Hongkong und Thailand - diesmal ausgiebig

Reisezeit: Januar / Februar 2014  |  von Stefan Böhm

12.+13.02. Khorat

12.02.

Das Frühstück ist nix dolles, aber der Kaffee ist gut und es gibt echte Kaffeesahne dazu. Das gehört in thailändischen eher nicht so zum Standard. Da steht dann auch in besseren Hotels eher mal das Milchpulver.

Als nächstes machte ich mich auf den Weg zur Touristeniformation. Jetzt, mit Roller geht das ja, aber ganz allgemein frage ich mich wirklich sie man die derart abseits ansiedeln kann. Sie liegt genau neben dem Luxushotel Sima Thani und das befindet sich so weit außerhalb, dass man ohne Tuktuk oder so gar nicht hierher kommt. Ich weiß das noch ganz gut weil ich wegen einem Verständnisfehler bei meinem allerersten Besuch in Khorat hier hergebracht und wegen einem besonders guten Angebot geblieben bin. Aber von hier in die Stadt laufen Hat an die 2 Stunden gedauert. Die Dame in der Info war erst etwas unfreundlich nach dem Motto wer sie um diese Zeit wohl stört, wurde dann aber immer freundlicher und Hilfsbereiter. Jetzt habe ich ein paar Tipps für sehenswerte Tempel die ich noch nicht gesehen habe. Bei den Restauranttipps im Know-How hat sie beim Ban Kaew und Thai Pochana das Gesicht verzogen, sich geschüttelt und gemeint, die seien doch alt. Da geht man nicht hin, Sie hat mir drei Adressen aufgeschrieben, die aber derart weit außerhalb liegen, dass ich noch nicht so recht weiß, was ich mache. Es handelt sich dabei um das Koo Chag Seafood und ein weiteres Seafood Restaurant ein paar Meter weiter auf der rechten Seite der Straße die genau gegenüber vom Wat Maiampawan von der Mukhamontri RD abzweigt. Wenn man dann immer weiter raus fährt am Emigration Office vorbei die nächste größere Straße wieder links kommt man zum Lab Cern Roi oder so ähnlich. Wohl das beste Isanrestaurant in Khorat zurzeit. Bei dem Tom Son meint sie, dass das zu ist. Der "deutsche" Eigentümer ist vor Jahren wieder nach Deutschland zurück.
Auf dem Weg zur Info habe ich mir bereits den Wat Nhongjabok angeschaut, der aber wohl nicht zur Gruppe der wichtigeren Tempel gehört.

Wat Maiampawan

Wat Maiampawan

Jetzt war die Frage, wie ich mit meiner Besichtigung weiter mache. Das Problem an der Lage von Hotel und Info ist nämlich nicht nur die Distanz, sondern auch die Lage genau an der Bundesstraße 2 und zwar auf der Stadtauswärts gelegenen Seite. Diese Autobahnartige Straße kann hier nicht überquert mit dem Fahrzeug nicht gekreuzt werden. Man muss ihrem Verlauf einige hundert Meter bis zum Tesco Lotus folgen und da gibt es einen U-Turn. Deshalb bin ich dann auch gleich mal da rein, mich ein bisschen umschauen.
Inzwischen ist es bereits wieder gegen 13:00, also Zeit für den Pool.
Um 16:00 dann wieder Aufbruch zum Tempel besichtigen. Als erstes fahre ich zum Wat Sathong, südlich der Altstadt durch das Cham Na Rong Tor. Dort muss man in Gassengewirr etwas suchen. Hier soll sich der älteste Buddha Khorats befinden. Die Anlage wirkt zumindest relativ alt, aber den Buddha habe ich leider nicht zu sehen bekommen. Wie üblich sind wieder zahlreiche Hunde unterwegs. Anschließend fahre ich zum Wat Sala Loi, Leider wird es aber bereits wieder dunkel. Interessant ist, dass hier, wenn ich ihn besucht habe noch nie etwas los war. Das ist heute ganz anders. Es herrscht regelrecht Trubel.

