Weltreise

Reisezeit: April 2007 - Januar 2008  |  von Marc Schmitt und Melanie Strobel

Thailand 1- Von Chiang Khong nach Chiang Mai

Nur noch wenige Meter trennten uns vom Land der Traveller. Sanft schaukelte uns das Boot über den Mekong in Richtung Thailand. Zuvor hatten wir noch das übliche Ausreisprozedere über uns ergehen lassen. Mit einem lachenden und einem weinendem Auge nahmen wir nach so langer Zeit Abschied vom Mekong.
Unser Boot steuerte auf das Ufer zu und verlangsamte seine Fahrt. Mit gemischten Gefühlen stand ich mit meinem 25kg- Travellerrucksack als Erste am Buck des Holzschiffes, bereit für neue Abenteuer. Der Bootsmann machte das Boot fest und ich war gewappnet thailändischen Boden zu betreten. Mit einem riesengroßen Sprung stieß ich mich von der Bootskante ab.....
und versank erstmal 20 cm im Schlamm.
Marc, der hinter mir stand, konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen und brach in schallendem Gelächter aus. Selbst der Bootsmann war hin und her gerissen zwischen Führsorge und einem breitem Grinsen im Gesicht. "Danke Thailand", dachte ich nur. So habe ich mir mein nächstes Abenteuer bestimmt nicht vorgestellt.
Nachdem ich mir die Füße gewaschen hatte, erreichten wir den Zoll und nach 5 Baht Feiertagszuschlag pro Person durften wir diesen dann auch passieren.
Eine kurze Wartezeit später (1,5h =Zeit ist relativ) und schon saßen wir im Minibus nach Chang Mai. "Die Rose des Nordens", wie sie von den Thais auch bezeichnet wird. Unterwegs fuhren wir an exakt angelegten Reisfeldern vorbei und spätestens bei unserem Stopp an einer Raststätte, mit Produkten die ausgezeichnet waren, einer AC-Anlage und einem Gefrierschrank, mit original verpacktem Speiseeis wusste ich: Die Zivilisation hat uns wieder!

Nachdem wir Chang Mai erreicht hatten, mal wieder vor einem Hotel, schlugen wir uns durch die Altstadt zu unserem ausgesuchten Hotel durch. Leider war hier schon alles belegt und wir mussten uns weiter auf die mühselige Suche nach einer Unterkunft machen, denn es schien wie verhext zu sein, sämtliche Hotels aus unserem Reiseführer waren ausgebucht. Einige Hotels später hatten wir eins gefunden. Erstklassige Zimmer mit einem riesengroßen Bad für 6$. Spitze!
Tags darauf hatten wir noch Vorbereitungen zu treffen für unser nächstes anstehendes Abenteuer "Die Suche nach dem goldenen Staub". Als das endlich geschafft war ging es zurück zu unserem Hotel, damit Marc seine sieben Sachen packen konnte. Er sollte mich am nächsten Tag verlassen, um alleine an einem Trekkingausflug teilzunehmen. Leider ging es mir nicht so gut, da Montezumas Rache mal wieder zugeschlagen hatte.
Der nächste Morgen brach heran und mit ihm die Abfahrt meines Helden.
Später berichtete er mir, dass es als erstes per Jeep zur Touristenpolizei ging, da der Trekkingausflug über zwei Tage andauert. Trekking über diese Zeitspanne muss bei der örtlichen Polizei angemeldet werden.
Zu Beginn der Trekking-Tour wurde natürlich als erstes eine Buddhistische Pagode angesteuert. Daraufhin ging es zu dem ersten Wasserfall der Tour. Inmitten des dichten Dschungels tat sich vor Marc eine zischende und aufbrausende Wasserwand auf, in die er sich sofort stürzte. Nach einem ausgiebigen Bad, bei dem das herab fallende Wasser den Druck von Betonplatten glich, die auf einem liegen, ging es nun zur Trekkingtour.
Durch einheimische Dörfer, die Ihr natürlichen Lebensalltag noch bewahren konnten, vorbei an Reisfeldern, die als Terrassen an den Hängen der Berge gelegen waren und durch das Dickicht des Waldes. Nach 3 Stunden Wanderschaft über glitschigen Matsch, über die Wasserkanäle der Reisfelder und wackeligen Brücken erreichten diese ihr Ziel: Ein einheimisches Dorf, mitten im nirgendwo gelegen. Dort wurde als erstes die Hütte bezogen in der man die folgende Nacht verbringen sollte. Danach dämmerte es auch schon und das selbst zubereitete Essen stand dampfend auf dem langen Tisch, an dem alle Teilnehmer der Tour Platz genommen hatten. Ein Mix verschiedener Nationen saß hier zusammen und ließ sich die einheimischen Speisen auf der Zunge zergehen.

