Asienreise von Mon und Olaf

Reisezeit: Oktober - Dezember 2005  |  von Olaf und Mon -

Mui Ne

Nachdem wir zwei verregnete und graue Tage in Nha Trang, dem beruehmtesten Badeort Vietnams verbracht hatten, ohne ein nur annaeherndes Strandfeeling zu erhalten, zog es uns weiter nach Mui Ne. Dieser Ort am Meer gilt laut unserem Reisebuch als Geheimtipp unter den Badeorten. Dies wird jedoch mit Sicherheit nicht mehr lange so sein. Entlang des Strandes herrscht ein wahrer Bauboom. Ein Resort ums andere entsteht. Wohlvermerkt: Resorts, die auf eine bestimmte Schicht von Leuten abzielen. Die wenigen guenstigen Unterkuenfte sind (noch)duenn gesaet.
Auf der vom Strand abgewandten Strassenseite werden Restaurants um Restaurants, Laeden an Laeden gebaut.

Mui Ne ist auch wegen seiner roten und weissen Sandduenen beruehmt, die wirklich sehenswert sind. Leider kraxeln aber die Touris wie Ameisen die Duenen rauf und runter und hinterlassen ihren Abfall.

Unser Opentour Bus setzte uns direkt vor einer schoenen Unterkunft mit bungalow-aehnlichen Zimmern inmitten einer Gruenanlage ab. Nach einem kurzen Blick auf den angrenzenden Strand waren wir wirklich happy: endlich Strand zum Baden! Leider stuerzten wir uns aber nur an diesem Nachmittag kurz ins Wasser. Die folgenden zwei Tage war der Himmel wie so oft in letzter Zeit bedeckt und es reizte uns trotz der Waerme gar nicht zum Schwimmen.
Bei einem kurzen Spaziergang entlang des Strandes wunderten wir uns zuerst ueber die vielen toten Krebse und andere Meerestiere, die im Sand lagen. Als wir aber die Fischerboote erblickten, wurde uns klar weshalb: Alles, was sich in den Netzen verfaengt und die Fischer nicht brauchen koennen, wird einfach an den Boden geschmissen, statt zurueck ins Meer gebracht.

So fanden wir viele grosse und wunderschoene Muscheln, leider fast alle mit toten Krabben als Inhalt. Zuweilen glichen gewisse Stellen am Strand beinahe kleinen Friedhoefen.

Etwas zur vietnamesischen Kueche in Mui Ne:
Zucker, Milch und Kaffee:
Anscheinend lieben es die Leute hier suess (oder sie meinen, die Touristen tun es): Frische Milch muss nach Auffassung der Vietnamesen wohl mindestens gesuesst sein, damit sie geniessbar wird. Mon erhielt ein Glas voll feine, kalte Milch, jedoch leider mit einem Haufen Zucker unten drin! (Kauft man von den ueberall angebotenen Milchbeutelchen, erkennt man wenigstens auf Grund der Verpackungsfarbe, ob es sich um gesuesste oder "normale" Milch handelt.) Bisher musste Mon aber in Restaurants noch nie darauf hinweisen, dass sie die Milch ungesuesst moechte.
Nun ja, die Leute meinen es ja nur gut. Mon merkte sich also fuer den naechsten Restaurantbesuch: Milch ohne Zucker bestellen.
Nun, anscheinend moegen es die Mui Ne-Bewohner auch sonst gern suess: Auf die Idee, den Kaffee ebenfalls ungezuckert zu bestellen, waeren wir nicht gekommen. Bei "milk-coffee" wissen wir ja, dass unten im Glas die dicke Kondensmilch auflauert, aber dass die Kellnerin den Zucker schon vorsorglich ins schwarze Gebraeu einruehrt, haetten wir wirklich nicht erwartet...

Zmorgebeizli:
Was nicht wirklich westlich aussieht, unbedingt meiden; ausser man steht natuerlich auf vietnamesisches Fruehstueck. Unser Vorsatz lautet, mindestens einmal pro Tag in einer Strassenkueche zu essen. Dafuer waehlen wir fuers Zmorge immer ein westliches Beizli, wegen der Milch und dem Gonfischnitteli.

Hier in Mui Ne machten wir den Fehler, fuer einmal ein nicht westliches Beizli fuers Fruehstueck auszuwaehlen, da auf der Karte auch Brot, Butter und Konfituere vorhanden war. Das Baguette bestand aber hauptsaechlich aus Luft und schmeckte nach Sagex, die Butter entpuppte sich wieder mal als Kochmargarine und was "jam" bedeutet, wusste die liebe Besitzerin des Ladens leider selber nicht, auch wenn das Wort auf ihrer eigenen Speisekarte geschrieben steht...

Am zweiten Tag in Mui Ne nahmen wir uns die Besichtigung der Sandduenen vor; natuerlich per Velo. Anscheinend herrschen in Mui Ne allgemein andere Preise als in anderen Touristenorten. Der Mietpreis fuer ein Fahrrad betraegt im guenstigsten Fall das Doppelte wie bisher und im unguenstigsten Fall mindestens das Vierfache.

Bei den Sandduenen wurden wir sofort von Kindern belagert, die uns duenne Plastikbretter zum "sliden" vermieten wollten. So stapften wir in ihrer Begleitung die roten Duenen hoch, in der Hoffnung, sie wuerden es bald aufgeben, uns zu folgen. Erst aber als Oli ihnen den Gefallen tat und zweimal ein winziges Hoegerli runterrutschte (eine Sache von ca. 5 Sekunden), waren sie zufrieden und liessen uns die Aussicht ueber die Sandhuegel und das Meer noch etwas in Ruhe geniessen.
Der "Red Canyon" ist ebenfalls sehenswert. Ein aelterer Vietnamese, der aus seinem Nickerchen in der Haengematte erwachte, als wir uns vorbeischleichen wollten, fuehrte uns unaufgefordert durch die bizzarre Landschaft aus spitzen Erdhuegeln, die wie riesige, dicke, rote Zahnstocher in die Luft ragten. Komischerweise wollte er nach der Fuehrung kein Geld von uns, was uns sehr erstaunte!
Auf der Heimfahrt machten wir in der Ortschaft selber einen Halt. Waehrend Olaf an einem kleinen Stand etwas kaufte, wurde Mon von drei Vietnamesinnen im Rentneralter begutachtet.
Mon: Sie unterhielten sich offensichtlich ueber mich und eine der Frauen taetschelte mir sogar die
Wange. Ich dachte, die Frau sorge sich ueber mein rotes, verschwitztes Gesicht voller Sand und Staub, aber anscheinend hatten sie ueber meine weisse (und aus ihrer Sicht deshalb wunderschoene) Haut gesprochen. Nun gesellte sich ein junger Typ dazu und begann mir die ueblichen Fragen zu stellen. Ich antwortete brav und stellte amuesiert fest, dass er meine Antworten fuer die Frauen auf vietnamesisch uebersetzte. Zum Abschluss des "Interviews" bekam ich noch ein Kompliment von den drei Hausfrauen. Fuer eine Asiatin muessen wohl alle westlichen Frauen wunderschoen aussehen...

© Olaf und Mon -, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dreimonatige Reise durch Thailand, Laos und Vietnam
Details:
Aufbruch: 02.10.2005
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 28.12.2005
Reiseziele: Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Olaf und Mon - berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.