Wat Sala Loi

Wat Sala Loi

Wat Sala Loi

Wat Sala Loi

Zum Abendessen bin ich erst in die Richtung der Empfehlungen aus der Info. Ich denke, dass ich die Restaurants auch gesehen habe, aber irgendwie haben sie mich nicht zum Anhalten verleitet. Riesige Restaurants sind das, recht modern, sicherlich auch gut, aber gemütlich ist etwas anderes. Dann hatte ich da noch eine Empfehlung, die auch die Dame in der Info als teuer aber gut bestätigte. Chez Andy, ein Schweizer, der früher ein Restaurant in Ko Samui hatte und jetzt seit ein paar Jahren hierher nach Khorat gewechselt ist. Hier soll man gute europäisch/thailändische Küche bekommen. Das Lokal befindet sich im Altstadtbereich. Nachdem ich am Lab Cern Roi vorbeigerauscht war, befand ich mich nach meiner Orientierung auch schon in der richtigen Richtung und bin einfach geradeaus weiter gefahren. Dann kam auch ein Wegweiser Bahnhof und dann bin ich rechts abgebogen. Da hätte ich allerdings erst noch einmal links abbiegen sollen und so befand ich mich plötzlich nachts, ohne Stadtplan in einer Gegend in der ich so richtig überhaupt keine Ahnung mehr hatte, wo ich mich eigentlich befinde. Mir blieb nur, auf der Stelle umzukehren und den gleichen Weg wieder zurück zu fahren, bis ich an einen Punkt komme, wo ich es riskieren kann eine neue Richtung zu probieren. Immer in der Hoffnung, jetzt keine Abzweigung von vorhin zu übersehen. Es hat aber geklappt und da wo der Wegweiser Bahnhof war, bin ich diesmal links und dann kamen auch wieder bekannte Orientierungspunkte. Danach war es nicht mehr schwer Chez Andy zu finden. Der sitzt offensichtlich lieber bei seinen Gästen und gibt den Grüß Gott Onkel anstatt selbst in der Küche zustehen und zu kochen. Sein Karte beinhaltet von Schweizer über Italienische bis zu Thaigerichten eine nicht zu große aber breit gefächerte Auswahl und lässt sich über sein unübertreffliches Steak aus, das immerhin auch so ab 2.000 B aufwärts kosten soll.
Ich entscheide mich für eine Lobstercremesuppe, die in einem Teller kommt der zu 90 % aus Rand besteht in die doch leicht wässrig schmeckt. Dann nehme ich Spaghetti mit Meeresfrüchten die leicht scharf und recht lecker sind aber von der p
Portion her auch übersichtlich. Am Ende entscheide ich mich noch für Crêpe Suzette. Das habe ich wahrlich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell die da waren. Auch flambiert ist hier nichts - oder ist es doch schon so lange her dass ich das falsch in Erinnerung habe. Nun ja, es war ok aber kaum rund 900 B incl. einem Bier wert.

13.02.

Gestern habe ich mir im Supermarkt noch 2 Donuts gekauft und über Nacht im Kühlschrank gelagert. Das wird heute mein Frühstück. Vom Buffet hole ich mir nur Kaffee und Saft.
Dann geht es wieder los zum Tempel Sightseeing. Als erstes fahre ich direkt noch direkt noch einmal zum Wat Sala Loi. Dann geht es zurück in die Altstadt. Hier halte ich als nächstes beim Isan Tempel, einem der wichtigsten Tempel der Region, dem man seine Bedeutung so auf den ersten Blick auch nicht so recht ansieht. Immerhin sehe ich hier etwas, das ich so bisher nur in Burma gesehen habe, dass nämlich Scharen von Thailändern den Besen schwingen um den Tempel zu kehren und sich anschließend in einer langen Schlange aufstellen um irgendetwas aus einem Pickup heraus verteilt zu bekommen. Aufs gerade Wohl fahre ich durch die Straßen, bis ich auf den "City Pillar Shrine" mitten in einem Teich sehe. Das sieht ausgesprochen schön aus. Ich hätte es für einen Tempel gehalten, ist es aber nicht. Mich wundert, dass ich den noch nie gesehen habe.

Wat Sala Loi

Wat Sala Loi

City Pillar Shrine

City Pillar Shrine

Als nächstes halte ich beim Pajab Tempel. Der wird gerade renoviert. Wenn er fertig ist, wird er vermutlich fantastisch aussehen. Er ist ganz mit grauem Marmor verkleidet und mit Goldreliefs verziert. Das sieht total elegant aus. Am Eingang steht etwas mit "Cave" und tatsächlich befindet sich unterhalb des Bot ein Raum, dessen Fenster Höhlenöffnungen nachempfunden sind und der eine ziemlich ungewöhnliche sitzende Buddha Darstellung enthält.