Nach dem Essen kam Besuch aus dem Dorf. Drei alte Männer unterhielten die Truppe mit deren Zauberkunststücken, bei Dosenbier und Schnaps. Dabei verging die Zeit rasend schnell und irgendwann saßen Marc, ein holländisches und englisch/argentinisches Pärchen noch ganz alleine beisammen und diskutierten über das Übel und die Freuden des Lebens.
Doch leider musste auch dieser Abend irgendwann enden, denn am nächsten Morgen sollte es bei Sonnenaufgang schon wieder weiter gehen.
Der Morgen war gerade angebrochen. Der Tau lag noch auf den Blättern als die Truppe, gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstück, sich auf den Weg machte. Nachwirkungen vom Vorabend inklusive....
Nach einer weiteren Wanderschaft durch die wunderbare Landschaft des Nordens von Thailand war der Zweite, noch größere Wasserfall erreicht. Spätestens hier wurde dem Letzten der Truppe durch das Antlitz dieser wunderbaren Landschaft wieder Leben in die müden, alten Glieder eingehaucht. Nur noch wenige Meter sollte die inzwischen wieder muntere Truppe von dem Tageshighlight trennen: der Elefantenstation.
Der doch etwas mühselige Marsch über den Trampelpfad führte noch an einem, wie sollte es auch anders sein, einheimischen Dorf vorbei, bis sich endlich in der Ferne schemenhaft die ersten Umrisse der Station auftaten . Angekommen, staunte die Truppe nicht schlecht über das, was sich Elefanten-Station nannte: ein niedergetrampelter Wiesengrund, auf ihm zwei abenteuerlich zusammengebaute Holz-Podeste zum Erklimmen der Elefanten gesäumt von "Carports" für die Elefanten.
Ein graues riesiges Etwas mit einem nicht aussprechbaren Namen stand urplötzlich vor Marc. Er aber, unerschrocken und neugierig, schwang sich heldenhaft und mit jugendlichem Elan elegant in den Sitz auf den Rücken des Dickhäuters und los ging's. Erhaben und im königlichen Gleichschritt durchschreitete die Multi-Kulti -Touri-Truppe das Dickicht des Dschungels. So, oder so ähnlich müsste sich Indiana Jones fühlen, wenn er eines seiner unzähligen Dschungelabenteuer erlebte. Herrrrrrrrrrrrrrrrrlich!Einfach unbeschreiblich!

