1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate

Reisezeit: April - Juli 2012  |  von Susanne M.

Yangon 2

Es heißt Abschied nehmen von dem schönen Inlay Lake (wo es aber auch einfach viel zu heiß ist) und von Romeo. Meine Zeit in diesem Land ist fast zu Ende und ich fahre um 15 Uhr mit dem Bus von Schwenyaung nach Yagon. Ein Taxi kostet von Nyaung Schwe hierher ca.7000 Kyat und es gibt im Ort zwei Stellen für den Pickup-Transport hierher (ca. ½ Stunde, 11 km). Wenn das Pick up voll wird, zahlt man 1000 Kyat, ansonsten wird der Preis von 6000 Kyat auf die Anzahl der Fahrgäste umgelegt. Ich hatte Glück, aus meinem Gästehaus mussten 4 Leute fahren, so dass ich, wenn auch 1 Stunde zu früh, mitgefahren bin, dadurch musste ich nicht durch die Hitze zum Pick up Platz mit dem gesamten Gepäck laufen. Die Busse fahren in Schwenyaung an der Straße ab, es ist kein Busplatz und auch nur ein Kiosk und ein paar Geschäfte, wo man Getränke bekommt. Zu Essen habe ich leider nichts gefunden außer trockenes Toastbrot. Also Diättag.
Als ich mein Busticket zeigte und eine Frau fragte, hieß es zunächst, der Bus fahre nicht vor 16 Uhr, später stellte sich heraus, diese Dame war die Verkäuferin vom Kiosk, als andere Touristen kamen, waren einige für denselben Bus dabei und die wurden von einem Einheimischen zum richtigen Platz gebracht, so dass ich mit ihnen gewartet habe. Es war schon verdammt langweilig, hier so lange zu hocken und heiß war es!!!!
Um 15.10 Uhr kam dann der Bus. Da er aus einer anderen Stadt kommt, sind die Abfahrtzeiten nicht ganz exakt, aber ich denke, eine Stunde vorher an der Busstation reicht vollkommen aus.
Der Bus war in einem guten Zustand, hatte auch die versprochene Klimaanlage und los ging es auf eine lange Fahrt von angekündigten 15 Stunden, aaaahhh!

Es ging Richtung Kalaw, von wo wir unsere Trekkingtour gestartet haben. Auch hier war die Straße schlecht, kurvig und schmal, aber man sieht immer wieder Straßenarbeiter, die die Straße verbessern wollen.
Dabei ist lediglich eine Maschine, eine Walze, vorhanden. Der Rest wird per Hand gemacht. Verschiedene große Steine werden auf dem vorgewalzten Boden geschmissen und erneut gewalzt. Diese Steine schleppen die Arbeiter und Arbeiterinnen ran in etwa sitzflächengroßen geflochtenen recht flachen Körben, entweder aus Bast, Plastik oder Metall. Auch Kies und Schotter wird mit diesen für den Straßenbau doch kleinen Behältnissen rangeschleppt, immer und immer wieder. Der Teer steht in alten verbeulten Metallfässern bereit, unter denen ein Feuer gemacht wird. Auf jeden Fall hat der Fahrer der Walze von allen den besten Job. Für die Straßenerhaltung wird auch von der Bevölkerung Geld gesammelt. Dafür stehen vor und hinter der Baustelle, gekennzeichnet mit bunten Fähnchen, Frauen, die in Sammelschalen Geld einsammeln. Straßenbau Birma!

Bis Kalaw saß ich alleine auf dem Doppelsitz, der Bus war auch nicht so voll, so dass ich die Hoffnung hatte, vielleicht diese lange Reise etwas mehr Platz zu haben. Neeee, in Kalaw: Aus der Traum. Es stiegen viele zu, auch eine Mama mit 4 Kindern. Die älteren Drei teilten sich eine Doppelbank und die Mama mit dem kleinsten Kind saß neben mir. Teilweise versuchte sie im Schneidersitz mit dem Kind auf den Schoß zu sitzen, dann hatte ich zur Hälfte ihr Bein auf meinen. Nachher saß sie normal, dann lagen entweder Hände, Füße oder Kopf des Kindes halb bei mir. Ich hatte es ihr allerdings auch erlaubt, da sie ja auch nun nicht wirklich bequem mit dem Kind saß. Nach jeder Pause waren alle um mich herum am Nüsse oder Chips kauen und die Videounterhaltung im Bus war auch eher schlecht. Zum ersten mal seit 6 Wochen wollten ich mir Musik auf die Ohren machen, aber leider war der Akku leer, na super. Ich habe dann mehr schlecht als recht geschlafen und war sehr froh, das aus den mitgeteilten 15 Stunden nur 13 Stunden geworden sind und ich diese Strecke hinter mir habe.

