Zürich - Saigon - Hanoi - Angkor - Bangkok - Zürich

Reisezeit: Januar / Februar 2008  |  von Christina Schlatter

Drei begossene Pudel

24.1.2008 (Irene)

Heute wollten wir also zum Strand. Unsere Vorstellung war... Ein Bad im Meer, ein Bad im Sonnenlicht und ein Bad in der Menge.

Dieses Vorhaben gaben wir bereits mit dem ersten Ton auf, der aus unserem Wecker schallte. Draussen war es grau und nass.

Regen in der Trockenzeit in Vietnam. Das hatten wir nicht so geplant. Also zogen wir die Decke ueber den Kopf und schliefen eine Stunde weiter, bevor wir uns aus den Betten quaelten.

Zum Fruehstueck gab es zur Abweckslung wieder einmal Pancakes . Danach zottelten wir wieder in den obersten Stock und begannen zu packen. Um zwoelf mussten wir auschecken, doch der nette Receptionist ueberliess uns einen Raum, in welchem wir unser Gepaeck aufbewahren konnten. Eine Dusche gabs auch, nur fuer den Fall...

Da wir noch einiges benoetigten, machten wir uns mit Regenjacke auf zum Supermarkt... Chris war im 3., Rafaela auf der Seite und ich im 9. Monat schwanger.

Schliesslich schlaengelten wir uns voellig durchnaesst durch die Reihen des Supermarkts. Als wir mehrheitlich gefunden hatten, was wir suchten, gingen wir zurueck zum Hotel, wo wir im Restaurant im Erdgeschoss den Nachmittag mit Essen, Jassen und Trinken verbachten. Allerdings nichts Alkoholisches, wie unsere Tischnachbarin, die gegen Abend sturzbetrunken von einem Stuhl zum naechsten torkelte.

In einer trockenen Stunde am Nachmittag zogen wir noch einmal durch die Gassen von Nha Trang und kauften Leibchen und Ohrenringe. Dann gingen wir zurueck und traffen im Restaurant zu unserer grossen Freude Susie, die Koreanerin vom Boot und zu unserem grossen Bedauern den Oesterreicher, der schon mehrere Mal mit uns - immer mit demselben orangen T-Shirt - im Bus sass und ununterbrochen davon sprach, wie billig er was wo und von wem gekauft hatte.

Beim Essen erklaerte uns dieser Oesterreicher, dass er seit 15 Jahren kein Schweinefleisch mehr esse, da alle Personen, die von diesen uns genetisch eher nah verwandten Tieren essen, selber zu Schweinen werden. Danke auch!!! Wir bissen uns auf die Lippen, um nicht lauthals ueber seine Aussprache (pork heisst bei ihm "boagg") zu lachen, und Rafaela bestellte (demonstrativ?) Schweinefleisch, das sie schweigend verzehrte.

Schliesslich kam unsere Bedienung zu uns und meinte, dass unser Bus vorgefahren sei... in Vietnam... 45 Minuten zu frueh?!

Sicherheitshalber fragten wir nach und verstauten unser Gepaeck. Es wurde uns versichert, dass der Bus erst in 20 Minuten losfahren wuerde; also gingen wir zurueck, um uns von Susie zu verabschieden... "Heyyy!!!" Rafaela hatte gerade noch gemerkt, dass unser Bus wegfuhr. Sie rannte ihm nach und schlug an die Bustuer.

Der Bus stoppte und wir konnten gerade noch mit einem "Bye bye!" zu Susie ueber die Schulter reinhuepfen. Der Busfahrer war genervt... was hatte der bloss? Wir hatten doch explizit gefragt, wann genau der Bus losfahren wuerde. Auf unseren sehr engen und sehr kurzen geschwungenen Betten versuchten wir (ohne Erfolg) es uns richtig gemuetlich zu machen.

Dann, nachdem noch einige Fahrgaeste zugestiegen waren, hielten wir ploetzlich wieder vor unserem Hotel. Anscheinend hat es ein Durcheinander mit den Tickets gegeben und wir mussten warten, bis beide Busse voll belegt waren... nur etwa eine Stunde.

Stinksauer auf den Busschauffeur, genannt "de Aff", der uns sehr unfreundlich behandelte, frierend wegen der Klimaanlage - die wurde auch nicht abgestellt, nachdem die meisten Reisenden danach mehrmals verlangt hatten - und wuetend, weil wir wieder einmal fuer nichts umhergehetzt sind, versuchten wir einzuschlafen. Prost Mahlzeit!

Etwas besser gings, nachdem wir die Klimaanlage mit Plastiksaecken, Nastuechern und Pflastern verdichtet hatten. Eingeengt schliefen wir endlich ein, zu schrillen Vietnam-Comedy-Stimmen... Rafaela hatte am meisten Muehe.

Doch als ich am naechsten Morgen aufwachte, schlummerte sie friedlich vor sich hin.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir sind drei Studentinnen (Rafaela aus dem Kanton Glarus, Irene & Christina beide aus Zürich) und erkunden Asien auf eigene Faust. Starten werden wir in Saigon (Vietnam) und arbeiten uns dann Stück für Stück die Küste hoch bis nach Hanoi. Von dort aus fliegen wir nach Angkor und besichtigen die alte Urwaldstadt, bevor wir unseren Trip mit ein paar shopping-intensiveren Tagen in Bangkok abschliessen wollen.
Details:
Aufbruch: 10.01.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 13.02.2008
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Christina Schlatter berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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