Langsam, aber gemächlich durchwanderten sie erhabenen Hauptes auf dem Rücken der gemütlichen Säugetiere durch den schwülheißen Dschungel. Was für ein Feeling! Aber was war denn das auf einmal? Moment mal....so was kommt aber bei Indiana Jones nicht vor! Was war passiert? Aus heiterem Himmel blieb der gemütliche Dickhäuter plötzlich stehen, ging behutsam leicht in die Hocke (wohlgemerkt mit Sitz und Touri auf dem Rücken!) und fing an sich gemächlich sein Hinterteil an einem Erdwall zu kratzen. Ist Indiana Jones bestimmt am Anfang auch passiert. Als der Juckreiz gebändigt war folgte nach ein paar Schritten das nächste ungeplante Geschehnis: eigenständigen sich seinen Weg durch die Wildnis suchen. So machte die Sache doch gleich viel mehr Spaß. Marc hatte sichtlich seine Freude an dieser recht eigensinnigen aber nachvollziehbaren kleinen "Meuterei" der Elefanten. Ab und zu gab es dann auch mal eine kleine Belohnung: ein Bündel Bananen oder einen Ast vom Zuckerrohrbaum. Motivation genug für den Elefanten, Marc wieder sicher und unbeschadet zum Ausgangspunkt zurück zu bringen.
Nach dem wilden Ritt ging es sofort weiter zum "Bambo-Rafting". Zu einem Floß zusammengeschnürte Bambusstangen auf denen es galt den ungezähmten Fluss zu bezwingen. Aufschäumende Gischt, kleine Wasserfälle, Stromschnellen und die Angriffe der anderen Trekkingteilnehmer galt es zu überstehen, bevor auch dieser Part des Ausfluges langsam sein Ende fand.
Nach zwei langen Tagen kam Marc unbeschadet und voller Leidenschaft für das Abenteuer wieder zurück ins Hotel. Sehr gut, denn schon sehr bald sollte sein Mut zur Wagnis und die Euphorie für das Abenteuer wieder auf die Probe gestellt werden. Ich saß ja auch nicht ganz untätig die letzten zwei Tage auf dem Hotelzimmer, im Gegenteil. Eine Reise ins Unbekannte sollte als nächstes Folgen, die Reise auf " Der Suche nach dem goldenen Staub".
Allerdings mussten wir hierfür noch jede Menge Bargeld abheben, da es dort, wo es uns hin verschlagen sollte, keine Bankautomaten hat und das Geld der Einheimischen gegen Dollar auf dem Schwarzmarkt einzutauschen ist. Auf dem Weg zu den Wechselstuben durchstreiften wir die Altstadt von Chang Mai, vorbei an den Stadtmauern, hinein in den thailändischen Trubel.
Am Abend fuhren wir mit vollgepackten Dollarscheinen in den Taschen mit dem Tuk-Tuk zum Flughafen von Chang Mai. Unsere Maschine hatte eine eineinhalbstündige Verspätung aufgrund schlechter Wetterverhältnisse in unserem Zielgebiet. Mit einem flauen Magen bestiegen wir die etwas in die Jahre gekommene Maschine einer nichtssagenden Fluggesellschaft und wurden auch noch während des Fluges aufgrund von Wetterturbulenzen mit komischen Geräuschen und durch Luftlöcher ständig wach gehalten. Aber auch diesen Flug überlebten wir und befanden uns in ........

Mehr dazu im nächsten Bericht!

Nun endlich kommen wir zum Abenteuer "Auf der Suche nach dem goldenen Staub"......

Unsere Grenzüberfahrt zwischen Laos und Thailand.

Unsere Grenzüberfahrt zwischen Laos und Thailand.

Meine erste Erfahrung mit thailändischen Boden.

Meine erste Erfahrung mit thailändischen Boden.

Eigentlich ein natürlicher Steg zwischen den Reisfeldern, für uns ein Wanderweg.

Eigentlich ein natürlicher Steg zwischen den Reisfeldern, für uns ein Wanderweg.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Beginn unseres grossen Abenteuers verschlaegt es uns nach Mexico. Von Cancun aus starten wir unsere Rundreise auf der Yutucan-Halbinsel um dann ueber Campeche langsam ins Landesinnere zu kommen.Ab Ende Mai geht es dann weiter in den asiatischen Raum, Vietnam, Kambotscha, Laos, Thailand, Tibet, Nepal um dann ueber Indien nach Deutschland zu fliegen.
Details:
Aufbruch: 07.04.2007
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Januar 2008
Reiseziele: Mexiko
Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Der Autor
 
Marc Schmitt und Melanie Strobel berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.