sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Stefanie Förster

Ao Nang : 28.01. Ao Nang Elefantenreiten

Wie immer klingelt der Wecker zu früh. Ich gehe unter die Dusche während Sophie noch mit ihrem Handy beschäftigt ist. Dann gehe ich runter zum Frühstück in der Lobby / Terrasse / Eingangsbereich des Hotels. Dort treffe ich Samira, heute reiten wir einen Elefanten. Ich gehe schnell nochmal Zähneputzen und als ich wiederkomme, steht unser Fahrer bei ihr und es geht los. Mist, wir wollten doch noch Wasser kaufen. Das gibts dort, sagt Samira, die den Fahrer danach gefragt hat. Im Van wundern wir uns, dass wir die Einzigen sind. Was hat er denn gesagt? frage ich Samira. Sie hat gar nicht über die Tour mit ihm gesprochen, er war plötzlich da und wir sind eben mitgegangen. Ich muss lachen und wenn wir nun auf der falschen Tour sind oder entführt werden?

Aber wir fahren zur Elefantenfarm. Eine junge Frau bittet uns, ihr zu folgen und da steht er, neben einem 3 Meter hohen Turm, unser Elefant. Wir steigen auf den Turm und von da auf die Bank auf dem Rücken des Elefanten.

Das ist gar nicht mal unbequem. Samira hatte sich am Vortag noch Gedanken gemacht, ob es nicht für zwei Stunden zu unbequem sei oder zu langweilig. Als wir sicher sitzen, mit dem "Sicherheitsseil" zumindest symbolisch vor einem Absturz gesichert, ruft unser Führer ein Kommando und wir setzen uns in Bewegung.

Es geht bergauf in den Dschungel, vorbei an einem anderen angeketteten Elefanten und Plätzen, die so aussehen als würden hier sonst andere Elefanten stehen. Der Pfad wird schmaler und der Elefant ist wohl hungrig, denn er bleibt immer mal wieder stehen, um sich ins Gebüsch zu schlagen und etwas Grünzeug zu naschen.

Da sagt Samira plötzlich "Guck mal da, eine Spinne" und tatsächlich in Marschrichtung keine zwei Meter vor uns hängt ein handtellergroßes Spinnenvieh mit blauschimmerndem Chitinpanzer auf Augenhöhe in seinem Netz.

Meine Schreie hallen durch den Dschungel.

Als der Führer sich umdreht, kann ich schon wieder Worte artikulieren bzw zumindest eins. Spider, Spider, Spider, Spider energisch in die entsprechende Richtung zeigend. Ob Samira mittlerweile auch die Berechnungen bzgl. der Laufrichtung unseres Elefanten sowie unserer Augenhöhe und der Höhe der Spinne angestellt hat oder ob ich sie womöglich mit meinen Schreien angesteckt habe, nun hat sie auch Angst. Der Führer lässt den Elefanten schleunigst rückwärts gehen. Aus der Station, die wir noch nicht weit hinter uns gelassen haben, kommen die Leute und unser Fahrer gelaufen, um zu sehen, was hier passiert ist. Einer, vermutlich der Verantwortliche, fragt nach. I am very scared of spiders, erkläre ich. But you will go to the djungle now. There are a lot of them, warnt er. Ob ich absteigen will, noch ist Zeit. Nein, ich bleibe. Do they bite? frage ich unseren Führer, der mittlerweile bei uns auf dem Hals des Elefanten sitzt. Yes. Are they poison? Yes, sure. Warum fragst Du auch sowas, rügt Samira. Auch wieder wahr.
Aber wenn es wirklich gefährlich wäre, würden sie das doch mit Touristen nicht machen? Vielleicht war das auch die Ausnahmespinne. Da landet etwas auf meinem Arm und löst erneut Geschrei aus. Alle kommen wieder gerannt, aber es ist nur eine Heuschrecke. Ich könnte schwören, dass unser rastazopfiger Fahrer grad versucht, sich nicht totzulachen.

Bzgl. meiner Theorie kommen mir aber in der nächsten Stunde ernste Zweifel. Wir begleiten Klong, unseren Elefanten quasi beim Frühstück. Wirklich vorwärts kommen wir nicht, da der von Samira als das verfressendste Tier in diesem Dschungel deklarierte Dickhäuter ständig stehen bleibt, um oberschenkeldicke Bambusstämme mit seinem Rüssel umzuknicken und das Laub zu fressen. Wenn wir uns bewegen, schauen Samira und ich gemeinsam mit unserem Führer mit Argusaugen nach Spinnen aus. Die er dann mittels eines kleinen Stöckchens aus dem Weg schlägt. Das klappt fast immer. Ausser wenn sie am Stöckchen hochklettern. Einmal bekommt er scheinbar selbst etwas Panik. Samira bringt schonmal ihre Füße in Sicherheit. Wenn Klong allerdings den Urwald plündert und alles Mögliche von oben auf uns herabprasselt, dann wird uns schonmal etwas bang.

