365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

von kuala lumpur aus flogen wir am sonntag, dem 25.11., direkt nach chiang mai, im norden thailands.

viele denken bei thailand zuerst an die inseln (ich auch), doch hier im norden, wo es ja keine straende gibt sondern huegel und wald, da wird normal gewandert, geraftet, auf elefanten geritten oder die "noch urspruenglich lebenden" berg-voelker besucht. wir wollten eigentlich erstmal gar nix machen - und hatten fuer eine woche am stueck ein zimmer im schoenen parami-guesthouse reserviert. erstmal kein stress. dachten wir!

am 25.11. sollte naemlich der hoehepunkt des Loi Krathong festivals sein, welches einmal im jahr zu vollmond hier gross gefeiert wird. der genaue termin richtet sich nach dem mondkalender, doch meist faellt das festival auf den november. und ich sag's euch: unser silvester-geboellere ist der reinst kindergeburtstag dagegen! nicht mal im traum waere so ein tam tam in deutschland ueberhaupt genehmingt! kleine krathongs (boote) aus blaettern etc. werden gebastelt, darauf stecken kerzen und raeucherstaebchen. das ganze wird dann auf den fluss gesetzt - als danksagung an die wasserspendende ader, die leben bedeutet. dies an sich ist ja auch noch harmlos - die beschaeftigung fuer die maedchen sozusagen. die jungs boellern dagegen entweder mit fetten chinaboellern direkt neben einem, dass fast das trommelfell platzt. oder sie trinken bier. oder sie brennen einen der kleinen heissluftballone an (siehe bild), die dann mit guten wuenschen in die luft geschickt werden. in der hoffnung sie ueberleben hindernisse wie stromkabel, in denen sich die brennenden papiertueten verfangen (die bruecke lag im dunkeln kurz) oder baeume, die dann zu glimmen anfangen. die ganze stadt ist auf den strassen (trotzdem war auch das internetcafe voll...). wir konnten echt nur mit staunen zuschauen wie menschenmassen der parade zuschauten und boeller losliess.

das ganze dauert dann nicht wie in deutschland bis zum zapfenstreich etc. - morgens um 5 wurde noch geboellert.... es war einfach wahnsinn, wir mittendrin. kaum in thailand, schon geht die post ab... das ganze dauert tagelang - noch am dienstag wurden papiertueten verkauft und vereinzelt geboellert. crazy thais, keine frage.

am montag hiess es dann erstmal ausschlafen, was dank ohrenstoepseln kein problem war. danach gefruehstueckt und durch die stadt gebummelt, dies und das angeschaut uns treiben lassen.

am mittwoch liehen wir mal wieder einen roller und der ging mal ab! er schaffte locker 100 auf dem highway und ich fuhr (ich, sandra) mit chris hintendrauf rund 70 km suedlich bis zum elefanten conservation camp bei lampang. ich muss mal fahren ueben und es hat soviel spass gemacht, dass chris nun ernsthafte sorgen macht, ob ich je mal wieder hinten drauf sitze. vorne ist es ja auch viel bequemer... im zurueck fing ich dann gleich das jammern an, dass meine beine einschlafen bla bla, bis chris mich bis zum ortseingang fahren liess. wo er dann wieder das steuer uebernahm - den thailaendischen verkehr ueberlass ich dann doch gerne dem mann...

und beim elefanten camp kann man sich nun streiten ob es ne gute oder schlechte sache ist. meine meinung: wenn es das (natuerlich auf touristen abgestimmte) camp nicht gaebe dann waeren auch die elefanten nicht mehr da, da sie zum einen nicht mehr fuer die waldwarbeit gebraucht werden, zum anderen aber auch nicht mehr ausgwildert werden koennen, da sie schon viel zu lange in gefangenschaft sind.

dieses conservation center ist die einzige noch aktive elefantenschule für arbeitselefanten. die jungen elefanten kommen mit etwa drei Jahren in die Schule und die ganze die Ausbildung dauert etwa sieben Jahre. die elefanten lernen ordungsgemaesses marschieren (in reihe und paarweise) und naetuerlich fuer das arbeiten am nachmittag im wald das arbeiten am Baumstamm (verschieben, aufheben, tragen, stapeln). zudem meussen sie in der lage sein, fuer den mahut (den trainer) den stock wieder aufzuheben, ihn auf- und absteigen zu lassen etc..

