Philippinen mit Hongkong davor und KL danach

Reisezeit: Februar / März 2015  |  von Stefan Böhm

01.-02.03. Bacolod

01.03. Schiffahrt nach Bacolod.

Das Frühstück fällt heute sehr spärlich aus, was bei dem Zimmerpreis aber auch in Ordnung geht. Es gibt ein Rührei, wohlgemerkt eines, ein Glas Wasser mit Tütchen Kaffeepulver dazu, zwei Scheiben Schinken und zwei Scheiben Toastbrot allerdings ohne Butter, Marmelade oder sonst etwas.
Das Taxi zur Fähre hat etwa 55 P gekostet. Die Fahrkarten gibt es um die Ecke. Zwei Fährlinien verkaufen hier ihre Tickets. Laut Fahrplan wäre eine Fähre um10:45 gefahren. Mist, jetzt ist es kurz nach 10:00. Während ich anstehe, werde ich plötzlich von einem Wachmann angesprochen und nach meinem Ausweis gefragt. Ich hole ihn raus und gebe ihn dem Mann. Der meint, dass die Fahrt 265 P kostet und hält die Hand auf. Steht ja auch groß dran – als Promotion Preis. Naja denke ich, mal auf das Gute vertrauen. Ich gebe ihm 500 und er meint ich solle mich da drüben hinsetzen. Kurz darauf gibt er mit Ausweis, Fahrkarte und Wechselgeld und meint, ich soll ihm folgen. Dann muss ich noch 35 P Hafengebühr zahlen und dann schickt er mich in die Wartehalle. Wohlgemerkt ohne ein Tipp von mir bekommen zu haben. Und siehe da, nach etwa 10 Minuten kommt Bewegung in die Menge, die verspätete Fähre 10:45 fährt ein. Wenn das mal kein Glück ist. Der Wachmann hat außerdem wohl dafür gesorgt, dass ich einen Platz in der einzigen Reihe bekommen habe, die so etwas wie einen Zwischengang bildet und damit genug Platz für meine Beine bietet.
Solange ich hier ziemlich in der Mitte vom Katamaran sitze merke ich gar nicht, wie heftig sich das Schiff bewegt. Erst als ich einmal aufstehe und raus auf die Rückplattform will komme ich kaum einen Schritt vorwärts ohne mich irgendwo fest zu halten. Hinten an der frischen Luft zu stehen ist dann recht schön. Auch wenn es ganz schön auf und ab geht.

Wartehalle

Wartehalle

"Standart-"klasse

"Standart-"klasse

"Business-" Klasse

"Business-" Klasse

Ankunft in Bacolod

Ankunft in Bacolod

Eine gute Stunde später sind wir in Bacalod. Das Taxi zum Hotel L’Fischer kostet nach Taxameter etwa 60 P. Wie jedes Mal verfolge ich unsere Fahrt auf der Karte auf meinem Handy. Das Hotel besteht theoretisch aus drei Verschiedenen Hotels. Nach vorne zur Hauptstraße raus das L’Fischer Tower, ist das teure, edle Hotel. Hier gehen die Zimmer bei 3500 P los. Hinten raus gibt es den Anbau mit separatem Eingangsbereich und Lobby, das „Chalet“. Hier beginnen die Zimmer bei 1500 P. Dann gibt es noch ein separates Haus auf der anderen Straßenseite, dort beginnen die Zimmer bei 1250 P. Ich entscheide mich für das Chalet aus einem einfachen Grund. Ich fahre mit dem Aufzug von meinem Zimmer einen Stock nach oben und bin am Pool, dem für mich ausschlaggebenden Argument für dieses Hotel. Weitere Vorteile sind die Lage im Norden der Stadt. Gerne wäre ich drei Nächte geblieben, aber ab übermorgen sind die günstigen Zimmer ausgebucht. Also bleibe ich eben nur zwei Nächte. Morgen will ich einen Ausflug Richtung Norden machen und das spart mir Taxikosten zum Busbahnhof Nord. Außerdem ist laut Handbuch zwar das vorrangige Unterhaltungszentrum das Commercial Field, eine Gegend im Süden, aber ich habe bereits bei meinem ersten Rundgang um das Hotel herum reichlich Ausgehmöglichkeiten entdeckt. Darunter auch ein Seafoodrestaurant, das Palapala, das auch Peters empfiehlt.

Das L'Fisher wirkt von außen recht unscheinbar.

Das L'Fisher wirkt von außen recht unscheinbar.

Für 1500 P wirklich ein schönes Zimmer.

Für 1500 P wirklich ein schönes Zimmer.

Zumal der tolle Pool dazu gehört.

Zumal der tolle Pool dazu gehört.