Im Nachhinein ist es halb so wild, aber in dem Moment war es tatsächlich ein großes Abenteuer für uns beide.

Der Elefant und der Führer ertragen alles geduldig. Meine Ausbrüche, wenn ich wieder ein ekliges Riesengetier enteckt habe oder unser im Duett vorgebrachtes Geschrei "ich bin ein Star, holt mich hier raus ". Schließlich sehen wir das erste Mal andere Touristen auf einem Parallelweg. Eine Spinnen noch und dann stoßen wir auf den Touristenpfad. Dort machen wir einen weiteren Fotostop, bei dem wir auf dem Hals des Elefanten sitzen dürfen und der Guide mit unseren Kameras Fotos und in meinem Fall ein Video macht. Dann schließen wir uns den anderen an.
Ob sie Spinnen gesehen haben? Dreimal muss ich fragen, obwohl es Deutsche sind. Nein keine Spinnen. Kein Wunder, der Touristenpfad ist breit und von unzähligen Hufen ausgetrampelt.

Das Abenteuer ist vorbei, Samira und ich sind ziemlich erleichtert. Ich stimme die Titelmelodie von Indiana Jones an und Samira und der Führer stimmen ein. Zu Dritt sitzen wir auf dem Elefanten und trällern vor uns hin. Klong schweigt. Der Guide beginnt einen Text zu singen: "See the spiders, See the spiders " "and survive" füge ich hinzu.
Ich darf hinter dem Führer auf dem Hals des Elefanten bergab reiten und da kommt auch schon der Turm in Sicht. Klong kann sich kaum von uns verabschieden, denn er muss neue Touristen durch den Dschungel tragen.

Wir werden zu einer Vorführung mit einem jungen Elefanten auf der Straße gebeten. Er ist 5 Jahre alt und kann schon eine Menge Tricks. Samira und ich füttern ihn mit einem gekauften Korb voller Bananen.
Dann bekommen wir Lunch, einfach aber gut. Auf dem Tisch steht als Dekoration ein Glas mit einem kleinen exotischen Fisch. Mal was anderes.
Weiter geht's zur Fischfarm. Die hat schon bessere Tage gesehen. Gleich am ersten Becken wieder eine Riesenspider. Die Krokodile beeindruckend uns nicht, aber der sicher drei Meter lange Riesenfisch ist echt sehenswert. Mit dem möchte ich nicht schwimmen.
Der natural pool entpuppt sich als Stromschnelle in einem Fluß, aber wir haben dennoch Spaß. Dann geht's zurück ins Hotel, wo wir überlegen, was wir mit dem Rest des nachmittags tun.

Ob dieses Tier echt war?  Ich hatte da so meine Zweifel...

Ob dieses Tier echt war? Ich hatte da so meine Zweifel...

Wir entscheiden zum Strand zu gehen. Ich habe gelesen, dass es hinter den Affen einen Weg genannt Monkey Trail zu einer etwas hinter den Felsen versteckt gelegenen Bucht geben soll, an der ein Privatressort liegt, deren Strand aber öffentlich ist.
Wir gehen also an den Strand.
Erstmal chillen wir ein bisschen, baden und ich aktualisiere mein Journal. Ich muss heute Abend im Hotel unbedingt auch bloggen. Ich habe schon einen Gästebucheintrag mit der Erkundigung, warum ich denn aufgehört habe zu bloggen. Ich freue mich wahnsinnig, dass jemand mein Geschreibsel liest und gut findet. Da will ich natürlich dran bleiben. Ich bin sicher, dass auch ich es später total gerne nochmal selbst lesen werde.

Arbeiten am Logbuch

Arbeiten am Logbuch

Ja, das Wasser war türkis

Ja, das Wasser war türkis

Schließlich brechen wir auf zum Monkey Trail. Da sitzen wirklich wahnsinnig viele Affen am Strand, klettern auf Steinen und einem Baum rum, lausen sich und sitzen auf der wackeligen Holzkonstruktion, die wohl der Anfang des Monkey Trail ist.
Samira traut sich da nicht hoch mit den Affen, also klettere ich allein auf die etwa 2 Meter hohe Ballustrade die den Anfang des Wegs bildet. Die Kamera gibt ausgerechnet jetzt ihren Geist auf, also bleibt sie bei Samira. Die Treppe führt an der Felsformation steil bergauf. Ganz schön anstrengend. Nach den ersten Metern hat man die Affen hinter sich gelassen. Der Ausblick oben ist echt schön. Auf einem Trampelpfad geht es den Berg entlang.
Ich treffe Leute, die mir erzählen, der Strand sei doch auch privat. Schade, denn er ist wirklich traumhaft schön. Aber da sitzt tatsächlich ein Wachmann. Ich steige also erst gar nicht runter, sondern drehe um.
Auf dem Rückweg überholen mich zwei Deutsche, die den ganzen Nachmittag am Strand verbracht haben. Er ist also doch nicht privat.

