chile), Neuseeland, Australien, SO-Asien (Thailand, Vietnam, Kambodscha, Malaysia, Myanmar)
Details:
Aufbruch: 02.08.2006
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 11.07.2007
Reiseziele: Argentinien
San Pedro De Atacama
Arequipa
Colca Canyon
Bolivien
Neuseeland
Australien
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Malaysia
Der Autor
 
Markus Steininger berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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