Die Travelagentur Smiling Moon am Inlay Lake hatte mir ja gesagt, dass im Ticketpreis von 14.000 Kyat auch der Transfer in die City von Yangon inkludiert sei. Das sagte einem keiner vom Bus, erst nach mehrmaliger Nachfrage und Übersetzung eines anderen Mitreisenden wurde ich direkt am Busausstieg in einem Raum mit anderen zum Warten gebeten, keine Ahnung, was passieren würde. Ich habe aber gedacht, ein Taxi kann ich immer noch nehmen.
Das französische Pärchen, welches mit in dem Bus war, wollte eigentlich mit einem Bus in eine andere Richtung weiter, kam aber dann wieder zurück, sie hatten wohl festgestellt, dass ihr Geld für eine weitere Woche nicht reichen würde.
Also haben wir gemeinsam gewartet. Nach 40 min wurden wir zu einem Uralttaxi gebeten, das wäre kostenlos anstelle eines Busses Richtung Sulepagode. War es auch tatsächlich, allerdings wurden wir zu 6 Leuten reingequetscht, aber egal, immerhin kamen wir den Gästehäusern ein ganzes Stück näher. Ich hatte ja im Whitehouse-Hotel ein Zimmer vorgebucht, da das Cherryhotel ausgebucht war und ich das andere, Okinawa-Gästehaus, nicht telefonisch erreicht habe. Zuerst sind wir zum Okinawa, da dies mir empfohlen wurde. Leider wurde man dort sehr unfreundlich empfangen, ein Einzelbettzimmer nur mit Fan ohne Bad kostet dort 15 Dollar. Bis du am Zimmer bist, läufst du an verschiedenen Betten, die im Flur als eine Art Dorm stehen, vorbei. Das hat mir gar nicht gefallen. Die Franzosen wollten dann zu dem Gästehaus Golden Smiles Inn. Dort war man sehr freundlich, die Doppelzimmer kosten zwischen 15- 19 Dollar mit Air, das Einzelzimmer mit Air und Bad hätte mich nur 12 Dollar gekostet, ich hätte aber bis um 12 Uhr mit dem Einschecken warten müssen. Da ich selbst um 6.00 Uhr morgens schon so naß geschwitzt war und auch dort nur ein Stuhl zum warten bereit stand, habe ich es dann doch vorgezogen, zum Whitehouse Hotel zu gehen. Dort konnte ich in mein fensterloses Zimmer mit Air und Bad für 18 Dollar. Sofort zu zahlen, ich konnte mir noch nicht mal den Schweiß von der Stirn wischen. Das Zimmer ist 18 Dollar nicht wert, aber um längen besser als mein Zimmer im Motherland Inn II. Da es nur für eine Nacht ist und ich eh morgen früh sehr zeitig zum Flughafen muss, ist das hier o.k.

Mal erst 2 Stunden Schlaf nachholen und dann frühstücken und uih, von der Hitze und der langen Fahrt habe ich tierisch dicke geschwollene Füße gehabt, die den ganzen Tag mich wie ein Elefant begleitet haben.
In meinem Stephan Loose Travel Guide wurde das Frühstück hier hervor gehoben, es ist zwar in Buffettform, aber leider alles kalt und vieles undefinierbar unappetitlich. Also wieder nur Toast. Am Eingang steht ein Schild: Für Nichtgäste 10 $ für das Frühstück. Ich bin bald vor Lachen die Treppe runter gefallen.
Ich plane für den erneuten Aufenthalt hier nicht viel. Mal erst gehe ich zum Tokyo Donuts und versuche über Wifi mit mal wieder bei meinen Lieben zu melden (hat sehr sehr sehr beschwerlich geklappt). An Bilder für Reiseberichte und weiteres war gar nicht zu denken, immer wieder ist man aus dem Netz geflogen. Ich hoffe, ich habe mal wieder bald anständiges Internet. Dann noch zum Optiker, da mir ewig die Sonnenbrille von der Nase rutscht (von dieser elendigen Dauerschweißbildung). Zum Sonnenuntergang gehe ich noch mal zur Shwedagon Pagode und nehme Abschied von Birma und dann reicht es aber auch in dieser warmen stickigen Stadt.
Allerdings konnte ich noch den Erfolg verbuchen, für 2 x 10 Cent pro Richtung mit dem örtlichen Bus hin und zurück zur Pagode zu kommen, ist doch mal was.
Es war wieder sehr schön und entspannend dort, habe auch zwei Jungs vom Inlay Lake, die aus Malaysia sind, wiedergetroffen. Die sind mit einem anderen Bus zurück nach Yangon. Zwei Pannen und 16 Stunden, also hatte ich es ja noch richtig gut.

Markt in Yangon

Markt in Yangon

Nach dem Foto haben wir uns eine ganze Weile unterhalten

Nach dem Foto haben wir uns eine ganze Weile unterhalten

Es heißt Abschied nehmen!

Es heißt Abschied nehmen!

© Susanne M., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich starte in Nepal und dann arbeite ich mich Richtung Vietnam, Burma, Laos und Thailand vor!
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 11 Wochen
Heimkehr: 02.07.2012
Reiseziele: Nepal
Katar
Thailand
Myanmar
Vietnam
Der Autor
 
Susanne M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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