Links auf den Steinen die Affen und rechts der Beginn des Monkey Trail

Links auf den Steinen die Affen und rechts der Beginn des Monkey Trail

Hm, Schaukeln und Affen... Da fällt mir gar kein schlauer Spruch zu ein

Hm, Schaukeln und Affen... Da fällt mir gar kein schlauer Spruch zu ein

Ich überrede Samira, mit mir nochmal den Weg in Angriff zu nehmen. Ich filme mit ihrem Handy die Affen und sie kommt prima an ihnen vorbei. Bei dem Wachmann muss man sich nur ein- und austragen. Dann laufen wir in das tolle Wasser und bleiben diesmal länger drin, bevor wir den Strand weiter erkunden und dabei viel zu viele Muscheln sammeln. Er endet in Sichtweite an der nächsten Felswand, wo wir einen super Fotospot finden und gefühlt 100 Fotos machen. Dann müssen wir uns beeilen, rechtzeitig zum Treffen mit den anderen zurück ins Hotel zu kommen. Samira geht auf der anderen Seite des Wegs nochmal ins Wasser und ich ins Hotel unter die Dusche.

Wir haben noch ne Schaukel gefunden

Wir haben noch ne Schaukel gefunden

Heute gehen wir Streetfood essen. Hendrik, Samira und ich teilen uns verschiedene Prawns und Frühlingsrolle als Starter, dann gönne ich mir die Riesenkeule (Ente, denke ich), die mir schon gestern so Appetit gemacht hat. Ich muss lange warten. Thick, Thick, sagt die Dame am Grill immer wieder. Stimmt, für 50 Bath, nichtmals 2 Euro, bekomme ich eine Menge zartes, super gewürztes Fleisch. In Null Komma Nichts ist es verschwunden. Lecker!

Wir treffen uns mit den anderen in Changs Bar, aber eigentlich wollen wir nicht trinken, wir wollen eine Massage. Wir bleiben auf einen Drink und suchen uns dann unter den zahlreichen Massagestudios eins aus. Wir entscheiden uns für das neben dem Hotel, weil die anderen da gestern schon waren und es gut war und wir ausserdem so alle nochmal aufs Klo im Hotel können.
Ich entscheide mich für die softe Variante, eine BodyOil Massage, ich traue dem Thaistyle nicht so ganz und möchte mir nicht wehtun, wenn mir was eingerenkt werden soll. Samira entscheidet sich ebenfalls dafür, nachdem man ihr die Thaimassage als etwas hart beschrieben hat.
Meine Massage ist wundervoll, ich habe zum Glück auch eine weibliche Masseurin, die andern haben alle Männer. Ich döse sogar einmal ein. Damit ist für mich klar, ich gehe nicht mehr zurück zu den Bars, sondern ins Bettchen. Die anderen sitzen noch ein wenig zusammen vor dem Hotel und die Engländer + Dena haben wohl im Changs so richtig Party gemacht, jedenfalls kursiert am nächsten Morgen, ein Video, wie sie Dena heimtragen.

Leider stelle ich später fest, dass die meisten Fotos und Videos mit Klong nicht mehr da sind, deshalb ist der Eintrag auch nur unzureichend bebildert. Schade

© Stefanie Förster, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich habe nie von einer Weltreise geträumt. Schockierend, ich weiß. Überraschenderweise unternehme ich jetzt aber eine. Wie es dazu kam, wo ich lande und wie es da so ist, das berichte ich Euch hier... Wer mag, darf mitlesen. Mein Blog richtet sich vor allem an meine Familie und Freunde, sowie an Ex Kollegen. ...naja und natürlich an mich selbst: eine Weltreise ist ein tolles Abenteuer liebe Steffi! ...nur Mut und einfach mal machen, wird schon schiefgehen ;)
Details:
Aufbruch: 11.01.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 28.05.2015
Reiseziele: Sri Lanka
Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Mexiko
Deutschland
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Stefanie Förster berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Stefanie sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!