Dort lande ich dann auch zum Abendessen, nachdem ich den Pool ausgiebig genossen habe. Erst wollte ich in das Eatings, auch eine Empfehlung die etwas näher liegt, aber da war gar nix los. Ganz im Gegensatz dazu war es im Palapala, obwohl es recht groß ist, ziemlich voll. An einer langen Theke kann man sich sein Fisch, Fleisch oder Meeresfrüchte aussuchen und dann anhand einer Karte aussuchen, wie man es zubereitet haben möchte. Ich habe marinierte rohe Garnelen mit viel Zwiebeln u.a. und dann ein schönes Steak vom Blue Merlin gebraten dazu eine Platte gemischtes Gemüse und eine Schale Knoblauchreis bestellt. Die typischen Varianten hier als Beilage sind gekochte Reis und Knoblauchreis, das ist gekochter Reis mit etwas frittiertem Knoblauch darüber was dem Reis etwas Würze gibt. Für das Ganze einschließlich zwei Bier habe ich knappe 500 P gezahlt. Das kommt meinen Preisvorstellungen von asiatischem Urlaub doch langsam näher. Die Garnelen waren interessant. Zum Glück nicht so sauer wie erwartet.

Das Palapala

Das Palapala

Leckeres Seafood zum günstigen Preis.

Leckeres Seafood zum günstigen Preis.

Theoretisch hatte ich vor, jetzt noch ein gemütliches Bier gegenüber vom Hotel an der Hauptstraße zu trinken. Da gibt es nämlich so eine typische Reihe von 4 oder 5 kleinen Kneipen, darunter eine mit Livemusik, allerdings waren die eher interessanteren so voll, dass ich halt doch weiter und ins Hotel zurück bin.
Nachdem die Stecker wieder nicht passen, habe ich am Mittag noch nach einem Adapter gefragt. Erst nach einer späteren nachdrücklichen Erinnerung kam dann kurz darauf ein Boy mit einem an.

02.03. Ausflug nach Victorias und Silay

Für die Hotelklasse fällt das Frühstück auch wieder ziemlich spärlich aus. Man kann aus 5 oder 6 wählen und zwar Schinken, Würstchen, Bacon, Rindfleisch und noch was. Dazu gibt es Dann immer ein Getränk und wieder „Ein“ Rühr- oder Spiegelei und gekochter Reis – Basta. Dafür sitzt man recht schön im Restaurant im 5ten Stock neben dem Pool. Blöd nur, dass es heute zum ersten Mal auf den Philippinen regnet. Es ist zwar nur ein leichtes Nieseln, aber trotzdem.
Als ich kurz darauf das Hotel zum Vordereingang verlasse komme ich an einem Superbuffet vorbei. Hmmmm. Immerhin hat der Regen wieder aufgehört.
Das Taxi zum Busbahnhof kostet auch von hier aus noch fast 70 P. Mein Fahrer schlägt vor. Mich für 700 P nach Victorias zu fahren. Ich danke und lehne ab. Am Busterminal gibt es einen Schalter an dem Victorias dran steht mit etlichen Kunden davor. Mit dem Ticket geht es in die nächste Schlange. Es geht allerdings recht schnell. Mindestens 5 kleinere Busse stehen bereits in einer Reihe. Sobald einer gefüllt ist, fährt er los und der nächste rückt nahm. Nach Victorias sind es 35 Kilometer. Unterwegs im Bus lese ich dann, dass eine Besichtigung der Zuckermühle von Dienstag bis Freitag möglich ist. Na super, heute ist Montag. Was soll’s, jetzt bin ich schon unterwegs. In Victorias abgekommen kann ich keines der zahlreichen Jeepneys sehe, die angeblich zur Zuckermühle fahren. Also nehme ich ein Triclo für 100 P. Das Peters Handbuch beschreibt ja das Prozedere, aber es ist trotzdem lustig. Am Eingang zur Mühle sehe ich an die Wand geschrieben Public Relations oder so. Ich laufe dort hin und werde zurück zu einem hinteren Gebäude geschickt. Ein Angestellter meint, er bringt mich hin. Unterwegs erklärt er mir, dass sich jeder Besucher erst bei Miss Sounds vorstellen muss. Die ist gerade nicht anwesend. Dafür ist Miss Sunshine da und die erklärt mir, dass Besichtigungen nur Dienstag bis Freitag möglich sind. Über das Wochenende werden die Maschinen herunter gefahren und am Montag wieder gestartet. Deshalb ist die Produktion montags nicht zu sehen. Ich bedaure das, weil ich nur heute in Bacolod bin. Sie meint, dass ich höchstens in Solay bei der Zentralverwaltung nachfragen kann. Sie seien hier ja nur die Außenstelle. Naja, das geht doch zu weit. Immerhin bekomme ich die Erlaubnis, die Kapelle zu besichtigen. Damit sehe ich eine der Highlights die im Handbuch beschrieben ist. Ich wimmle erst einmal den Angestellten ab. Dann laufe ich durch das Gelände. Es ein kleiner Ort für sich. Die offene Kapelle ist wegen ihrer farbenfrohen Mosaike und der offenen Bauweise etwas Besonderes. Leider ist gerade wieder einmal Messe, so dass ich sie nicht näher anschauen kann. Direkt vor der Kapelle findet sich allerdings gleich die weitere Erwähnung aus dem Handbuch, eine Sonnenuhr in Form. Eines Stieres. Zudem befindet sich vor der Kapelle ein kleines Brückchen von dem aus man eine guten Blick auf das Rauch spucken Ungeheuer „Mühle“ hat.