ca. 100 elefanten werden hier ausgebildet und trainiert, um dann im wald zur waldpflege eingesetzt zu werden, was nur noch in thailand praktiziert wird. dem touristen wird die komplette show des "lehrplans" vorgefuehrt. zudem malen die elefanten bilder oder spielen xylophon - was sie im wald dann vielleicht in den pausen machen . ich habe es genossen, den elefanten ohne zaeune und gitter so nahe zu sein. letztendlich sichert unser besuch deren ueberleben, auch wenn die elfanten sicher noch lieber in freier wildbahn leben wuerden.

die elefanten waren trainiert, sich den ruessel am ende mit wasser vollzuladen, dann ganz arglos aus dem wasser zu spazieren und die ladung ueber die touristen abzulassen.

wir fuhren mit dem mofa ein stueck abseits, wo 2 elefantenkuehe mit ihren babies waren. der mahut versicherte mir, dass alle 4 oft draussen rumlaufen anstatt in diesem holzgitter an der kette zu stehen, doch weiss man's?... wir verfuetterten mais und sahen zu, wie das kleine (mit der flasche?!...) gesaeugt wurde.

da wir mit dem mofa die ganze anlage inkl. unabhaengigem elefanten-hospital etc. angschaut hatten, hatten wir keine lust mehr, den beruehmten tempel bei lampang noch anzuschauen. vielleicht sind wir hierfuer auch zusehr kulturmuffel...! wir bretterten also wieder ne stunde ueber den highway zurueck, diesesmal musste ich hinten sitzten, da der chef fahren wollte.

am mittwoch war ich beim kochkurs, wo es leider keine bilder gibt, da chris die kamera dabei hatte. ich wollte eigentlich 2 tage gehen, doch nach dem ersten tag beschloss ich, dass ich nun ausreichend thai kochen kann... so schwer isses auch nicht, wenn man die zutaten kennt. und darum ging es mir eigentlich. doch es war eine nette truppe aus 8 leuten und nach einem besuch auf dem markt fuhren wir ausserhalb chiang mais auf eine kleine farm, wo wir mit sonnenhut und schuerze gewaffnet zuerst paar kraeuterlein pflueckten und diese dann in die chilipaste stampften. alles in allem hat es spass gemacht, ich war erfolgreich vollgegessen und chris bekam 8 liebevoll gewickelte fruehlingsrollen als mitbringsel. spaetestens als chris gelesen hatte, dass er eine eigene cooking station hat, an der er ganz alleine die gerichte kochen muss (ich musste ja schon selbst kochen und da war nix mit helfen), da meinte er er macht dann doch lieber ne tour mit dem roller... rein theoretisch kann ich nun folgendes kochen: rote und gruene selbstgemachte currypaste und das curry damit, jasmin reis und klebereis, stirfried chicken, fruehlingsrollen und die lecker tom yam sauer-scharfe suppe mit garnelen. da sich meine gehirnzellen seit beginn der reise sicher nicht vermehrt haben hoffe ich, ich kann mir das ganze auch bis april behalten. manchmal hab ich das gefuehl, ich kann ausser waehrungen umrechnen nichts mehr denken, da mein hirn so eingerostet ist.

da ich (chris) mich fuer den kochkurs nun wirklich nicht gerade begeistern konnte, wollte ich den tag ganz entspannt mit einer thai-massage beginnen. der beste ort hierfuer, ist nach einer empfehlung das frauengefaegnis in chiang mai. ja - da kann man sich tatsaechlich von den insassinen massieren lassen. da musste ich hin...

die hoffnung war, dass die masseuse so das thailaendische pendant von paris hilton ist, die ihre strafe absitzt und nebenbei ein paar gute werke an touristen verrichten muss. was dann tatsaechlich auf mich zukam war allerdings eher der typ WALTER aus DEM FRAUENKNAST. und genau so war dann auch die massage. die staemmige dame hatte wohl lebenslaenglich, nichts mehr zu verlieren und auf einen toten touristen unter ihr kam es bestimmt nicht mehr an.

ich habe versucht nicht aufzustoehnen, denn je haerter die massage, desto besser ist die wirkung, oder? jedenfalls habe ich mich danach richtig gut gefuehlt (vielleicht auch ein bisschen weil es vorbei war ). bei mir wurden muskeln geknetet, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt.

fotographieren war uebrigens strengsten verboten.

voellig entspannt ging es dann den rest des tages durch herrliche landschaften um chiang mai.