Pajab Tempel

Pajab Tempel

Heute Abend komme ich noch einmal wegen den veränderten Lichtverhältnissen her.
Als letztes Besuche ich noch den Suttajinda Tempel. Auch muss eine besondere Bedeutung haben, dich sich mir aber nicht erschließt. Ich finde ihn nicht einmal so besonders hübsch.
Nachdem ich heute den Roller rechtzeitig bis spätestens 17:00 im Laden abgeben muss, habe ich gar nicht so arg viel Zeit für den Pool wenn ich nachher noch einmal bei 2-3 Tempeln vorbei will. Heute tummelt sich eine Gruppe junger Thais am Pool. 4 Jungen, 1 (hübsches) Mädchen und ein Catoy. Außerdem ein älterer Schwede, der mir in nuschelndem Englisch erklärt, dass er hier lebt, aber grad alles schlecht ist weil er wohl von einer Thai ziemlich ausgenommen worden ist und dass er keine Frau mehr. Alles immer wieder mal durch recht eigenartiges Lachen unterbrochen. Nachdem ich versuche, am Tagebuch weiter zu schreiben, widmet er sich wieder der Gruppe wobei er permanent das Mädchen dumm anmacht. Mir kommen solche Storys in den Sinn, in denen arme Ausländer von bösen Thais umgebracht werden, die ja ab und zu kursieren und denke mir, das der Typ genau so einer ist, dem so etwas passieren könnte. Zumal er ständig irgendetwas von "fighting" von sich gibt. Die Jungen nehmen es gelassen, aber wenn er mal an schlecht gelaunte kommt, die schon zu viel Alkohol getrunken haben?
Bevor ich meinen Roller wieder abgebe, schaue ich mir noch den Wat Muang an, aus dem mir aus gigantischen Boxen Musik entgegenschallt, die ich eindeutig eher zur Kategorie Pop als zu religiösem zuordnen würde.
Dann halte ich wegen dem schönen Licht noch einmal am Wat Sakae. Wieder beim Wat Payab folge ich diesmal dem Wegweiser zur Höhle richtig und lande vor einem kleinen Bauwerk dessen Tür auf geht und ein wenig nach Thai aussehender Mönch öffnet mir. Tatsächlich kommt er aus Düsseldorf, lebt seit sechs Jahren hier im Tempel und fängt jetzt an der Buddhistischen Universität an zu studieren. Leider habe ich seinen Namen wieder vergessen. Er erzählt mir die Geschichte der Höhle, die vor etwa 20 Jahren zwischen Santaburi und Lopburi beim Zementabbau entdeckt worden ist. Der Chef der Firma erzählte das dem hiesigen Abt, der reiste hin und war überzeugt, dass man diese Höhle vor der Vernichtung retten sollte. Vier Jahre lang ist die Höhle abgebaut und so wie heute zu sehen hier wieder aufgebaut worden und jetzt so etwas wie das besondere Wahrzeichen des Tempels.

Erschreckt stelle ich fest, dass ich schon zu spät dran bin, breche überstürzt auf und kann den Roller gerade noch abgeben. Der Laden ist bereits geschlossen, aber der Eigentümer war noch da. Glück gehabt.
Zum Abendessen bin ich einfach einmal in die Richtung Chom Surang RD gelaufen. Sollte ich nichts anderes finden, kann ich immer noch zum Japaner. Ich finde allerdings auf einmal doch das Ban Kaew. Wenn das so ist, dann rein. Problem: Vor dem Restaurant steht ein Reisebus mit Schild "Studiosus" und die Reisegrupp mit rund geschätzten 30 Teilnehmern belegen das komplette recht kleine Lokal. Ich werde in das recht nüchterne Nebenzimmer gesetzt, von dem aus ich durch Fenstern die Gruppe beobachten kann.
Ich bestelle mir zum ersten Mal den berühmten Papayasalat und nachdem es das gegrillte Hühnchen nicht gibt, ein rotes Entencurry. Der Salat schmeckt anders als erwartet aber da ohne Essig und Öl durchaus ganz lecker. Dazu gibt es ein weich gekochtes Ei was im Isan wohl absolut dazu gehört und auch sehr gut passt. Im roten Curry befinden sich sehr viel Ananas und Riesentrauben. Auch das Curry schmeckt scharf aber sehr lecker. Meiner Meinung nach ist beides sehr stark an Touristengaumen angepasst gewesen. Nach mir kommt noch eine Ausländerin, die auch den Papayasalat isst. Ohne die Gruppe und uns beide hätte das Restaurant heute keine Gäste gesehen. Es scheint in typischer Fall von Restaurant zu sein, das frühe einmal einen sehr guten Ruf hatte, dadurch in die Reiseführer und Pläne der Reisegesellschaften gelang und nur deshalb heute noch überlebt.

© Stefan Böhm, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist soweit, meine jährliche Reise für 2014 steht an. Dieses mal geht es erst nach Hongkong, von dort mit der Fähre nach Macau und von Macau mit Air Asia nach Chinag Mai in Nordthailand. Hier in Nordthailand habe ich vor etwa 4 Wochen lang kleinere Städtchen wie Mae Hong Son, Lampang, Prae, und andere im Isan zu besuchen. Am Ende geht es dann noch nach Bangkok mit kurzem Abstecher nach Hua Hin. Auf dem Heimweg werde ich dann schon traditionelll drei Tage Stop in Istanbul einlegen.
Details:
Aufbruch: 16.01.2014
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 27.02.2014
Reiseziele: Thailand
Hongkong
Macau
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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