Bus nach Victorias - 35 Pesos

Bus nach Victorias - 35 Pesos

Eingangsbereich zur Mühle

Eingangsbereich zur Mühle

Da fühlt man sich tatsächlich in Kolonialzeiten zurück versetzt.

Da fühlt man sich tatsächlich in Kolonialzeiten zurück versetzt.

Die kleine Kapelle mit ganz interessanten Mosaiken

Die kleine Kapelle mit ganz interessanten Mosaiken

Mit der Sonnenuhr davor.

Mit der Sonnenuhr davor.

Blick auf die Mühle - nicht ohne

Blick auf die Mühle - nicht ohne

Vor der Kapelle stehen außerdem zwei Jeepneys aber ohne Fahrer. Während ich überlege, wie ich wieder in den Ort zurück komme kommt ein weiteres Jeepney an mir vorbei. Ich winke, aber er macht nur eine ablehnende Handbewegung. Ich laufe immer weiter den Weg zurück, sehe aber immer nur Fahrrad Rikschas. Dann kommt ein Tryclo mit einem Jungen vorbei, hält und deutet mir, dass ich mich hinter ihm auf den Rücksitz seines Mopeds setzen soll. Am Anfang sitze ich etwas blöd bis ich heraus habe, wie ich meinen linken Fuß auf den Rechten, der auf der, Fußstütze steht abstelle. Dann geht es ganz gut. Unterwegs lädt er noch ein Mädchen ein. Am Busterminal bin ich gespannt, was er verlangt. Beim Aufsteigen hatte ich noch 20 gesagt, war aber nicht sicher ob er verstanden hat. Ich habe kein Kleingeld und gebe ihm einen Hunderter. Darauf gibt er mir doch tatsächlich 92 P raus. Die zwei gebe ich ihm und er freut sich.
Ich fahre erst einmal nur bis Silay zurück um mir dort ein paar der schönen alten restaurierten Häuser anzuschauen, die es hier geben soll. Nach dem ich eine ganze Weile in dem Dorf herumgelaufen bin und höchstens drei oder vier Häuser gefunden habe, hatte ich keine Lust mehr und beschlossen, lieber den Rest des Mittags am Pool zu verbringen.

Kathedrale von Silay.

Kathedrale von Silay.

Zwei der schön renovierten alten Häuser

Zwei der schön renovierten alten Häuser

Statt dem Bus habe ich einen Jeepney genommen. Erfreulicherweise bin ich eingeladen worden, vorn beim Fahrer zu sitzen und der Platz hat auch für meine Beine gereicht, obwohl später dann noch ein Schulmädchen vorne mit zugestiegen ist. Meine Hoffnung allerdings, dass die Jeepneys in die Stadt rein fahren, ging aber leider nicht in Erfüllung. In der Nähe vom Busbahnhof befindet sich auch der Bahnhof für Überlandjeepneys. Dafür habe ich aber mit der Zielangabe Hotel Fischer / Robinson Place relativ einfach ein Jeepney direkt vor mein Hotel bekommen.
Beim Verlassen des Hotels habe ich noch nach dem Frühstückscoupon gefragt. Gestern habe ich einen für heute bekommen, aber für morgen habe ich nichts. Sie will mir einen geben, da spreche ich sie auf das Buffet an. Sie, meint ja, ich könne mein Frühstück auf das sozusagen upgraden. Das Buffet kostet 365 P. Ich muss 269 P zuzahlen um statt mein Frühstück das Buffet nehmen zu können. Na das gönne ich mir doch einmal. Das erste Mal auf der Reise bin ich zum Abendessen ein zweites Mal in das gleiche Restaurant gegangen. Ich denke, das spricht für sich. Heute habe ich mir ein dutzend (kleine) überbackene Jakobsmuscheln und eine Art Fischsuppe mit Reis dazu bestellt. Die Muscheln waren leider nur noch lauwarm und die Fischsuppe habe ich dann eher als gekochten Fisch mit etwas Gemüse in der Brühe interpretiert. Es sind drei schöne große Fischstücke drin geschwommen, die man aber selbst häuten und zerlegen musste und wie gesagt ein bisschen Bohnen und Tomaten. Die Brühe selbst hat nicht geschmeckt.
Heute habe ich in den kleinen Kneipen noch einen Platz bekommen und da noch etwas getrunken, ein wenig Livemusik angehört und am Tagebuch geschrieben.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum ersten mal fliege ich auf die Philippinen. Normalerweise mache ich Kulturreisen. Deshalb haben mich meine Freunde verwundert gefragt was ich da machen will. Es gibt doch nur Strände. Also habe ich zur "Sicherheit" Hongkong vorne dran und Kuala Lumpur hinten dran gehängt :-) und lasse mich überraschen. Aus diesem Grund ist aber auch meine Reise auf den Philippinen anders als sonst üblich noch komplett offen.
Details:
Aufbruch: 15.02.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 21.03.2015
Reiseziele: Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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